Vorreitergemeinde Weiz
Energieraumplanung für den Klimaschutz
Die Verordnung des „Sachbereichskonzeptes Energieraumplanung“ (SKE) zwischen den Gemeinden Weiz und St. Ruprecht an der Raab ist in der Steiermark einzigartig und dient als Vorbild. Das EU-Projekt "Multiply" begleitet diesen Erfahrungsaustausch von Vorreiter- und Nachahmer-Gemeinden.
WEIZ. "Wir haben kein Problem damit, wenn die Häuser in die Höhe wachsen, aber sie sollen nicht mehr breiter werden", so Bürgermeister Erwin Eggenreich. Wie mit klimaschonenden Siedlungsstrukturen wie z. B. Versiegelungsgraden umgegangen wird, stellt nur einen von drei großen Bereichen im Sachbereichskonzept Energieraumplanung (SKE) der Stadt Weiz dar.
Ressourcen schonen
Oberstes Ziel ist die Förderung von energieeffizienten sowie ressourcenschonenden Raum- und Siedlungsstrukturen, um Energie zu sparen, Kosten zu senken und weniger CO2 auszustoßen. Bereits 1994 ist die Stadt Weiz dem Klimabündnis Österreich beigetreten.
Im SKE wurden drei Bereiche der klimapolitischen und energieraumplanerischen Ziele verankert:
- energiesparende Mobilität
- energiesparende Wärmeversorgungssysteme
- klimaschonende Siedlungsstrukturen
Sektorenübergreifendes und integriertes Planen ist in Weiz nichts Neues, aber besonders innovativ. Die Stadt der kurzen Wege wird mittels eines implementierten Fußgänger:innen- und Radfahrer:innen- Leitsystems geschaffen. elf Stationen mit 80 Fahrrädern stehen der Bevölkerung zur Verfügung.
Was die Wärmeversorgung betrifft, hat sich Weiz zum Ziel gesetzt, die Stadt flächendeckend mit umweltfreundlicher und regionaler Energie zu versorgen. Derzeit werden bereits 70 Prozent des gesamten Wärmebedarfs durch Fernwärme aus 100 Prozent Biomasse gedeckt.
Die Stadt der kurzen Wege
Ein wesentlicher Schlüssel aus der Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten liegt in einer klimaschonenden Raumplanung und einer Mobilität der kurzen Wege: Energieraumplanung.
Als Vorreiterin hat die Stadtgemeinde Weiz bereits einige klimaschonende Maßnahmen umgesetzt, dass die Bürger:innen in Anspruch nehmen können:
- P&R Parkplatz Weiz Nord inkl. „Mobilitätshubs“ (u.a. E-Carsharing, E-Bike-Verleih)
- P&R Preding jeweils mit Anbindung an Bus und Bahn
- Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung für die Betriebe durch Anpassung der Intervalle (Personenverkehr)
- Angebot von E-Ladestationen für E-Fahrzeuge
- E-Fahrradverleihsystem („WeizBike“)
- Ausbau innerstädtischer Geh- und Radwege („Stadt der kurzen Wege“)
- Verstärkter Fokus auf den Erhalt von Grün- und Freiflächen durch Festlegung eines maximal zulässigen Versiegelungsgrades bei Bauvorhaben
"Derzeit planen wir zusätzlich eine umfangreiche Begrünungsaktion in der Innenstadt, um hier die im Sommer immer stärker spürbaren Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Auch in der Zusammenarbeit mit unserer Nachbarschaftsgemeinde St. Ruprecht/Raab nutzen wir die Energieraumplanung bei der Entwicklung von gemeinsamen Industriegebieten."
Erwin Eggenreich, Bürgermeister Weiz
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