Immer weniger Angebot
Mietpreise seit 2020 um zehn Prozent gestiegen

Auf dem heimischen Wohnungsmarkt herrscht weiterhin keine Entspannung. Wie eine aktuelle Analyse zeigt, sind die Mietpreise österreichweit seit 2020 durchschnittlich um zehn Prozent gestiegen, wobei sich zwischen den Bundesländern eklatante Unterschiede zeigen. | Foto: Eisenhans/Fotolia
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  • Auf dem heimischen Wohnungsmarkt herrscht weiterhin keine Entspannung. Wie eine aktuelle Analyse zeigt, sind die Mietpreise österreichweit seit 2020 durchschnittlich um zehn Prozent gestiegen, wobei sich zwischen den Bundesländern eklatante Unterschiede zeigen.
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Auf dem heimischen Wohnungsmarkt herrscht weiterhin keine Entspannung. Wie eine aktuelle Analyse zeigt, sind die Mietpreise österreichweit seit 2020 durchschnittlich um zehn Prozent gestiegen, wobei sich zwischen den Bundesländern eklatante Unterschiede zeigen. Ausschlaggebend dafür war ein starkes Nachfrageplus, während das Angebot zuletzt deutlich gesunken ist.

ÖSTERREICH. Die Preise für angebotene Mietwohnungen sind seit 2020 im Österreich-Schnitt von 13,3 Euro pro Quadratmeter auf 14,6 Euro gestiegen, wie die aktuelle ImmoScout24-Datenanalyse zeigt, für die insgesamt rund 590.000 Angebote aus den Jahren 2020 bis 2023 herangezogen wurden. Den stärksten Preisanstieg der Bundesländer verzeichnete Kärnten, wo sich die Mietpreise seit 2020 um ganze 32 Prozent erhöht haben: Der Quadratmeterpreis stieg in den vergangenen Jahren demnach von 9,5 Euro auf 12,6 Euro an.

Damit hat sich Kärnten bei den Mietpreisen an das Nachbarland Steiermark angeglichen, wo Wohnungen 2023 im Schnitt für 12,4 Euro pro Quadratmeter angeboten wurden. Mit einem Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 verzeichnete die Steiermark damit die geringste Mietpreissteigerung aller Bundesländer. 

Den stärksten Preisanstieg der Bundesländer verzeichnete Kärnten, wo sich die Mietpreise seit 2020 um ganze 32 Prozent erhöht haben.  | Foto: sergio monti (YAYMicro)/panthermedia.net
  • Den stärksten Preisanstieg der Bundesländer verzeichnete Kärnten, wo sich die Mietpreise seit 2020 um ganze 32 Prozent erhöht haben.
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Tiroler Quadratmeterpreis überholt Wien

Am günstigsten kann man nach wie vor im Burgenland mit einem Quadratmeterpreis von 10,3 Euro mieten (Plus von 17 Prozent). Mieterinnen und Mieterin in Ober- und Niederösterreich müssen für die neue Wohnung um 13 Prozent mehr bezahlen als noch zu Beginn des Jahrzehnts. Die Mieten liegen jedoch mit 11,8 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 11,6 Euro noch im unteren Bereich.

Die Preise für angebotenen Mietwohnungen sind in Tirol mit 18,1 Euro pro Quadratmeter am höchsten und seit 2020 um 16 Prozent gestiegen. Im Nachbarland Vorarlberg steigen die Quadratmeterpreise ebenfalls um 16 Prozent und liegt nun bei 17,4 Euro. Im oberen Bereich bewegen sich auch die Mieten in Wien, wo es zu Beginn des Jahrzehnts noch den höchsten Quadratmeterpreis gab. Seit 2020 verzeichnete die Bundeshauptstadt ein Plus von 10 Prozent, weshalb nun 17,3 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden müssen. In Salzburg zahlen Mieterinnen und Mieter aktuell 16,8 Euro pro Quadratmeter (plus 14 Prozent).

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Angebot nur in Vorarlberg gestiegen

Wie Immoscout24 zudem ermittelte, ist auch das Interesse an Mietobjekten im Vierjahresvergleich überproportional gestiegen. Besonders deutlich zeigt sich das in Kärnten: Dem Nachfrageplus von 53 Prozent steht laut der Datenanalyse ein Minus bei den Angeboten von 40 Prozent gegenüber. Sehr stark ist das Interesse an Mietimmobilien im Vergleich zu 2020 mit plus 56 Prozent auch in Tirol gestiegen, während hier um zwei Prozent weniger Mietwohnungen am Markt sind.

Im westlichsten Bundesland Vorarlberg ist der Anstieg bei der Nachfrage mit 79 Prozent am höchsten. Als einziges Bundesland bietet es den Suchenden jedoch auch ein größeres Angebot (plus 29 Prozent). Den geringsten Zuwachs von Mietinteressenten von 11 Prozent verzeichnet Wien. Das Angebot hat sich hier um 22 Prozent verringert. Die Steiermark erweist sich als Ausreißer im Nachfragekarussell mit einer gesunkenen Nachfrage von minus 27 Prozent.

Entwicklung Preis, Angebot und Nachfrage bei Mietwohnungen seit 2020 | Foto: ImmoScout24
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Interesse an Kaufimmobilien sinkt

"Wir sahen zuletzt eine klare Entwicklung weg von Kaufimmobilien hin zu Mietimmobilien", erklärt Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24, in einer Presseaussendung. Davor habe es in der Zeit der Corona-Pandemie jedoch eine enorme Steigerung beim Interesse an Kaufimmobilien gegeben. "Insofern gilt es die Entwicklung im laufenden Jahr zu beobachten, speziell, ob in der zweiten Jahreshälfte das Kaufinteresse wieder anzieht und damit den Mietmarkt etwas entlastet“, so Dejmek.

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