Generationenprojekt der Stadt Weiz
Leihopas und Leihomas werden gesucht
Mit einem Lehrgang für flexible Kinderbetreuung setzt die Stadt Weiz zusammen mit dem Verein Innova ein weiteres Generationenprojekt um.
"Fähigkeiten und Talente nützen, Zusammenhalt zwischen den Generationen fördern", nach diesem Leitspruch wurde heute das neue "Generationenprojekt Kinderbetreuung" der Stadt Weiz vorgestellt. In Zusammenarbeit mit dem Verein Innova wurde ein "Lehrgang zur/m Leihoma/opa" auf die Beine gestellt, mit dem Ziel die ältere Generationen in die Kinderbetreuung miteinzubeziehen und so die Lebensqualität der Stadt zu verbessern.
Flexible und kurzfristige Betreuung
"Ich als weibliche Politikerin begrüße jede Form von Betreuungsangebot in unserer Region. Es gibt 17 Kinderbetreuungsgruppen in Weiz, aber noch immer einige Lücken", so Vizebürgermeisterin Iris Thosold, die das Projekt initiiert hat. Diese oft kurzfristigen Lücken, wie das abholen und hinbringen zum Kindergarten, stellen für Eltern oft eine große Herausforderung in dem ohnehin schon sehr fordernden Alltag dar.
"Dieses Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die nicht mehr im Arbeitsprozess sind, die sich aber noch in der Gesellschaft einbringen möchten", so Bürgermeister Erwin Eggenreich.
"Weiz ist mit diesem Projekt wie so oft ein Vorreiter in diesem Bereich. Wenn Leihopas und -omas zur Verfügung stehen und mit dem nötigen Rüstzeug ausgestattet werden, ist das zum Wohle aller Generationen", zeigt sich auch Landtagsabgeordneter Wolfgang Dolesch begeistert. Denn das Generationenprojekt soll nicht nur eine flexible Kinderbetreuung ermöglichen, sondern auch ältere Menschen vor der Vereinsamung und Altersarmut. "Die Herausforderung ist zwei unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu einer Win-Win-Situation zusammenzufügen.", so Ulrike Gärtner vom Verein Innova.
Lehrgang zu Leihoma und Leihopa
Der Lehrgang zur Leihoma oder zum Leihopa startet im Mai mit einer kostenlosen Weiterbildung und richtet sich an alle Interessierten ab etwa 50 Jahren, die Freude am Umgang mit Kindern haben, zeitlich flexibel sind, verlässlich und verantwortungsvoll. Der Lehrgang dauert von Mai bis September 2020 und nimmt etwa einmal pro Woche sechs Stunden in Anspruch. Zu den Inhalten des Lehrgangs zählen Entwicklungspsychologie und Pädagogik, Kommunikation und Konfliktlösung sowie Erste–Hilfe-Maßnahmen der Unfallverhütung im Rahmen der Kinderbetreuung. Die Teilnehmer werden bei der Ausbildung von Experten begleitet und kontinuierlich bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer erarbeiteten Angebote unterstützt.
Ziel ist eine kurzfristige und flexible Kinderbetreuung als Erweiterung zum bestehenden Angebot zu schaffen. Denn es gibt 1.090 Kinder zwischen null und zehn Jahren in Weiz und die Kinderbetreuung stellt Familien oft vor eine große Herausforderung. "Die Aufgaben der Leihomas und Leihopas können sehr unterschiedlich ausfallen. So könnten sie zukünftig beispielsweise die Lernbetreuung übernehmen, das Abholen vom Kindergarten oder als Aushilfe für Tagesmütter fungieren", sagt Ulrike Gärtner, die die Ausrichtung des Pilotprojektes von den Interessenten abhängig macht. Honoriert werden sollen die Leihgroßeltern mit dem Dienstleistungsscheck des Landes. Dadurch können die Leihomas beispielsweise ihre Pension aufbessern und sind zusätzlich auch noch versichert.
Anmeldungen
Der Lehrgang läuft von Mai bis September 2020 und bietet Platz für etwa 10 bis 15 Interessenten. Die Auswahlgespräche werden bereits im März/April stattfinden. Zukünftig soll man bei Bedarf über Online-Plattformen der Stadt Weiz, die Kinderdrehscheibe oder auch Wiki seine Leihgroßeltern suchen und finden können.
Bei Interesse erhalten Sie Informationen unter Tel. 0677/623 981 86 oder -87.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.