Wien
5.000 Ausgebildete – Pflege-Ausbildungsoffensive zeigt erste Erfolge
Die Pflege-Ausbildungsoffensive der Stadt Wien scheint nach zwei Jahren erste Erfolge zu verbuchen. Wie man am Donnerstag bekannt gab, sollen bereits 5.000 Personen den Bildungsgang abgeschlossen haben. Benötigt werden bis 2030 9.000 zusätzliche Pflegekräfte.
WIEN. Nicht zuletzt wegen der demografischen Entwicklung – die Zahl der Wienerinnen und Wiener über 80 Jahre wird laut Prognosen im Jahr 2030 von 93.000 auf 107.000 steigen – braucht Wien dringend mehr Pflegepersonal.
Im Konkreten werden laut einer Studie vom Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen 2019 beauftragte Studie 9.000 Pflegekräfte bis 2030 benötigt. Aufgrund der Erkenntnisse aus dieser Studie veranlasste die Stadt Wien eine breit angelegte Ausbildungsoffensive im Pflegebereich. Die Maßnahmen scheinen, erste Erfolge zu erzielen.
So zog man am Donnerstag, 11. April, eine erste Bilanz: Bereits 5.000 Personen haben ihre Ausbildung abgeschlossen, erklärten der Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und der Finanzstadtrat Peter Hanke (beide von der SPÖ) bei einem Medientermin.
16.000 geschulte Fachkräfte bis 2030
Laut aktuellen Prognosen sollen durch städtische Investitionen bis 2030 mehr als 16.000 Fachkräfte für den Bereich geschult werden. Das würde weitaus mehr sein, als man zuvor antizipiert hatte. Die ursprüngliche Plan-Zielzahl liegt laut Hacker bei 9.500 fertig ausgebildeten Pflegekräften im Jahr 2030. Damit würde der Bedarf sogar mehr als gedeckt sein, zeigte sich der Gesundheitsstadtrat optimistisch.
Eine Zusammenarbeit findet unter anderem mit dem Wiener Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerförderungsfonds (waff) und dem Arbeitsmarktservice (AMS) statt. Über zwölf Millionen Euro sollen dieses Jahr in ein spezielles Programm investiert werden. Etwa 1.700 Plätze werden dadurch finanziert.
Die Zielgruppe umfasst unter anderem Personen, die berufliche Veränderungen anstreben oder auf der Suche nach einer Anstellung sind. Es soll ein Ausbildungsprogramm inklusive Jobgarantie angeboten werden. Zudem wurden Anreize durch finanzielle Förderungen geschaffen. Die Anzahl der städtisch geförderten Studienplätze an der FH Campus sei ebenfalls gestiegen.
Ausbau der Medizinstudienplätze gefordert
"Die Stadt Wien arbeitet intensiv an Lösungen für den Pflegepersonalbedarf. Mit dem waff und dem neu eingerichteten Fachkräftezentrum haben wir zwei österreichweit einzigartige Institutionen, die sich auf praktischer und strategischer Ebene dem Thema widmen", so Finanzstadtrat Hanke.
Doch um das Fachkräfte-Problem in Wien in den Griff zu bekommen, müsse auch die Bundesregierung aktiv werden. "Um das zu stemmen, muss auch die Bundesregierung die Schlagzahl erhöhen. Wir brauchen dringend einen markanten Ausbau der Medizinstudienplätze und eine Kompetenzerweiterung bei den diplomierten Pflegekräften", fordert Hacker.
Interessierte am Studium der Gesundheits- und Krankenpflege können sich noch bis 21. Juli 2024 für den Start im Wintersemester 2024/25 beim waff bewerben: https://www.waff.at/ausbildungen/gesundheits-und-krankenpflege/
Interessierte an anderen Pflege- und Betreuungsberufen finden die aktuellen Ausbildungsangebote auf der waff-Website unter: https://www.waff.at/job-suche/
Weitere Themen:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.