5 Jahre Fridays for Future
"Wir haben gelernt, nicht locker zu lassen"

Über 1.00 Menschen gingen für die Arbeitsbedingungen der Busfahrerinnen und Busfahrer auf die Straße.  | Foto: RMW/ Philippa Kaufmann
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  • Über 1.00 Menschen gingen für die Arbeitsbedingungen der Busfahrerinnen und Busfahrer auf die Straße.
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Fünf Jahre ist es her, dass junge Menschen in Wien sich zusammenschlossen, um für das Klima zu kämpfen. Die Bewegung aus jungen Menschen namens "Fridays for Furture" erlangte im Rekordtempo Weltbekanntheit. Was hat sich seitdem in der Bewegung verändert, welche neuen Strategien gibt es?

WIEN. Vor fünf Jahren fand das erste Mal der weltweite Klimastreik statt. Tausende junge Menschen gingen für eine klimagerechte Zukunft auf die Straße. Seitdem hat sich einiges verändert. Corona, die Energiekrise und der Rechtsruck stehen im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Wie haben diese Ereignisse die Klimabewegungen verändert und welche Strategien werden aktuell verfolgt? MeinBezirk.at hat nachgefragt.

Post-Corona-Krise

Sofia Scherer ist eine 22-jährige Studentin und seit Sommer 2020 bei Fridays for Future (FFF) aktiv. Sie hat gesehen, welche Veränderungen Fridays for Future in den Jahren durchgemacht hat. Nach weltweiten Protesten mit tausenden Menschen kamen diese mit der Pandemie gezwungenermaßen zu einem Ende. Obwohl die Demonstrationen wieder auflebten, erreichten sie nie wieder die gleiche Massenbeteiligung wie zuvor.

Gleichzeitig verdrängten Themen wie die Energiekrise und Inflation die Klimakrise weiter aus öffentlichen Debatten. Die Energiekrise hätte aber auch die Dringlichkeit, einer Energiewende deutlich gemacht, so Sofia, denn "Die Energiekrise hat uns gezeigt, was passiert, wenn wir uns von Ressourcen anderer Länder abhängig machen." 

Sofia Scherer ist eine 22-jährige Studentin und seit Sommer 2020 bei Fridays for Future Wien aktiv. | Foto: Sofia Scherer
  • Sofia Scherer ist eine 22-jährige Studentin und seit Sommer 2020 bei Fridays for Future Wien aktiv.
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Auf die Frage, wie man nicht die Hoffnung verliert, antwortet Sofia: "Klimaaktivismus kann sehr zermürbend sein. Aber wir können es uns nicht leisten, locker zu lassen, denn wir haben eine Welt zu gewinnen." Sie erkennt jedoch auch, dass immer mehr Menschen den Glauben an die Wirksamkeit von Demonstrationen verlieren. Dies liege unter anderem daran, dass Menschen oft nicht sehen, welche Wirkung Proteste haben. Denn es gäbe Erfolge im Klimaschutz und diese müssten auch gefeiert werden. 

Neue Bündnisse, neue Strategien

Aktuell ist Fridays for Future auch stark an den "Demokratie verteidigen"-Demonstrationen beteiligt. Für Sofie ist das einleuchtend, denn: "Demokratie und Klimaschutz gehen Hand in Hand." So brauche es die Demokratie, um effektiven Klimaschutz umzusetzen. Gleichzeitig würden die Folgen der Klimakrise, wie große Fluchtbewegungen und Naturkatastrophen, politische Systeme destabilisieren. Um eine stabile Demokratie zu bewahren, brauche es daher auch Klimaschutzmaßnahmen.  

Fridays for Future ist Mitorganisator der "Demokratie verteidigen" Kundgebungen.  | Foto: FFF - Fiona Freyberger
  • Fridays for Future ist Mitorganisator der "Demokratie verteidigen" Kundgebungen.
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Seit den ersten Demonstrationen im Jahr 2019 wurde die Bewegung immer diverser. Schon lange demonstrieren nicht mehr nur junge Menschen auf den bekannten Freitagstreiks. Auch Wissenschaftler, Eltern und ältere Menschen tragen die Bewegung mit. Einen neuen Verbündeten hat die Klimabewegung in der Gewerkschaft gefunden.

Seit 2023 wurden verscheide Bündnisse eingegangen. So solidarisierten sich "Fridays for Future" und "System Change not Climate Change" im November 2022 mit streikenden Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern und forderten im Sommer 2023 mit der Gewerkschaft Bau-Holz die Anpassung des Arbeitsrechts an die Folgen der Klimakrise.

