BezirksRundSchau Christkind 2023
Azra kämpft sich nach 50 Tagen Krankenhaus zurück ins Leben

Durch eine Reittherapie kann Azra den Unfall leichter verarbeiten. | Foto: Altas
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  • Durch eine Reittherapie kann Azra den Unfall leichter verarbeiten.
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Nach einem schweren Autounfall im Dezember 2022 musste die damals dreijährige Azra noch am Unfallort reanimiert werden. Darauf folgte ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt. Nun warten eine ganze Reihe an Therapien auf das Mädchen.

UTTENDORF. Um ihren Opa vom Flughafen abzuholen, fuhren Azra und ihre Großmutter vor ungefähr einem Jahr zum Flughafen München. Auf der B 12 hatte das Fahrzeug einen Motorschaden und sie blieben auf der linken Straßenspur stehen. Weil sie in Deutschland etwas verunsichert war, rief die Großmutter ihre Tochter Hatice, Azras Mutter, an. Noch am Telefon hörte Hatice, wie ein anderes Auto gegen das ihrer Mutter fuhr. Azra, die sich zu dem Zeitpunkt im Pkw befand, wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und musste vor Ort von einem Polizisten reanimiert werden. "Ich hatte an diesem Tag Elternsprechtag und habe mich sofort ins Auto gesetzt, um zu meinem Kind zu fahren", berichtet die Volksschullehrerin von dem Schreckenstag. 

50 Tage Krankenhaus

Als Hatice am Unfallort ankam, wurde Azra bereits in das Krankenhaus München gebracht. Die Diagnose: Mehrere Knochenbrüche, ein gerissener rechter Lungenflügel, eine gerissene Blase, innere Blutungen und ein Schädel-Hirn-Trauma. Die nächsten neun Tage verbrachte Azra auf der Intensivstation. "Die ersten drei Tage wussten wir nicht, ob Azra den Unfall überhaupt überlebt", so Hatice. Dann aber die Erleichterung: An ihrem Geburtstage wurde das Mädchen extubiert, weil sie wieder selbstständig atmen konnte. Hatice erinnert sich zudem an eine sehr nette Pflegerin, die ihre Tochter durch die schwere Zeit begleitet hat. "Sie hat Azra die Nägel lackiert und ihr die Haare gekämmt. Und sie hat ihr Krankenzimmer liebevoll geschmückt." Als die inzwischen Vierjährige aufgewacht ist, kannte sie ihre Eltern drei Tage lang nicht und hatte starke Schmerzen aufgrund ihrer Verletzungen. Am 3. Februar 2023 folgte schließlich die Entlassung nach 50 Tagen. Auch Hatice verbrachte diese 50 Tage durchgehend mit ihrer Tochter im Krankenhaus. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Vierjährige aber noch nicht gehen und hatte zusätzlich eine Sepsis wegen des Dauerkatheters.

Insgesamt befand sich Azra nach dem Unfall 50 Tage lang im Krankenhaus München. | Foto: Altas
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Lange Rehabilitation

Nach der Entlassung saß Azra noch bis Ende April im Rollstuhl, einen weiteren Monat benötigte sie einen Rollator. Die Heilung der Blase dauerte am längsten, daher musste das Mädchen unter großen Schmerzen gewickelt werden. "Ich habe ihr beigebracht, den Schmerz wegzuatmen", so ihre Mutter. Neben der körperlichen Belastung hat das Kind auch psychische Schäden von dem Unfall davongetragen. In der ersten Zeit zu Hause folgten Schreiattacken. "Das kam, weil sie sich nicht mehr vollwertig gefühlt hat. Wegen alltäglicher Dinge, die sie wegen ihrer Verletzungen nicht mehr machen konnte." Insgesamt standen für Azra acht Operationen an – die letzte im Juni dieses Jahres. "Mein Kind hat einen großen Lebenswillen und ist eine Kämpferin. Sie hat immer gespürt, dass ihre Mama bei ihr ist."

Verschiedene Therapien

Um wieder in ihr altes Leben zu finden, warten auf Azra viele Therapien: Ergo-, Logo-, Psycho- und Physiotherapie sowie eine Reitpädagogik, ein Kinderturnen und ein Schwimmkurs. Pro Monat ergeben sich dadurch mehrere hundert Euro an Kosten. Die Krankenkasse deckt nur einen kleinen Teil davon ab. Inzwischen ist auch Azras Mutter auf eine Psychotherapaie angewiesen, um den Vorfall verarbeiten zu können. "Für jeden ist das Leben weitergegangen. Ich befand mich im Stillstand. Ich habe die ganze Zeit einfach nur für mein Kind funktioniert." Für die Familie der kleinen Azra ist das kein leichtes Los, denn neben den zusätzlichen Kosten kann ihre Mutter auch nur noch wenig arbeiten, um die Therapiefahrten unterzubringen. Das schränkt die Familie in ihren Möglichkeiten stark ein: "Wir rennen eigentlich von einem Termin zum nächsten und durch die gestiegenen Kosten und das verringerte Einkommen sind Ausflüge mit den Kindern nicht mehr so leicht."

Durch eine Reittherapie kann Azra den Unfall leichter verarbeiten. | Foto: Altas
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Therapien helfen

Trotz der vielen Schmerzen schlagen die Therapien an und das Mädchen kann inzwischen schon wieder in den Kindergarten gehen. Wenn auch nur eingeschränkt, kann Azra alles, was ein Kind können sollte. Ein ständiger Begleiter ist allerdings die Angst: "Azra hat Verlustängste. Sie merkt, sie kann wieder einiges, aber es ist anders. Sie musste eben alles von vorne lernen. Da fehlt ihr jetzt schon das kindliche Urvertrauen", berichtet Hatice.

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