Einschränkungen
Arbeiten im Ausland
Für viele Menschen in Österreich war es bis jetzt selbstverständlich, ungehindert als Tages-oder Wochenpendler ins benachbarte Ausland zu fahren, um hier ihrer Arbeit nachzugehen. Seit rund einem Monat ist vieles anders geworden. Wir haben uns bei einem Wochenpendler aus Weiz informiert, wie sich sein berufliches und privates Leben in der Corona–Krise verändert haben.
Klaus M. ist schon seit vielen, vielen Jahren Wochenpendler. Von seinem Wohnsitz in Weiz aus, fuhr er bis jetzt jeden Montag in aller Früh die rund 220 Kilometer nach Györ, wo seine Firma ein größeres Büro hat. Er arbeitet für ein Baustoffunternehmen die unter anderem Gartenbauprodukte, Pflastersteine, Gartenplatten, Treppen- , Wand- und Deckensysteme und vieles mehr für den Baustoffhandel produzieren. In sechs Standorten in ganz Österreich sowie Werken in Polen, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Kroatien und der Ukraine werden über 2.000 Menschen beschäftigt – die meisten davon in Ungarn.
Das Hauptgeschäft ist nach wie vor die Herstellung von Betonsteinen und Fertigteilen. Dazu kommt die Ziegelindustrie. Ein Betrieb gehört zur Metallbearbeitung und zum Formenbau. In der Kfz-Branche gehören zwei Autohäuser in Ungarn zur Gruppe. Für den Gartenbau werden Blumen- , Pflanzen- und andere Spezial-Erdarten erzeugt. Ebenso besteht eine eigene Immobilienverwaltung innerhalb der Firmengruppe und es wird ein Hotel betrieben.
Arbeitspendler
Seit den anfänglichen Beschränkungen aufgrund der Corona-Krise hat sich im Grenzverkehr zwischen Österreich und Ungarn einiges verändert. Viele Fragen sind dennoch noch immer unbeantwortet oder nicht zufriedenstellend. Arbeitspendler können zwar jetzt wieder leichter die Grenzen passieren, um zu ihrer Arbeit zu gelangen – aber das trifft nicht auf alle zu. "Das betrifft aber nur diejenigen, die im Umkreis von 50 Kilometer zur Grenze Arbeiten oder ihren Wohnsitz haben. Nachdem ich schon außerhalb diesen Radius wohne und dann auch noch in Ungarn weiter als 50 Kilometer von der Grenze den Arbeitsplatz habe, ist es um einiges schwieriger", so Klaus M.
"Obwohl ich derzeit im Home Office arbeite, kann es dennoch vorkommen, das es Tage gibt, wo ich nach Ungarn fahren müsste. Sollte dies sein, müsste ich mich aber dann sofort für 14 Tage in Ungarn in Quarantäne begeben. Und würde ich dann wieder nach Weiz zurück fahren, käme ich auch in Österreich wieder in eine 14-tägige Quarantäne. Nicht die Angst das Virus zu bekommen beschäftigt mich, sondern viel mehr, die Ungewissheit, ob es in der Zwischenzeit vielleicht wieder kurzfristig zu anderen, schärferen Regelungen kommen könnte", erklärt der Weizer.
Fast normal
In Ungarn und den anderen internationalen Niederlassungen der Firma wurde bis jetzt fast "normal" weiter gearbeitet. Auch in Österreich ist der Betrieb – bis auf ein paar Einschränkungen – aufrecht erhalten worden. "Die LKW‘s kommen und fahren fast wie im Normalbetrieb. Und wenn die Baufirmen jetzt dann langsam wieder hochfahren, wird das Geschäft auch weitergehen. Die Verluste, die bis jetzt entstanden sind, könnten theoretisch bis Jahresende wieder wett gemacht werden", so Klaus M.
Damit die Wirtschaft in Österreich nicht allzu viel Leiden davon trägt, als es bislang ohnehin erlitten hat. Das würde jedem Menschen in unserem Land zugute kommen, damit es wieder so wird, wie es einmal war. Ein lebenswerter Fleck Erde auf dieser Welt.
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