Lärm, Zigaretten und Co.
Was die Österreicher an ihren Nachbarn nervt

Lautes Geschrei, Zigarettenqualm oder bellende Hunde stellen das nachbarschaftliche Verhältnis oft auf die Probe. Über die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich regelmäßig durch die Nachbarn gestört, wie eine aktuelle Studie zeigt.  | Foto: Shutterstock / New Africa
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  • Lautes Geschrei, Zigarettenqualm oder bellende Hunde stellen das nachbarschaftliche Verhältnis oft auf die Probe. Über die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich regelmäßig durch die Nachbarn gestört, wie eine aktuelle Studie zeigt.
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Lautes Geschrei, Zigarettenqualm oder bellende Hunde stellen das nachbarschaftliche Verhältnis oft auf die Probe. Über die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich regelmäßig durch die Nachbarn gestört, wie eine aktuelle Studie zeigt. Besonders entspannt sind neben Frauen sowie Pensionistinnen und Pensionisten auch die Menschen am Land. 

ÖSTERREICH. Laut der aktuellen Studie "Wohnen und Leben" von immowelt.at fühlen sich 57 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher von den Eigenheiten ihrer Nachbarn gestört. Die Grüne dafür sind dabei vielseitig, wobei der größte Störfaktor Lärm in unterschiedlichen Ausprägungen ist. Am häufigsten fühlen sich die österreichischen Nachbarn von lauten Gesprächen genervt: Fast jede und jeder fünfte Befragte (19 Prozent) stört sich an Streitereien sowie an lauten Unterhaltungen oder Telefonaten, bei denen man jedes Detail mitbekommt.

Am häufigsten fühlen sich die österreichischen Nachbarn von lauten Gesprächen genervt. | Foto: Shutterstock / DimaBerlin
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Die Österreicherinnen und Österreicher lieben Tiere, aber wenn der Nachbarshund laut bellt oder Papageien schrill kreischen, hört bei 16 Prozent die Sympathie gegenüber den Haustieren der Nachbarn auf. 14 Prozent der Befragten fühlen sich durch laute Gartengeräte wie Rasenmäher oder Laubbläser gestört, gleichauf mit tobenden beziehungsweise schreienden Kindern. Beim Liebesspiel zeigen die Österreicherinnen und Österreicher hingegen eine höhere Toleranz gegenüber Lärm: Nur zwei Prozent der Befragten stören sich an den Sex-Geräuschen der Nachbarn.

Weitere nachbarschaftliche Störfaktoren

Neben dem Lärm beeinträchtigen jedoch auch noch andere Faktoren die Stimmung der Österreicherinnen und Österreicher: So gaben etwa 16 Prozent der Befragten an, dass sie sich davon gestört fühlen, wenn der Zigarettenqualm der Nachbarn in ihre eigene Wohnung eindringt. Fast jede und jeder Zehnte (neun Prozent) klagt über abgestellte Gegenstände im Hausflur, und vier Prozent fühlen sich sogar durch die speziellen Dekovorlieben ihrer Nachbarn - etwa Gartenzwerge - optisch beeinträchtigt. 

Männer nerven Rasenmäher, Frauen eher Zigaretten

Große Unterschiede zeigen sich anhand der Befragung besonders im Geschlecht: So scheinen Männer im Vergleich zu Frauen eine kürzere Zündschnur zu haben, wenn es um ihre Nachbarn geht. Von den männlichen Teilnehmern haben 62 Prozent etwas auszusetzen, während es bei den Teilnehmerinnen der Studie zehn Prozentpunkte weniger sind.

Nervt dich deine Nachbarin bzw. dein Nachbar?

Einig sind sich beide Geschlechte dabei, dass laute Gespräche der Nachbarn der größte Störfaktor ist (Frauen: 17 Prozent / Männer: 20 Prozent). Hinsichtlich des zweiten Platzes sind die Geschlechter allerdings unterschiedlicher Meinung: Männer zeigen sich deutlich empfindlicher, was laute Gartengeräte betrifft. 18 Prozent stören sich an Rasenmähern, Laubbläsern und Co., während Frauen häufiger von lauten Haustieren und rauchenden Nachbarn (je 16 Prozent) genervt sind.

Junge fühlen sich öfter gestört

Aber nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern auch in den verschiedenen Altersgruppen machen sich unterschiedliche Ansichten bemerkbar: Pensionistinnen und Pensionisten zeigen sich besonnener gegenüber ihren Nachbarn, wobei trotzdem 47 Prozent der Über-60-Jährigen angaben, sich durch ihren Nachbarn genervt zu fühlen. Dabei kristallisierten sich Haustiere der Nachbarn als größter Störfaktor heraus. Bei 18 Prozent endet die Tierliebe, wenn es um kläffende Hunde und laut zwitschernde Wellensittiche geht.

Deutlich häufiger kracht es hingegen bei der Generation 30 bis 59 Jahre. Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) zeigten sich von unruhestiftenden Nachbarn genervt. Gerade lautstarke Gespräche (22 Prozent) und rauchende Nachbarn (17 Prozent) sorgen hier für angespannte Stimmung. Auch bei den jüngsten Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren hat mehr als die Hälfte (60 Prozent) etwas an der Nachbarschaft zu beanstanden. 

Pensionistinnen und Pensionisten zeigen sich besonnener gegenüber ihren Nachbarn. | Foto: Shutterstock / Pressmaster
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Nachbarn am Land leben harmonischer

Wie die Immowelt-Studie außerdem zeigt, lassen sich auch mit Blick auf die Ortsgröße deutliche Unterschiede festmachen. In der Bundeshauptstadt Wien zeigen sich 59 Prozent der Befragten von ihren Nachbarn gestört, in den übrigen Großstädten empfinden 62 Prozent ihre Nachbarn als nervig. Die Unzufriedenheit steigt sogar noch weiter bei den Einwohnern im Speckgürtel von Großstädten, wo sich 70 Prozent über ihre Nachbarn beklagen.

Am Land nörgelt hingegen nur knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an ihren Nachbarn herum. Wie Immowelt daraus schließt, scheint die dichtere Besiedlung ein größeres Konfliktpotenzial mit sich zu bringen, während ein größerer Abstand zwischen den Häusern und die Nähe zur Natur für ein ruhiges Gemüt sorgen. 

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