Österreich-Premiere : Vertreter der FPÖ im Gespräch mit Flüchtlingen
Zum ersten Mal traten Vertreter der Freiheitlichen Partei Österreichs zum gemeinsamen Gespräch mit Flüchtlingen (aus dem Bezirk Weiz) zusammen. Die FPÖ folgte damit einer Einladung des Asylnetzwerks Oststeiermark. Der Alltag und die Integration von Asylwerbern, rechtliche Rahmenbedingungen und das Parteiprogramm der Freiheitlichen Partei Österreichs waren Inhalt des Gesprächs. Die WOCHE war exklusiv vor Ort.
Im Gespräch schilderten drei Flüchtlinge (aus dem Bezirk Weiz) den Vertretern der FPÖ - Landesgeschäftsführer Anton Kogler, Bezirksparteiobmann Erich Hafner und Philipp Könighofer, Pressesprecher der Landes-FPÖ - ihren Alltag.
Klare Standpunkte der Regierungspartei
Seitens der Regierungspartei zeigte man zwar Verständnis beharrte aber auf die klar definierten Standpunkte. Philipp Könighofer erklärte, dass Integration nur dann Sinn macht wenn Menschen langfristig in Österreich bleiben und betonte auch das Gesetze unbedingt eingehalten werden müssen - die Aufnahme von Asylwerbern durch ein ordentliches Verfahren muss seitens der österreichischen Behörden abgewickelt und zugestanden werden. Auch zu Bedenken sei laut Könighofer, dass das Asylrecht gesetzlich geregelt und lediglich ein Schutz auf Zeit sei.
Kritik des Asylnetzwerks
Der Theologe Fery Berger vom Asylnetzwerk Oststeiermark kritisiert neben den geplanten finanziellen Kürzungen für Deutschkurse und der Situation von Asylwerbern am österreichischen Arbeitsmarkt auch die Formulierungen und das Parteiprogramm der Freiheitlichen. Die Erhebung der FPÖ hinsichtlich der Asylquartiere sollen von den Daten des Flüchtlingsreferats abweichen. Ein Appell des Theologen richtete sich auf die Polemisierung – „Die Sprache soll nicht für populistische Angstpolitik missbraucht werden“, meint Berger.
Fazit des Gesprächs
Nach dem Gespräch richteten sich gegenseitige Worte der Anerkennung gegenüber der unterschiedlichen Parteien. "Das Gespräch ist sehr gut verlaufen. Man spürte Sympathie und Empathie auf beiden Seiten", so Berger. Ein weiteres Gespräch ist nicht ausgeschlossen.
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