Protestaktion "5 nach 12" (+Video)
Hilfeschrei des Pflegepersonals in Weiz

Viele Kollegen, Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal unterstützten die Protestaktion, zu der Tanja Hierzberger (Betriebsratvorsitzende) in Weiz aufgerufen hatte. | Foto: N. Ploder
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  • Viele Kollegen, Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal unterstützten die Protestaktion, zu der Tanja Hierzberger (Betriebsratvorsitzende) in Weiz aufgerufen hatte.
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Mit der Protestaktion "5 nach 12" machte das Gesundheits- und Pflegepersonal am LKH Weiz, bei der Volkshilfe Weiz sowie in ganz Österreich auf den Pflegenotstand aufmerksam.

In unseren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen fehlen die Mitarbeiter. Die Überlastung steigt dafür immer mehr. "Nicht einmal, wenn wir alle derzeit unbesetzten Posten besetzen würden, wäre es genug", fasst Tanja Hierzberger, Betriebsratsvorsitzende LKH Weiz, die prekäre Situation zusammen. Schuld sind die Sparmaßnahmen, aber auch das Gehalt in der Pflege, das im Bundeslandvergleich in der Steiermark am niedrigsten ausfällt.

Mitarbeiter dringend benötigt

Derzeit arbeiten 335 Köpfe im LKH Weiz – 61 davon männlich (18,2 Prozent) und 274 weiblich (81,8 Prozent). 260 Beschäftigte davon stammen aus den medizinischen Berufen wie Ärzte oder Pflegepersonen und medizintechnischen Berufe. 75 Beschäftigte sind in den wirtschaftsführenden Berufen angesiedelt, wie Reinigungsdienst, Haushaltsführung, Technik und Verwaltung.
Mindestens 50 Prozent der Angestellten sind Teilzeitbeschäftigte. "Ein weiteres Zeichen, dass 100 Prozent Beschäftigungsausmaß im Gesundheitsbereich kaum schaffbar ist", so Hierzberger. "Viele sind der Meinung, dass sie es sonst bis zum Pensionsantritt gar nicht schaffen, in diesem Beruf zu bleiben." Die Pandemie-Zeit macht es noch schwieriger, in allen Berufsgruppen neue Mitarbeiter zu finden.


Protestaktion "5 nach 12"

"Es ist fünf nach zwölf. Österreich befindet sich seit fast zwei Jahren in der größten Gesundheitskrise, die es seit 100 Jahren gab. Die Regierung hat aber noch immer keine einzige, dringend nötige Reformmaßnahme gesetzt, die den beschäftigten in den gesamten Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen ihre tägliche Arbeit spürbar erleichtern würde. Die Kollegen und Kolleginnen können nicht mehr!" 
So lautete die Nachricht, die Tanja Hierzberger, Betriebsratvorsitzende am LKH Weiz, zur bundesweiten Protestaktionen der Pflegeeinrichtungen, um fünf nach 12 Uhr in Weiz vorlas. 

Die Grenze ist erreicht

Aufgrund der angespannten Lage in der Pflege, aber auch in anderen Gesundheitsberufen, wurde eine Protestaktion am Freigelände des LKH-Weiz organisiert, um dort eine einheitliche Botschaft der Offensive Gesundheit zu verkünden und ein Bewusstsein für die angespannte Lage zu schaffen. "Das Personal ist ausgepowert", so die Betriebsratvorsitzende Tanja Hierzberger.
Momentan findet eine Austrittswelle aus Gesundheits- und Sozialberufen in ganz Österreich statt. 4.000 Beschäftigte in Österreich, davon 334 in Weiz, sind körperlich und emotional am Limit. Mit dieser Protestaktion fordern sie endlich Entlastung und Handlungen von den politischen Verantwortlichen.
"Bereits vor der Krise herrschte ein massiver Personalmangel - dieser wurde von der Pandemie verschärft. Wir brauchen eine adequate Entlohnung, mehr Freizeit und dringend mehr Personal!", so Hierzberger. Zusätzlich fordern die Mitarbeiter eine rasche Ausbildungsreform und verbesserte Arbeitsbedingungen. Denn auch eine Planbarkeit am Dienstplan ist momentan kaum mehr gegeben. "Die Grenze ist erreicht", fasst Hierzberger und hofft, dass nun den Worten endlich Taten folgen werden.

Auch die Lebenshilfe Weiz beteiligte sich zahlreich an der Protestaktion "5 nach 12". | Foto: Volkshilfe Weiz
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Auch bei der Volkshilfe Weiz wurde zahlreich demonstriert und auf die Pflegemissstände hingewiesen.

Wir berichteten bereits:

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