Psychologie
Leben mit HIV / PrEP

- hochgeladen von Florian Friedrich
Ein gutes und glückliches Leben mit HIV führen
HIV hat in den letzten Jahren, medizinisch betrachtet, seinen Schrecken verloren und gilt als eine gut behandelbare Erkrankung, mit welcher es sich genauso gut leben lässt, wie mit Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen. Menschen mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten können heute dank Medikation ein gutes und glückliches Leben führen.
Meilensteine der HIV-Therapie
Die Hochaktive-Antiretrovirale Kombinationstherapie (HAART) wirkt heute so gut, dass die von HIV-Betroffenen eine durchschnittliche Lebenserwartung haben und nach wenigen Monaten der regelmäßigen Einnahme nicht mehr ansteckend sind. Wer aufgrund der Einnahme der HAART nicht mehr infektiös ist, kann etwa ungeschützten Sex mit anderen Menschen haben, ohne dass ein Übertragungsrisiko besteht.
Film: "HIV-PrEP - AIDS-Vorsorge in Pillenform "
PrEP - die Pille gegen HIV / AIDS
Auch die PrEP ist ein Meilenstein in der HIV-Prävention. PrEP steht für „Prä-Expositionsprophylaxe“ (zu Deutsch etwa „Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt“). HIV-negative Menschen können diese HIV-Medikamente einnehmen, um sich vor einer Infektion mit HIV zu schützen. Es konnte nachgewiesen werden, dass die PrEP mit dem HIV Medikament Truvada® (Wirkstoffe: Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil) vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben und hohe Risiken eingehen, zuverlässig wirkt. Bei guter Therapietreue ist die PrEP genauso sicher wie ein Kondom. Sie schützt vor HIV, aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten. In Österreich kann man/frau die PrEP um etwa 60 € für eine Monatspackung auf Privatrezept erwerben.
Wie wirkt die PrEP?
HIV-negative Menschen können diese HIV-Medikamente regelmäßig einnehmen, um sich vor einer Infektion mit HIV zu schützen.
Es konnte nachgewiesen werden, dass die PrEP mit dem HIV Medikament Truvada® (Wirkstoffe: Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil) vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben und hohe Risiken eingehen, zuverlässig wirkt. Bei guter Therapietreue ist die PrEP genauso sicher wie Kondome. Sie schützt vor HIV aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.
Die PrEP muss noch bis Frühjahr 2024 privat bezahlt werden
Die PrEP wird in Österreich nicht von der Krankenkasse finanziert. Sie kann jedoch auf Privatrezept um etwa 60€ pro Monat erworben werden. Die PrEP gilt als relativ gut verträglich. Eine seltene, aber schwerwiegende Langzeitnebenwirkung kann allerdings eine Schädigung der Nieren sein.
Update: Ab dem Frühjahr 2024 wird es die kostenlose HIV-PrEP geben.
Die PrEP senkt nämlich bei täglicher und konsequenter Einnahme das Risiko einer Infektion um 75 Prozent und erspart deshalb insgesamt dem Gesundheitssystem hohe Kosten.
Auch die medizinischen Vorsorgeuntersuchungen und Testungen, die vor Einnahme der PrEP gemacht werden müssen, werden kostenlos sein.
Wie bekomme ich die HIV-PrEP rückerstattet?
Seit dem 1. April 2024 bekommen Sie als Versicherte*r für die PrEP bis zu 60 Euro pro Monat rückerstattet (außer Versicherte der KFAs*). Zusätzlich bekommen Sie 25 Euro pro Quartal für das Ärzt*innengespräch refundiert.
Die Rückerstattung erfolgt wie beim Einreichen der Wahlärzt*innenrechnungen über die Website MeineSV.at, oegk.at, sowie bvaeb.at.
Dabei müssen Sie sowohl die Rechnungen als auch die Rezepte einreichen. Sollten Sie per Post einreichen, dann müssen Sie eine Kopie der e-Card dem Brief beigelegen.
Sie können sowohl eine Rechnung für die drei Monatspackungen als auch drei einzelne Monatsrechnungen einreichen.
Bitte beachten Sie: Die Rechnungen müssen ein Ausstellungsdatum nach dem 1. April 2024 aufweisen.
Film: "PrEP: Endlich keine Angst mehr vor HIV"
Was sind die Voraussetzungen, um die PrEP einzunehmen?
Vor dem Beginn der PrEP müssen unbedingt ärztliche Untersuchungen gemacht werden (z.B. muss genau geprüft werden, ob die Nieren gut funktionieren). Auch eine bereits bestehende HIV-Infektion muss durch HIV-Tests ausgeschlossen werden. Die Wirkstoffe der PrEP Tabletten reichen nämlich bei einer bestehenden HIV-Infektion nicht aus und HIV könnte auf diese Weise Resistenzen gegen dieses wichtige Medikament bilden. Daher müssen auch nach dem Start der PrEP alle drei Monate HIV-Tests gemacht werden. Kommt es trotz Einnahme der PrEP zu einer Infektion (etwa weil man die Tabletten nicht regelmäßig eingenommen hat), muss das PrEP-Medikament dann abgesetzt werden. Zudem muss alle drei bis zwölf Monate ein Nierencheck gemacht werden.
Soziales AIDS
Sozial betrachtet ist HIV hingegen ein immenses Stigma – zu schlimm sind die Bilder von AIDS, die viele Menschen noch immer in ihren Köpfen haben. Auch wenn viele auf rationaler Ebene wissen, dass es sich bei HIV nicht mehr um eine tödliche Krankheit handelt, sind diverse negative Assoziationen vorhanden. Selbst eine Mitarbeiterin der Aidshilfe musste sich vor kurzem, nachdem sie erwähnt hatte, wo sie arbeitet, anhören: „ Fasse mich bloß nicht an, du bist sicher auch schon kontaminiert“. Hinter einer solchen Aussage, die unter Umständen noch als scherzhafte Bemerkung verstanden werden könnte, muss doch deutlich die Angst erkannt werden, die sich dahinter versteckt: HIV wird oft als „schmutzige“ Krankheit angesehen. Ein Virus das durch „unreine“ Sexualpraktiken übertragen wird und nur „minderwertige“ Personen betrifft, aber bitte nicht mich.
Filmtipp: "Leben mit HIV | Ein Portrait über Daniela"
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)
Mitarbeiter der Aidshilfe Salzburg
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