Psychotherapie / Psychologie / Palliativ
Sterbe- und Trauerbegleitung
Sterben und Tod sind in unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft ein Tabu, das gerne verdrängt wird.
Sterben und Tod werden heute in die Krankenhäuser und Pflegeheime abgegeben, obwohl sich die meisten Menschen wünschen, zuhause zu sterben.
Auch viele Psychotherapeut*innen meiden das Thema des Todes in ihrer Praxis und möchten nicht mit Sterbenden arbeiten. Eine professionelle Psychotherapie ist jedoch letztlich immer mit dem Thema des Sterbens konfrontiert, etwa dann wenn ein Patient/eine Patientin suizidal wird.
Letztlich sind Sterben und Tod nie etwas Pathologisches, sondern gehören zum Leben dazu wie die Geburt eines Menschen.
Palliative Care meint die Betreuung von Menschen, die an unheilbaren, schweren Krankheiten leiden und nur mehr eine begrenzte Lebenserwartung haben. Eine Psychotherapie, die sich der Palliative Care verschrieben hat, möchte dem sterbenden Menschen Zeit und Raum geben, aber auch Ängste und psychologische Beschwerden lindern und die Lebensqualität für die noch verbleibende Zeit verbessern. Es geht um eine bestmögliche Lebensqualität im Prozess des Sterbens.
Sterbebegleitung und Trauerhilfe öffnen den Raum für Trauer, Verzweiflung und Hader. Die Existenzanalyse hat dabei den Anspruch, empathisch und ohne Vorurteile anzunehmen, was sich bei einem sterbenden Menschen und dessen Angehörigen zeigt.
Menschen, die sterben, kommen in jeder Hinsicht an ihre Grenzen. Todesangst, das Hadern mit dem Schicksal, Verzweiflung Wut, aber auch Schmerzen, Medikamente und Schlaflosigkeit können zu Überlastungsreaktionen beim Sterbenden und dessen Angehörigen führen.
Psychotherapie kann unterstützen, diese Krise auszuhalten und sich an die überfordernde Situation besser anzupassen. Auf diese Weise können Beziehungen zwischen Sterbenden und deren Angehörigen noch einmal vertieft, aufgenommen oder sogar neu geknüpft werden. Eigene Wünsche können u.U. verwirklicht werden und unversöhnte Bereiche des Lebens, offene Beziehungskonflikte und unerledigte Geschäfte geheilt oder zumindest geklärt werden.
Die Logotherapie und Existenzanalyse legt ihren Fokus aber auch auf die spirituelle Dimension. Die Suche nach dem Sinn in einer schweren Krankheit, im Prozess des Sterbens und der Trauer sind hier besonders wichtig und bedeutsam. Der sterbende Mensch und dessen Angehörige werden ermutigt, ihren Glauben und ihre Spiritualität zu leben in dem, was für sie wesentlich und wichtig ist.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision
(Logotherapie und Existenzanalyse)
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