Genaue Diagnose wichtig
Burn-out und Depression nicht in einen Topf werfen

Oft sind psychische Störungen nicht einfach voneinander abzugrenzen. Eine Unterscheidung ist jedoch wichtig. | Foto: Antonio Guillem/Shutterstock.com
  • Oft sind psychische Störungen nicht einfach voneinander abzugrenzen. Eine Unterscheidung ist jedoch wichtig.
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Burn-out oder Depression? Um die richtigen Behandlungsschritte zu setzen und für die Genesung ist es wichtig, die Beschwerden richtig zu diagnostizieren.

ÖSTERREICH. Nicht wenige Menschen, die aufgrund eines Burn-outs eine längere Auszeit benötigen, sind von auch einer depressiven Erkrankung betroffen und weisen auch die entsprechenden Krankheitszeichen und Diagnosekriterien auf. In diesem Fall sollte man das Kind auch beim richtigen Namen nennen. Ansonsten könnte der Eindruck entstehen, dass das Ausgebrannt-sein die Ursache der Probleme mit einer Selbst- oder Fremdüberforderung sei. Meist ist dieses Gefühl der Überforderung jedoch nicht der Grund, sondern eine Folge der Depression.

Unterscheidung wichtig

Grundsätzlich ist es gut, dass viel und immer offener über das Burn-out-Syndrom gesprochen wird. Burn-out ist weniger mit Stigma behaftet als andere psychische Störungen. Das macht es für die Betroffenen einfacher, sich professionelle Hilfe zu suchen. Allerdings wird der Begriff mittlerweile fast inflationär verwendet, und das birgt auch Risiken. Für Burn-out gibt es keine verbindlich festgelegten Diagnosekriterien. So kann es passieren, dass Menschen mit unterschiedlichsten Beschwerdebildern, die von Überarbeitung bis zu einer schweren Depression reichen können, über einen Kamm geschoren werden. Dies wiederum kann inadäquate Behandlungsempfehlungen zur Folge haben. Wenn ein Burn-out vorliegt, raten Ärzte etwa zu mehr Schlaf. Bei vielen Menschen mit Depression verstärkt dies jedoch das Erschöpfungsgefühl. Bei depressiven Erkrankungen hat sich vielmehr therapeutischer Schlafentzug bewährt. Auch werden Menschen mit einem Burn-out-Syndrom häufig krank geschrieben. Das ist per se aber keine gute Option. Bei leichteren Fällen von Depression ist die Einbindung in gewohnte Abläufe am Arbeitsplatz meist besser, als daheim grübelnd im Bett zu liegen.

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