Nationalrat Wien
Unklarheit über das FPÖ-Mandat von Philippa Strache
Ob Philippa Strache, Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, ins Parlament einzieht, scheint doch nicht klar zu sein. Erst gestern verkündete die FPÖ Wien, dass Philippa Strache kein Mandat für den Nationalrat erhalten würde. Nun prüft das Innenministerium die Mandatvergabe.
WIEN. Die Entscheidung schien festzustehen: Philippa Strache, Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, erhält kein Mandat im Nationalrat. Dies teilte gestern die FPÖ Wien nach der Sitzung des Landesvorstands mit. Harald Stefan hatte auf sein Direktmandat des Regionalwahlkreises Wien-Süd verzichtet und sein Mandat auf der Landesliste angenommen. Deshalb hätte Philippa Strache letztlich kein FPÖ-Mandat erhalten können.
Doch nun lässt die Landeswahlbehörde prüfen, ob Harald Stefan nicht doch das Regionalwahlkreismandat zugewiesen werden müsse. Das würde bedeuten, dass Philippa Strache doch in den Nationalrat einziehen könnte.
Innenministerium ist am Zug
Ob Harald Stefan das Regionalwahlkreismandat annehmen muss, wird das Innenministerium klären. Deshalb wurde die entsprechende Sitzung der Landeswahlbehörde auf Mittwoch vertagt.
Philippa Strache stand in Wien auf Platz drei der Landesliste. Geht es nach der FPÖ Wien, sollte die Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nicht in den Nationalrat einziehen. Als vier Mandatare der FPÖ Wien wurden gestern Dagmar Belakowitsch, Harald Stefan, Ricarda Berger und Martin Graf präsentiert. Ob dies so bleibt, ist aktuell noch nicht klar.
Aufklärungsbedarf
Der Grund, weshalb sich die FPÖ-Wien gestern gegen ein Mandat entschieden hatte, sei dass in Bezug auf die Vorwürfe gegen H.C. Strache und Ehefrau Philippa noch Aufklärungsbedarf bestehe. "Es war keine leichte Entscheidung, doch es gibt noch Vorwürfe, die von anonymer Seite erhoben wurden", so FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp. Daher sprach sich Nepp dafür aus, bis zur Prüfung – "intern und extern" – Philippa Strache kein Mandat zu geben. Am 16. Oktober wird die Bundeswahlbehörde zusammentreten, Änderung würde es bis dahin aber keine mehr geben.
Der stellvertretende FPÖ-Bundeschef und oberösterreichische FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner sprach sich vergangenes Wochenende deutlich gegen Philippa Strache aus. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Mitglied wird“, sagte der Vizeparteichef zum Nachrichtenmagazin „profil“.
Mehr über HC Strache und die FPÖ Wien
Die FPÖ beschloss vergangene Woche beim Parteitag, HC Strache von der Partei zu suspendieren. Mehr über die Hintergründe der Suspendierung können Sie direkt hier nachlesen.
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