Blitz und Donner als ständige Begleiter

- Die Steiermark gilt österreichweit als gewitterreichstes Bundesland.
- Foto: Wolfgang Roth
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Wetterextreme sind auch im Bezirk Weiz spürbar und verändern die Landwirtschaft.
Die Wetterextreme haben sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Hitzewellen und starke Unwetter sind auch im Bezirk Weiz spürbar. Besonders betroffene Gemeinden wie Gasen, das im letzten Jahr von zahlreichen schweren Unwettern heimgesucht wurde, arbeiten laufend an Vorkehrungen, um die Schäden so gering wie möglich zu halten. Unwetter lassen sich jedoch nicht vermeiden und sind vor allem in unserer Region ein wichtiges Thema.
Gewitterreiche Region
Die Steiermark gilt generell als das gewitterreichste Bundesland in Österreich. Aufgrund der Topographie nimmt der Bezirk Weiz dabei eine Sonderstellung ein. "Der Einfluss des Geländes auf das Wetter und Klima ist gerade im Bezirk Weiz recht groß, reicht doch die Landschaftspalette von den kontinental geprägten Talböden des Raabtales über den thermisch begünstigteren Randgebirgsfuß bis zum höchsten Gipfel der Fischbach Alpen. Im Sommerhalbjahr begünstigt dieser Kontrast die Gewitterentstehung", erklärt Alexander Podesser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Mit bis über 40 Gewittertagen im Jahr zähle allerdings das Südöstliche Alpenvorland zum Spitzenreiter für Blitz und Donner, wobei die Zone größter Gewitterhäufigkeit im Übergangsbereich zum Steirischen Randgebirge liegen dürfte.
Die Häufigkeit von Gewittern schwankt von Jahr zu Jahr und hängt von den herrschenden Wetterlagen ab, die sich über den Sommer bei uns etablieren. "Trotz dieser unterschiedlichen Verteilung traten Unwetter in den letzten Jahren verstärkt mit großer Heftigkeit auf", so Podesser.
Spürbare Veränderungen
Besonders spürbar sind Klimaveränderungen für die zahlreichen Land- und Forstwirte. Die Niederschlagsmengen seien bisher zufriedenstellend, wenn auch unter dem Jahresdurchschnitt, erklärt Josef Wumbauer von der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Weiz. Auch er verweist darauf, dass es im Bezirk Weiz kein flächendeckendes, einheitliches Bild gebe. Kleinräumig komme es zu sehr unterschiedlichen Niederschlagsereignissen. Zudem seien auch kleinräumige Hagelereignisse sowohl im Norden als auch im Süden zu beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich die Niederschlagsmengen allerdings stark verändert und seien in vielen Gemeinden deutlich niedriger. Die bisherigen Niederschlagsmengen würden dennoch zu guten Erträgen führen. Obwohl die Niederschlagsmengen über den Jahresverlauf relativ konstant sein dürften, wird der pflanzenverfügbare Niederschlag im Durchschnitt weniger. Für eine erfolgreiche Landwirtschaft kämen Wasserbevorratung, neuen geänderten Bodenbearbeitungsmethoden und neuen trockenheitsresistenten Sorten daher eine größere Bedeutung zu.
Weitere Herausforderungen entstehen durch extreme Hitzeperioden im Frühjahr. Diese führen zu erhöhtem Insektendruck, Pilzinfektionen und Neophythenbefall in Ackerkulturen. Auch in der Forstwirtschaft ist mit erhöhtem Schädlingsdruck zu rechnen. Wichtig seien klimafitte Waldbestände mit ständiger Beobachtung der Bäume, erklärt Wumbauer.
Trockene Zukunftsaussichten
Die Unwetter im heurigen Jahr dürften größtenteils bereits vorüber sein. Das Maximum der Gewitter tritt im Mittel im Juni/Juli auf. Ausschließen könne man trotzdem nicht, dass es heuer noch heftige Gewitter geben wird, erklärt Podesser.
In Zukunft müsse man allerdings vor allem mit Hitzeperioden und Trockenheit rechnen. "Im Zusammenhang mit dem Klimawandel ist davon auszugehen, dass es mit der weiteren Erwärmung im Sommer noch trockener werden wird, also der Landregen-Typus seltener werden wird", so Podesser.


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