Faire Preise für Bauern
Wir entscheiden ob unsere Bauern überleben

Grüne Wiesen und intensive Betreuung sind für das Wohl der Tiere unumgänglich, dafür sollte ein höherer Preis gerechtfertigt sein. | Foto: Regionalmedien
3Bilder
  • Grüne Wiesen und intensive Betreuung sind für das Wohl der Tiere unumgänglich, dafür sollte ein höherer Preis gerechtfertigt sein.
  • Foto: Regionalmedien
  • hochgeladen von Nadine Ploder

Bauernbund warnt: Kostenexplosion bei agrarischen Rohstoffen. Bezirks-Kammerobmann-Stellvertreter Rupert Hütter weiß, womit die Bauern im Bezirk zu kämpfen haben.

BEZIRK WEIZ. Unsere Bauern sind mit massiven Kostensteigerungen bei Futter- und Düngemitteln, Treibstoffen, Strom, Baustoffen und Co. konfrontiert. Die Anschaffungskosten haben sich im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt oder sogar verdreifacht. Extrem-Aktionen im Supermarktregal sind bei massiv steigenden Kosten völlig unpassend.
Etwa 6.000 Bauern gibt es im Bezirk Weiz, davon können genau 2.691 Betriebe von der Landwirtschaft leben. "Von 2015 bis 2020 haben 108 Betriebe aufgegeben. Entweder aufgrund der Wirtschaftlichkeit oder aufgrund von fehlenden Nachfolgern. Das sind 22 Bauern pro Jahr", sagt Kammerobmann-Stv. Rupert Hütter

 
Extreme Preisentwicklungen

Die Preise haben sich in den letzten Jahren sehr unterschiedlich entwickelt, lässt Hütter wissen. So sind die Holzpreise beispielsweise bei Säge- und Schnittware geradezu explodiert, bei den Bauern ist davon jedoch nicht viel angekommen. "Hier verhalten sich die Preise für die Bauern wie vor 4-5 Jahren", so Hütter und weiter: "Im Bereich Mais, Soja  und Milch gab es eine Preissteigerung, die auch für die Bauern gut war. Beim Obst reicht die Spanne von ganz gut bis gar nicht gut." So war die Entwicklung bei Marillen etwa wegen des Frosts oder Erdbeeren wegen dem Hagel recht schlecht.

Der Rinderpreis ist laut Hütter sehr unterschiedlich, aber steigend, da Südamerika momentan kein Fleisch liefert. Bei den Schweinen war 2020 ein gutes Jahr, aber 2021 ein katastrophales. Grund dafür ist die Schweinepest in Deutschland, weswegen den Deutschen der Chinesische Markt weggebrochen ist und sie nun auf den Österreichischen-Markt drücken. "Solche Krisen bekommen auch unsere Bauern zu spüren", so Hütter. Die Marktentwicklung bei Hühnern und Eiern hingegen ist stabil und gleichbleibend.

"Bauern brauchen kostendeckende, faire Preise!", sagt Rupert Hütter. | Foto: LK-Stmk/Foto Fischer
  • "Bauern brauchen kostendeckende, faire Preise!", sagt Rupert Hütter.
  • Foto: LK-Stmk/Foto Fischer
  • hochgeladen von Nadine Ploder

Forderung an Handel

"Diese höheren Kosten für die Landwirtschaft tragen derzeit allein die Bauernfamilien", beschreibt Bauernbund-Präsident Georg Strasser das Problem und führt weiter aus: "Es gibt offenbar keine Bereitschaft der großen Handelsketten, die gestiegenen Produktionskosten mitzutragen. Unsere Bauernfamilien werden die starken Preisveränderungen am Rohstoffmarkt aber nicht allein stemmen können. Deshalb fordern wir Verarbeiter und Handelsketten auf, einen Teil der Kosten zu übernehmen."
Strasser fordert ein Umdenken in der Branche:

"Wir müssen weg von Rabattschlachten im Supermarktregal hin zu realen Preisen für unsere Bauernfamilien und Konsumenten."

Das brauchen unsere Bauern

"Kostendeckende, faire Preise!", fasst Hütter zusammen. Tierwohl und die Anforderungen an den Bauern steigen, aber den steigenden Preis wollen die Konsumenten nicht zahlen. "Die Konsumenten müssten öfter zu österreichischen Produkten greifen oder direkt beim Bauern kaufen", macht Hütter auf die steigende Anzahl an Automaten und Bauernläden im Bezirk aufmerksam. Deshalb will die Bezirkskammer im nächsten Jahr auch eine eigene Broschüre mit den Direktvermarktern im Bezirk herausbringen.

Wer sich beim Einkauf unsicher ist, der soll zu Produkten mit dem AMA Gütesiegel greifen, rät Hütter: "Bei dem AMA Gütesiegel kann man sich darauf verlassen, dass auch ein österreichisches Produkt drinnen ist." Er sieht auch die Corona-Krise nicht durchgehend schlecht, da dadurch das Bewusstsein für Regionalität gestiegen ist. Nicht nur bei den Konsumenten, sondern auch bei den Geschäften – so gibt es seither viel mehr regionale Ecken in Supermärkten. "Durch die Corona-Krise haben viele Konsumenten umgedacht. Die Leute wollen jetzt viel mehr wissen wo's herkommt und wer dahinter steht."

Aktuelle Berichte aus dem Bezirk Weiz.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Panthermedia
2

Motor & Mobilität in Weiz
Motorische Vielfalt im Bezirk Weiz

Auch dieses Jahr helfen die Autohändler der Region gerne dabei, das richtige Auto für Sie zu finden. Gerade im Frühling ist der Zeitpunkt für eine Kfz-Neuanschaffung perfekt, denn wenn es auf den Straßen wieder schöner wird, macht es doppelt so viel Spaß, mit dem neuen Untersatz die Region zu erkunden. Die zahlreichen Angebote der heimischen Betriebe sollen bei einer möglichen Kaufentscheidung helfen. Regional einkaufenEine bunte Auswahl an Automarken, Mopeds und Motorrädern bieten die Händler...

  • Stmk
  • Weiz
  • Nadine Krainer
Anzeige
Der Apfel, das Wahrzeichen von Puch, ist überall zu finden. | Foto: Regionalmedien Steiermark/Vorraber
1 10

Leben in Puch
Puch bei Weiz: Eine Gemeinde mit Elan und Gemütlichkeit

Die Gemeinde Puch zeigt sich als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Entwicklung und innovativer Maßnahmen "mit Biss", die nicht nur den Apfel als Wahrzeichen der Gemeinde feiern, sondern auch das Leben ihrer Bewohner nachhaltig verbessern. PUCH BEI WEIZ. Ein Meilenstein für die Gemeinde Puch: Der lang ersehnte Glasfaserausbau ist erfolgreich abgeschlossen. Dies bedeutet nicht nur eine technologische Revolution für die gesamte Gemeinde, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Bewohner,...

  • Stmk
  • Weiz
  • Barbara Vorraber

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.