Kulturelles Engagement: Aprilfestival

Winfried Lehmann links) und Ewald Ulrich
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Heuer findet das „Aprilfestival“ erstmals in seiner neuen, völlig eigenständigen Form statt. Bildhauer Winfried Lehmann hat sein Engagement konsequent erweitert. Dazu gewann er Unternehmer Ewald Ulrich als Kooperationspartner.

Dem schloß sich auch noch Medienfachmann Helmut Oberbichler an. Das ist ein bemerkenswertes Beispiel engagierten Kulturschaffens in der Region.

Es steht im Kontrast zur populären Attitüde, in der jemand zuerst einmal fragt: „Was krieg ich?“

Hier also die Gegenposition zu Menschen, die das Gemeinwesen als Selbstbedienungsladen sehen. Es entfaltete sich eine interessante Situation rund um die Frage: „Wofür wollen wir selbst Verantwortung übernehmen?“

Das ergab einen weiteren bemerkenswerten Punkt. In herkömmlicher Denkweise sucht der Künstler einen Mäzen, der Veranstalter einen Sponsor. Geld ist das Medium für einen Handel um Prestige. Das „Aprilfestival“ hat sich da im Kern auf andere Art entwickelt.

Unternehmer Ulrich fand für sich selbst eine aktive Rolle im Kulturgeschehen, daraus erwuchs also kein nackter Deal, sondern ein Zusammenarbeiten. Das ist der Prozeß, in dem sich „Fokus Freiberg“ herauskristallisierte. So wird übrigens ein Ort mit erheblicher Regionalgeschichte betont, das Schloß Freiberg bei Ludersdorf.

In diesem Werden spielte voriges Jahr das LEADER-Kulturprojekt „Kulturpakt Gleisdorf 2014“ eine Rolle. Somit war eine Denkwerkstatt eingerichtet, in der auch Kunst Ost werkte, ebenso der TIP Tourismusverband Gleisdorf und einige weitere Kulturformationen.

Das bedeutet, auf regionaler Ebene wurde eine Kooperationsform „Staat/privat“ erprobt, für die es in der Energieregion Weiz-Gleisdorf noch kein vergleichbares Modell gibt. Es basiert auf Eigeninitiative und bietet darin Anknüpfungspunkte für Kommunen.

Damit wurde das „Aprilfestival“ zu einem anschaulichen Beispiel, wie Kulturschaffende den Rollenwechsel „Vom Subventionsempfänger zum Kooperationspartner“ vollziehen können. Es gibt Berührungspunkte der Interessen. Es gibt Schnittpunkte in den Aufgaben.

All das würde ohne exponierte Personen wie Lehmann nicht funktionieren. Aus diesem Engagement ergeben sich dann die Möglichkeiten einer kollektiven Kulturpraxis mit verschiedenen Modellen der Kofinanzierung.

Das ist übrigens ein wichtiger Begriff: Kofinanzierung.

Dagegen ist „Subvention“ leider und auf unsachliche Art mit dem Geruch eines „fragwürdigen Geschenks“ behaftet worden. Kofinanzierung macht deutlich, daß eben auch der Staat in wichtige Vorhaben investiert. Das ist aber stets an Bedingungen und an gemeinsame Interessen gebunden, die verhandelt werden müssen.

Das „Aprilfestival“ ist in diesem Sinne gemäß dem „Bottom up-Prinzip“ entstanden. Es wurde an der Basis entwickelt und erprobt, die Ergebnisse sind heute für einige Kommunen Anlaß, in solche kulturellen Prozesse einzusteigen.

Das „Bottom up-Prinzip“ ist übrigens Grundbedingung etlicher EU-Programme, was bedeutet, es muß darstellbar sein, wenn jemand EU-Mittel wie die von LEADER+ verwenden will. Wie erwähnt, das sind immer Kofinanzierungen, also unterstützende, begleitende Maßnahmen.

Diese Mittel kommen nicht in die Region, wenn es an engagierten Bürgerinnen und Bürgern fehlt, wenn es keine adäquaten Projektideen gibt.

+) Aprilfestival: http://www.aprilfestival.at/

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