Zwei Steirer fahren mit dem Auto in die Mongolei, um den Regenwald zu retten

- Mit Taylor the Swift geht es auf in die Mongolei.
- Foto: Alexander Engelbogen - Fotografie
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Daniel Rosskogler (30) und Bernd Seidnitzer (34) starten bei der Mongol Rally 2017 in das Abenteuer ihres Lebens und retten ganz nebenbei den Regenwald.
Was würden Sie im Urlaub lieber machen, als mit einem winzigen Auto in die Mongolei zu fahren? Nichts? Dann denken Sie gleich wie Daniel Rosskogler und Bernd Seidnitzer. Gut 16.000 km sind es, die die beiden in einem „small and rubbish car“, einem kleinen und schlechten Auto, in den nächsten acht Wochen zurücklegen werden. Mit dem 17-jährigen roten Suzuki Swift “Taylor the Swift” komplettieren sie ihr Team namens “We Were Super Bored So We Paid To Enter This Really Long Rally Thing”.
Rosskogler aus Aflenz und Seidnitzer aus Feldbach nehmen wie 340 andere internationale Teams an der Mongol Rally 2017 teil. Ziel des Charity-Rennens ist es, von Goodwood in Südengland in die mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar zu fahren. Route ist keine vorgegeben, nur das Auto muss möglichst klein, alt und schlecht sein. Bei der mittlerweile berühmten Rallye konnten seit 2013 über 800.000 Pfund an Spendengeldern übergeben werden.
Viel Bürokratie und Dosengulasch
Am Freitag nehmen die Steirer Kurs auf den Goodwood Motor Circuit, wo am Sonntag (16.7.) alle Teams gemeinsam eine Ehrenrunde zum Start drehen werden, bevor sich spätestens bei Dover der Konvoi auflöst. „Viele Teams fahren die Nordroute über Osteuropa nach Russland, andere Teams wählen die Zentral-Route mit der Fähre über das Kaspische Meer. Wir haben uns für die Südroute über Iran und Turkmenistan entschieden, wobei wir erst unterwegs erfahren, ob wir in Turkmenistan einreisen dürfen.“, erzählt Rosskogler auf Anfrage der WOCHE.
Ein ganzes Jahr voller Bürokratie hat das Team bereits hinter sich. Von den Visa in der nötigen Reihenfolge über acht Impfungen und internationale Führerscheine bis hin zu 5.000 Euro in bar, die bei der Einreise in den Iran hinterlegt werden müssen – sie haben an alles gedacht. Auch für die Fahrt selbst sind die Rallye-Fahrer gerüstet: Mit einem Vorrat an Dosengulasch, Wasserkanister, einem Zelt und genügend Geld für „Wegpfand“ bei Polizeikontrollen.
Doch kein All-inclusive-Urlaub
Wie kommt man auf die Idee, bei einer derartigen Aktion mitzumachen? „Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem All-inclusive-Urlaub, haben uns aber dann doch für Iran, Kirgisistan und Sibirien entschieden.“, so die beiden Arbeitskollegen. Einen Hang zum Abenteurerlichen haben sie schon länger, wie Rosskogler erzählt: „Bernd verbringt gerne Monate durchgehend in Südostasien und meine Reiseerfahrung umfasst mittlerweile fast 60 Nationen.“ Nachdem ihr Chef ihnen grünes Licht gab, machten sie sich auf die Suche nach einem Abenteuer und stießen dabei auf die Mongol Rally. Nach einem Tag Bedenkzeit meldeten sie sich an – da wussten ihre Partnerinnen und Familien noch nichts davon. „Meine Familie reagierte eher geschockt, aber sie finden sich langsam damit ab.“, so Rosskogler. Ihre Arbeitskollegen würden gespannt mitfiebern – und seien nervöser als sie selbst.
Wenn sie im September in die steirische Heimat zurückkehren, wollen Rosskogler und Seidnitzer 3.000 Euro Spenden an die NGO CoolEarth übergeben, die indigene Bevölkerung in den Regenwäldern aufklärt und ausbildet, damit diese ihre Grundstücke nicht an Großkonzerne verkaufen müssen und so die Abholzung nachhaltig verhindert werden kann. „Wir sind der Meinung, dass nachhaltiger Umweltschutz alle angeht und möchten unseren Beitrag dazu leisten.“ Und zwar auf die wohl abenteuerlichste Art und Weise!
Daniel Rosskogler und Bernd Seidnitzer dokumentieren ihre Reise ausführlich und in Echtzeit (soweit die Internet-Verbindung das zulässt) auf ihrer Facebook-Seite.
Spenden können Sie über die Fundraising-Kampagne:
gofundme.com/ReallyLongRallyThing
oder direkt auf das Spendenkonto:
Sparkasse Feldkirchen bei Graz
Empfänger: Really Long Rally Thing
IBAN: AT76 2081 5000 2616 2966
BIC/SWIFT: STSPAT2GXXX
Alle Spenden gehen zu 100 Prozent an CoolEarth.




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