Dableiben lohnt sich für unsere Jugend
Eine neue Jugendstudie zeigt, womit die Oststeiermark punkten kann und was den Jungen fehlt.
Warum wohnen Sie gern in der Oststeiermark? Und was fehlt Ihnen in Ihrer Gemeinde? Diese und viele weitere Fragen haben die Regionalentwicklung Oststeiermark schon seit längerem beschäftigt.
Im Rahmen eines neuen Entwicklungsleitbildes haben das Regionale Jugendmanagement und die FH Campus 02 unseren Jugendlichen genau diese Fragen gestellt. Das Ergebnis: "Der Großteil will in der Region leben", so Julia Grasser von der Regionalentwicklung.
Die Ergebnisse
Sechs Studenten, größtenteils gebürtige Oststeirer, haben in einer Studie Jugendliche und junge Erwachsene nach ihren Zielen, ihrer Heimat und ihren Wünschen befragt. Dabei gaben 99 Prozent der Befragten an, in der Oststeiermark bleiben zu wollen – oder zumindest nach der Ausbildung zurückkommen zu wollen. Als positiven Aspekt der Region gaben die Jugendlichen die Umgebung, die schöne Natur, das Vereinsleben und auch die Vielfalt an Schulen an. Auch die Gemeinschaft und ein buntes Freizeitprogramm gefallen ihnen in ihrer Region.
Negativ wurde die eingeschränkte Infrastruktur in den Bereichen Verkehr und Mobilität, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie oder auch Indoor-Sportmöglichkeiten angegeben. Auch die Digitalisierung und der öffentliche Verkehr haben am Land noch aufzuholen. "Der häufigste Grund, die Region zu verlassen, ist das Studium oder die Ausbildung. Aber der Trend zum Bleiben beziehungsweise Zurückkommen ist sehr groß", so Grasser.
Wichtiger Punkt: Ausbildung
Befragt wurden dabei zwei junge Zielgruppen: die 14- bis 19-Jährigen und die 20- bis 26-Jährigen. 100 Schülerinnen und Schüler aus fünf verschiedenen Schulen nahmen an der Befragung teil, darunter die HTL Weiz, AHS Hartberg, FS Vorau, das Lehrlingshaus Hartberg und die HAK Fürstenfeld. Sie gaben in ihren Tagebüchern Aufschluss darüber, was ihnen in der Region gefällt, was sie sich wünschen und wo sie Verbesserungspotenzial sehen. Zwar verlässt die Mehrheit der Jugendlichen für Studien- und Ausbildungszwecke die Oststeiermark für einen gewissen Zeitraum, jedoch ist die Bereitschaft zurückzukehren sehr groß. Die Mehrheit der Befragten sieht ihren Lebensmittelpunkt im Grünen.
Rückkehr zu Wurzeln
Die ältere Probandengruppe setzt sich aus jungen Erwachsenen zusammen, die aktuell nicht in der Oststeiermark wohnen, aber aus der Region kommen. Also die "klassischen Bildungswanderer", die aus der Oststeiermark stammen, aber für die Ausbildung weggezogen sind, wie Grasser sagt. Wie sie bestätigen, gibt es eine starke Verbundenheit mit der Region durch Freunde, Familie oder Vereine, die auch der Grund für eine Rückkehr in die Region sind. Dafür muss aber auch der Job dort gefunden werden.
Wurzeln schlagen und eine Familie gründen wollen so ziemlich alle von ihnen in ihrer ehemaligen Heimat. Die Regionalentwicklung will diese Themen ins Entwicklungsleitbild der nächsten zehn Jahre einfließen lassen und weitere Projekte dazu entwickeln.
„Am Abend spazieren gehen, die Berge besichtigen, den Sonnenuntergang genießen, ohne Verkehr, ohne vieleMenschen ist einfach wunderbar.“ (Proband 42, 03.05.2021)
„Ich muss sagen, dass die schlechten Busverbindungen mich an meinem Alltag einschränken und ich es mir dahernicht vorstellen könnte, an diesem Ort ohne Auto zu leben, was sich auch wiederum schlecht auf die Umwelt auswirkt. Daher fände ich es gut, wenn es hier mehrere Busverbindungen gäbe.“ (Proband 62, 20.04.2021)
„Sobald man ein Studium anfangen will, ist dann die Zeit, dass man in eine größere Stadt wechselt, weil man dieMöglichkeiten in der Oststeiermark einfach nicht hat.“ (Proband 12, 03.05.2021)
"Ich würde später gerne mal heiraten und hätte auch gerne Kinder, denen ich eine Kindheit mit Haus und Gartenermöglichen will.“ (Proband 64, 03.05.2021)
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