Teures Pflaster
Österreich verzeichnet höchste Immobilienpreise der EU

Im EU-Vergleich liegt Österreich bei den Wohnungspreisen an der Spitze. | Foto: Unsplash
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Bei einem Vergleich von 27 Ländern (Europa und Israel) liegt Österreich auf Platz Zwei der teuersten Immobilienstandorte – nur Israel ist teurer. Bedeutet auch: Im EU-Vergleich steht Österreich bei den Wohnungspreisen sogar an der Spitze. Im bundesweiten Schnitt sind für den Kauf einer freifinanzierten Neubauwohnung 4.925 Euro pro Quadratmeter zu zahlen.

ÖSTERREICH. Die seit Jahren steigenden Wohnungspreise machen Österreich mittlerweile auch im internationalen Vergleich zu einem sehr teuren Pflaster. Laut dem aktuellen Deloitte Property Index, der die Preise in 27 Ländern (in Europa und Israel) durchleuchtet, liegt die Alpenrepublik bereits auf Platz Zwei der teuersten Immobilienstandorte. Nur in Israel kosten freifinanzierte Neubauwohnungen noch mehr. Am günstigsten kommt man dem Beratungsunternehmen zufolge in Bosnien und Herzegowina zu Eigentum.

4.925 Euro pro Quadratmeter

Ganze 4.925 Euro pro Quadratmeter mussten die Menschen hierzulande im Jahr 2022 durchschnittlich für eine neue Wohnung auf den Tisch legen. Nur Israel ist unter den analysierten Ländern mit einem Quadratmeterpreis von EUR 5.701 Euro noch kostspieliger. Das Nachbarland Deutschland liegt mit 4.800 Euro auf dem dritten Platz. Am günstigsten kommt man in Bosnien und Herzegowina zu Eigentum: Hier liegt der Durchschnittspreis bei 1.237 Euro pro Quadratmeter.

Österreichische Städte vergleichsweise erschwinglich

Auch im Städtevergleich liegt Israel mit seinen Immobilienpreisen vorne: Tel Aviv ist mit 14.740 Euro pro Quadratmeter die teuerste Stadt im Ranking und verdrängt damit den bisherigen Spitzenreiter Paris auf Platz Zwei. In der französischen Hauptstadt zahlt man 14.622 Euro pro Quadratmeter – und damit mehr als das Dreifache vom Landesdurchschnitt. Auf Platz Drei folgt München mit 11.400 Euro pro Quadratmeter.

Wien hingegen bleibt vergleichsweise erschwinglich für Wohnungseigentum. Österreichs Hauptstadt liegt mit einem Quadratmeterpreis von EUR 6.284 Euro zwar rund 28 Prozent über dem Österreichschnitt, allerdings deutlich unter anderen europäischen Städten. Besonders günstig im städtischen Bereich kauft es sich hierzulande in Graz: Die steirische Landeshauptstadt liegt mit EUR 3.705 Euro rund 25 Prozent unter den durchschnittlichen heimischen Immobilienpreisen.

Situation vor allem für Jüngere schwierig

"Die Immobilienpreise in Österreich sind im Vergleich zur letzten Studie leicht gestiegen. Gleichzeitig ist die Nachfrage am Wohnungsmarkt zurückgegangen", erklärt Gabriele Etzl, Immobilienexpertin bei Deloitte. Vor allem jüngere Menschen könnten sich den Traum vom Eigenheim aufgrund der neuen, strengeren Richtlinien der Finanzmarktaufsicht und der allgemeinen Teuerungen sehr oft nicht mehr erfüllen. "Ohne Lockerung der KIM-Verordnung sowie einem Eingreifen der Wohnbauförderung wird sich daran so schnell nichts ändern", meint Etzl.

Die Preise für neue Wohnungen seien hierzulande 2022 trotz eines etwas abgekühlten Marktes im bundesweiten Schnitt angestiegen. Dennoch punktet Österreich laut Deloitte mit relativ erschwinglichen Stadtwohnungen und mit einer vergleichsweise hohen Zahl an Bauvorhaben. Im abgelaufenen Jahr wurden 6,47 Projekte pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner initiiert. Nur Israel war mit 6,95 geplanten Projekten stärker unterwegs.

Wien als mietfreundliche Stadt

Zwar seien zuletzt auch die Mieten aufgrund der Inflation überdurchschnittlich angestiegen, Wien mache seinem Ruf als mieterfreundliche Stadt aber nach wie vor alle Ehre. Die Bundeshauptstadt liegt mit durchschnittlich 9,10 Euro pro Quadratmeter sogar hinter Linz (EUR 10,8/Quadratmeter) und Graz (EUR 11,20/Quadratmeter). In die Erhebung wurden Mietpreise von Neubau- und Bestandswohnungen miteinbezogen, jedoch mit Ausnahme von gemeinnützigen Objekten. "Grund für die im Durchschnitt niedrigeren Mieten in Wien ist vor allem der für die Hauptstadt typische Altbaubestand mit den regulierten Richtwertmieten", ergänzt Etzl. 

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