Fridays for Future" und "System Change not Climate Change" solidarisierten sich im November 2022 mit streikenden Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern. | Foto: Fiona Freyberger
  • Fridays for Future" und "System Change not Climate Change" solidarisierten sich im November 2022 mit streikenden Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern.
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Im Jänner 2024 wurde dann die Kooperation "Wir fahren gemeinsam" zwischen der Gewerkschaft Vida und Fridays for Future öffentlich gemacht.  
MeinBezirk.at berichtete: 

Gewerkschaft arbeitet mit Klimaaktivisten zusammen

Gemeinsame Demonstration mit Busfahrern

Für Freitag, 15. März, hat das Bündnis zu einer gemeinsamen Demonstration aufgerufen. Die Woche zuvor waren die Verhandlungen der Gewerkschaft mit den Arbeitgebern im Busbereich gescheitert. „Unbezahlte Pausen und Arbeitstage von bis zu 15 Stunden: Das gehört zur Arbeitsrealität von Busfahrerinnen und Busfahrern in Österreich. Weil es an Pausenräumen und Toiletten fehlt, sind Lenker oft gezwungen, ihre Notdurft im Freien zu verrichten, und werden dann auch noch von Anrainer*innen beschimpft und dabei gefilmt“, so Thomas Stiller, Zentralbetriebsrat bei Dr. Richard.

Für die Klimabewegung liegt die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft auf der Hand. Schon vor einem Jahr wurde der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel gefordert. Dies scheitere aktuell unter anderem an den schlechten Arbeitsbedingungen. „Uns fehlen in den nächsten fünf Jahren allein in Wien 5.000 Buslenker:innen! Deshalb unterstützen wir den Kampf der Gewerkschaft Vida für bessere Arbeitsbedingungen im Busbereich", so Teresa Tausch, Fridays For Future und Sprecherin von "Wir fahren gemeinsam".

Angeführt wurde die Demo von Busfahrerinnen und Busfahrern.  | Foto: RMW/ Philippa Kaufmann
  • Angeführt wurde die Demo von Busfahrerinnen und Busfahrern.
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In Deutschland existiert die Zusammenarbeit zwischen der Gewerkschaft verdi und der Klimabewegung schon seit über drei Jahren. Anfang März fand dort eine bundesweite Streikwelle von Beschäftigten des öffentlichen Verkehrs mit Fridays for Future statt.

Angeführt durch Busfahrer

Zu der Demonstration am Freitag kamen laut Angaben der Veranstaltenden 1.000 Menschen. An der Spitze des Protestes standen über 40 Busfahrerinnen und Busfahrer. Auch ein mit Bannern beschmückter Bus war Teil der Demonstration. 

Um 15.30 Uhr sammelten sich die Demonstrierenden am Südtiroler Platz. Dominik, Aktivistin von "Wir Fahren gemeinsam" ergriff als erster das Wort: "Wir brauchen nicht nur aus Klima-, sondern auch aus sozialen Gründen eine Mobilitätswende. Die Forderungen der Busfahrerinnen und Busfahrer sind auch automatisch die Forderungen der Klimabewegung!"

Foto: Fiona Freyberger

Vom Südtiroler Platzt ging die Demonstration die Schönburgstraße entlang und machte einen Zwischenstopp vor der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). In seiner Rede sprach Thomas Stiller, Betriebsrat bei Dr. Richard über die Klo-Situation der Busfahrerinnen und Busfahrer. Denn aktuell gäbe es oft keine Zeit, Pausen zu machen und wenn doch keine bereitstehenden Sanitäranlagen. "Ich will nicht auf einem Toi-Klo sitzen, sondern ich möchte einen Sozial-Raum aufsuchen können, wo ich auch meine Jause essen kann", so Stiller. 

Betriebsrat Thomas Stiller vor der WKO.  | Foto: RMW/ Philippa Kaufmann
  • Betriebsrat Thomas Stiller vor der WKO.
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Über die Wiedner Hauptstraße gelangte der Demozug zum Karlsplatz. Auf der aufgebauten Bühne sprach unter anderem auch die Verkehrswissenschaftlerin Barbara Laa. Sie betonte, wie wichtig eine Mobilitätswende besonders für Österreich sei. Um 18 Uhr wurde die Demonstration von den Veranstaltern beendet. Ob in den kommenden Wochen Betriebsversammlungen oder Streiks im Busbereich geplant sind, ist noch offen. 

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