"Wir Erben" - Buchvorstellung durch Autorin Angelika Reitzer
In der Buchhandlung Plautz wurde am Dienstag Abend durch Autorin Angelika Reitzer ihr mittlerweile 4. Buch " Wir erben", erschienen im "Jung Und Jung Verlag GmbH", mit einer ausführlichen Lesung von vier Kapiteln vorgestellt. Die ursprünglich aus Lassnitzhöhe stammende und jetzt in Wien lebende Schriftstellerin hat durch ihr Germanistik Studium in Salzburg und Berlin eine sehr mitnehmende, moderne Sprache entwickelt, mit Hilfe derer sie in " Wir erben " in das Leben zweier sehr unterschiedlicher Frauen Einblick gewährt. Marianne, eine Obstbaufachfrau mit eigenem Betrieb aus dem ländlichen Niederösterreich und Siri, die als junges Mädchen in den letzten Tagen der DDR mit den Eltern eine abenteuerliche Flucht über Ungarn nach Wien und Berlin mit Endstation alter Heimat DDR erlebt hat, sind die Hauptdamen in diesem "Prosaglanzstück" (Zitat aus dem Profil). Die beiden Frauen prägt ein jeweils schweres Leben, Marianne verliert zu Beginn des Buches ihre Großmutter, an der sie sehr hing. Siri muss die Flucht aus der und Rückkehr in die (ehemalige) DDR verarbeiten.
Der Stil der Wahlwienerin, die Mitglied im Grazer Autorenkreis ist, ist nüchtern aber doch packend. Man kann sich sehr leicht in die von ihr beschriebenen Lebensszenen einfühlen, spürt den Schmerz und die Gefühle der Protagonisten sehr gut und bekommt Lust auf Mehr. Wie Marianne das Hofbuch führt, in dem sie in der Ich-Perspektive den Arbeitsalltag und ihre Erlebniss am Hof einträgt, kann man die Erde zwischen den Finger spüren, währden man die Beschreibung des Veredelungsvorganges von Obstbäumen liest.
Mit Siri friert man im kalten ungarischen Grenzfluss, den sie mit ihrer Familie zur Flucht überqueren muss, mit und bekommt das Bedürnis, dem Kind zu helfen.
Ein absolut zu empfehlendes Buch einer begabten Literatin von der sicher noch mehr zu erwarten sein wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.