Bakterien als Schutzschild
Allergien und der Darm

Stallluft, aber auch Rohmilch enthalten ein bestimmtes Protein, das Bauernhofkinder vor Allergie und Asthma schützt. | Foto: LightField Studios/Shutterstock
  • Stallluft, aber auch Rohmilch enthalten ein bestimmtes Protein, das Bauernhofkinder vor Allergie und Asthma schützt.
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  • hochgeladen von Margit Koudelka

Warum Bauernhofkinder weniger Allergien entwickeln und welche Rolle der Darm dabei spielt.

ÖSTERREICH. Etwa 1,7 Millionen Österreicher sind laut Statistik Austria von Allergien betroffen. Weitaus am häufigsten ist die Pollenallergie. Warum manche Menschen Allergien entwickeln und andere nicht, ist noch nicht gänzlich geklärt. Fakt ist, dass Allergien durch die Lebensumstände in modernen Industrieländern verstärkt werden. Nebst familiärer Vorbelastung spielen auch vermehrte Umweltbelastungen, der Klimawandel und einer damit einhergehenden Veränderung der Pflanzenwelt und ein Zuviel an Hygiene eine Rolle bei der Zunahme von Allergien. Zu viel Sauberkeit beeinträchtigt den Säureschutzmantel der Haut. Dies führt zu einer Reduktion der schützenden Bakterienflora und es kommt zu einer übermäßigen, dauerhaften Aktivierung des angeborenen Immunsystems. Der Körper wehrt sich in dem Fall auch gegen Stoffe, die ihm eigentlich nichts anhaben können. Mittlerweile ist bekannt, dass zwischen dem Mikrobiom der Haut und jenem des Darms ein enger Kontakt besteht. Fachleute bezeichnen dies als Darm-Haut-Achse. Ein gestörtes Mikrobiom der Haut kann also auch das Gleichgewicht der Darmflora beeinflussen, und dort sitzen immerhin 80 Prozent der antikörperproduzierenden Immunzellen. Im Laufe der Evolution hat der Mensch ein ausgeklügeltes Abwehrsystem entwickelt, um sich vor Krankheitserregern zu schützen. Bereits früh in der Entwicklung lernt das Immunsystem, nützliche von schädlichen Mikroorganismen zu unterscheiden. Für diesen Lernprozess ist auch der Kontakt mit Mikroben über die Haut nötig.
Ebenfalls zeigt sich, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, deutlich weniger oft allergische Erkrankungen entwickeln. Dieser "Kuhstall-Effekt" ist auf mikrobielle Schutzfaktoren im Stallstaub zurückzuführen, der auch in einiger Entfernung des Bauernhofes noch spürbar ist. Der Schlüssel liegt in einem bestimmten Protein, das übrigens auch in Rohmilch enthalten ist.

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