Regionalitätspreis 2019
Grasslhöhle gewinnt den Regionalitätspreis

Familie Reisinger kümmert sich seit Generationen um die Grasshöhle und freut sich über den diesjährigen Regionalitätspreis. | Foto: WOCHE/NdC
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  • Familie Reisinger kümmert sich seit Generationen um die Grasshöhle und freut sich über den diesjährigen Regionalitätspreis.
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Es ist entschieden: die Grasslhöhle ist das „beliebteste Unternehmen im Bezirk Weiz“ und gewinnt den heurigen Regionalitätspreis.

NAAS. In der Gemeinde Naas, liegt die älteste Schauhöhle Österreichs - die Grasshöhle. Erstmalige Erwähnungen der Höhle gibt es bereits aus dem 18. Jahrhundert, zu Recht hat die Höhle deshalb nun den Regionalitätspreis für sich entschieden. Familie Reisinger freut sich: "Wir haben gar nicht damit gerechnet", so Karin Reisinger. Wirft man einen Blick in die Höhlengeschichte, ist schnell nachvollziehbar, warum die Fachjury und die WOCHE-Leser die Grasslhöhle zum Sieger des Regionalitätspreises gewählt haben.

Familienbetrieb

Seit den frühen 60er Jahren ist die Familie Reisinger Eigentümer der Grasslhöhle und bietet jedes Jahr von April bis Oktober Höhlenführungen an. Im Winter ist Ruhepause, denn da nutzen Fledermäuse die Höhle als Überwinterungsquartier. "Das Maximum waren 90 Fledermäuse aus neun verschiedenen Arten, die hier von November bis März überwintern", erzählt uns Viktoria Reisinger, die Tochter der Familie. Sie hat sich mit ihren 18 Jahren schon intensiv mit der Höhle ihrer Familie auseinander gesetzt, ist seit mehreren Jahren Höhlenführerin und hat nun auch ihre Vorwissenschaftliche Arbeit über die Grasslhöhle geschrieben. Ihre Eltern, Johann und Karin-Ulrike Reisinger, kümmern sich nebenberuflich um die Höhle und werden von der ganzen Familie wie auch Geschwistern dabei unterstützt. "Die Höhle hat schon meinem Ur-Ur-Großvater gehört, wurde dazwischen verpachtet und ist nun wieder in Familienbesitz", sagt Johann Reisinger. Zusätzlich betreut die Familie eine Mostschenke neben dem Höhleneingang, um die Stärkung der Höhlenbesucher zu gewährleisten.

Foto: WOCHE/NdC

Eine Führung durch die Grasslhöhle

Durch die massive Eingangstür gelangt man über 20 Meter ins Innere des Sattelberges. Als erstes fällt der Temperaturunterschied auf, denn im Inneren der Höhle hat es konstant das ganze Jahr hindurch acht bis zehn Grad. Auf einer steilen Treppe und einen engen Gang entlang muss man gut auf seinen Kopf Acht geben, um zur Seitenkammer, dem zweitgrößten Hohlraum der Höhle, zu gelangen. Weiter geht es hinab zum spektakulären Dom der Höhle. Hier beträgt die Spannweite vom tiefsten Punkt bis zur Decke in etwa zehn Meter. Rundherum haben sich über abertausende von Jahren unzählige Stalagmiten und Stalagtiten gebildet, ein eindrucksvolles Werk der Natur.
"Ein Rundgang durch die Grasslhöhle dauert etwa eine dreiviertel Stunde. Die Dauer der Führung passt für Familien genauso wie für Pensionisten", so Familie Reisinger. Viele Schulen und Kindergärten nutzen die Höhle für einen Ausflug ins Weizer Berginnere. "Die Führungen werden an die Gruppen angepasst. Für Kinder werden die Phantasiegebilde der Tropfsteine genau unter die Lupe genommen und Erwachsene interessieren sich mehr für die Zusammensetzung des Gesteins", so Höhlenführerin Viktoria Reisinger. Kein Wunder also, dass die Höhle auch als Märchenhöhle bekannt ist, wurde sie bereits als Kulisse für zwei Märchenfilme verwendet. Aber auch als Austragungsort für Konzerte und Weinverkostungen eignet sich die Grasslhöhle - bis zu 80 Personen finden hier Platz. "Von 18. bis 21. Juni 2020 findet das nächste Konzert mit '4 auf dem Holzweg' mit dem Titel 'Sesam öffne dich - 1000 und eine Nacht in der Grasslhöhle' statt", erzählt Karin Reisinger. 

Von Sagen und Geschichten 

Aber woher stammt der Name der Höhle eigentlich? Die Benennung stammt aus einer Sage, in der die Höhle durch einen Hirtenknaben namens Grassl entdeckt wurde, der auf der Suche nach einem verlorenen Schaf in die Höhle stürzte. Je nach Variante wird der Hirtenknabe wird erst Jahre später tot aufgefunden oder nach drei Tagen glücklich gerettet.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Grasshöhle erstmals urkundlich erwähnt und seitdem immer wieder ausgebaut und vergrößert. Wurden die Führungen früher noch mit Karbidlicht, Kerzen und Fackeln durchgeführt, so kann man heute im Schein von dezenter elektrischer Beleuchtung begutachten. Gebildet hat sich die Höhle durch den Einsturz eines Hohlraumes, der sich früher durch die Ansammlung von Wasser gebildet hat. 
"Die Grasslhöhle ist eine sehr tropfsteinreiche Höhle. Hier tropfen die Tropfsteine immer. Nur im Moment nicht, da es zu wenig Niederschlag gegeben hat", weiß Viktoria Reisinger - der Klimawandel ist also auch in der Tropfsteinhöhle spürbar. "Das Besondere an dieser Höhle ist die große Farbenvielfalt des Gesteins. Hier finden sich viele Mineralien, seltene Gesteins-Substanzen und ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen", schwärmt Viktoria Reisinger von der Grasslhöhle.

Auch ein Lied über die Grasshöhle wurde bereits komponiert.

Das sind die Sieger der restlichen Bezirke!

Diese Betriebe waren im Finale des Bezirks Weiz (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Bäckerei Szutiak (Markt Hartmannsdorf)
  • Bio-Bergbauernhof Heinz (Thannhausen)
  • Forellengasthof Joglland (Rettenegg)
  • Grasslhöhle (Naas)
  • Kaffeehaus "s'Dorfplatzl" (St. Kathrein/Hauenstein)
  • Malermeister Wolfgang Fabschitz (Anger)
  • Pirkheim Automation GmbH (Pischelsdorf)
  • Schroeder's Kräuterwerkstatt (Krammersdorf)
  • Schuhservice Pöttler (Weiz)
  • Winkelbauer GmbH (Anger)
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