Lehre Technik
Vom Lehrling bis zum Werksleiter
Was man mit einer Lehre alles erreichen kann, das zeigen zwei Siemens-Mitarbeiter in Weiz.
Was mit einer Lehre, Zielstrebigkeit und Motivation alles erreicht werden kann, zeigen Christian Ettl und Johann Schwaiger. Beide haben vor Jahren als Lehrlinge bei der Siemens AG in Weiz begonnen und tragen jetzt Verantwortung in Führungspositionen.
Erfolg durch Lehre
Johann Schwaiger kommt aus Mortantsch und ist der neue Leiter der Lehrlingsausbildung von "Siemens Gas & Power" und für die Lehrlinge in ganz Österreich zuständig. Angefangen hat er 1983 mit einer Lehre als Elektromechaniker und Maschinenbautechniker. Über ein Gesundheitsförderungsprojekt entwickelte sich Schwaiger zum Leiter der Lehrlingsausbildung. "Seitdem habe ich 110 Lehrlinge bei ihrer Ausbildung begleitet und 97 davon sind noch immer bei uns! Das macht uns stolz", erzählt Schwaiger.
Auf einen weiteren interessanten Berufsweg kann Christian Ettl aus Naas zurückblicken, der seine Lehre 1996 erfolgreich abschloss. Seit Jänner ist er Leiter des Verteiltransformatorenwerkes. Nach der Lehre zum Maschinenschlosser folgten Stationen in der Fertigung für Leistungstransformatoren, als Projektleiter im Service und Abteilungsleiter im Projektmanagement. „Der Kunde und das Produkt stehen in unserer täglichen Arbeit immer im Vordergrund. Besonders bereichernd waren die zahlreichen Auslandsaufenthalte", so Ettl.
WOCHE: Warum sollte man eine Lehre machen?
CHRISTIAN ETTL: Es ist nicht abhängig davon, welche Entscheidung man mit 15 Jahren trifft – ob man eine Lehre macht oder weiter in die Schule geht. Es geht vielmehr um die Einstellung zum Beruf, die Freude und Energie. Eine Berufsausbildung bei Siemens bietet eine sehr gute Grundlage, die eigenen Fähigkeiten und Stärken auszubauen. Die praktische Ausbildung, kombiniert mit theoretischem Wissen aus der Technik sind eine gute Grundlage für einen interessanten Berufsweg.
Was ist der Unterschied zwischen damals und heute?
JOHANN SCHWAIGER: Die Generation Z hat einen großen Anspruch an den Betrieb. Sie wollen einen sinnstiftenden Beruf, in welchem sie wertgeschätzt werden und sich verwirklichen können. Deswegen ist es wichtig, den Jugendlichen Verantwortung zu übertragen, damit sie sich weiterentwickeln können. Mit der Ausbildung in unserem Betrieb wird die nächste Generation der Lehrlinge gefördert.
Seit meiner Lehre haben sich die Ausbildungskonzepte positiv verändert. Die Weiterentwicklungsperspektiven nach einer Lehre sind heutzutage vielfältiger. So können durch Abteilungswechsel, Auslandseinsätze oder fachliche Neuorientierung interessante Alternativen angeboten werden. Ein gutes Beispiel ist das Projekt "Schraube 4.0", bei dem sich Lehrlinge selbst einbringen können.
CHRISTIAN ETTL: Die handwerklichen Fertigkeiten werden immer wichtig bleiben, nur die Anforderungen an die Mitarbeiter verändern sich im Zuge der Digitalisierung. Die Mitarbeiter lernen, gemeinsam neue Technologien zu entwickeln und zu nutzen. Diese Entwicklung schließt auch unsere Lehrlinge ein. Sie übernehmen dabei Verantwortung für die Zukunft des Unternehmens und bringen sich mit ihrer Kreativität ein. Das motiviert unsere jungen Mitarbeiter sehr.
Was würden Sie den Jugendlichen raten?
CHRISTIAN ETTL: Man soll das machen, was man gerne tut. Ein grundlegender Schritt ist es, die eigenen Interessen und Stärken zu kennen. Wichtig ist es, einen Überblick über mögliche Berufe und fachliche Richtungen zu bekommen. Hierbei können Berufsorientierungstage helfen. Die Entscheidung für einen Beruf ist lediglich der erste Schritt in ein Arbeitsleben. Am wichtigsten ist aber die Freude an der täglichen Arbeit, Begeisterung und Motivation."
Interview: Nadine de Carli
-> Freie Lehrstellen bei Siemens Weiz hier!
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