Den körpereigenen Schutzmantel pflegen

Sensible Haut braucht besondere Pflege. | Foto: K. Grabowska/Pexels.com
  • Sensible Haut braucht besondere Pflege.
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  • hochgeladen von Margit Koudelka

Die Haut schützt den Körper vor physikalischen (Kälte, Reibung …) und chemischen Reizen. Zudem spielt sie eine wichtige Rolle für unsere Immunabwehr, indem sie eine Barriere gegen das Eindringen von Krankheitserregern bildet. Die Haut sorgt aber sorgt auch dafür, dass von innen nicht zu viel Feuchtigkeit aus dem Körper austritt. Zudem nehmen wir zahlreiche Reize über den Tastsinn wahr. In der Haut sitzen nämlich viele Millionen Rezeptoren, die jeden Reiz, der auf die Körperoberfläche einwirkt, registrieren.

ÖSTERREICH. Der Aufbau der äußeren, bis zu etwa einem Millimeter dicken Hornschicht der Haut lässt sich mit dem einer Ziegelsteinmauer vergleichen: Die Hornzellen entsprechen den Ziegelsteinen, fettähnliche, energiereiche Substanzen – die Lipide – bilden den Mörtel. Die Barriereschichten beeinflussen das Volumen jener Wassermenge, das pro Stunde und Quadratzentimeter Haut nach außen abgegeben wird. Geht zu viel Feuchtigkeit verloren, haben Mikroben, chemische Substanzen und Allergene ein leichtes Spiel, in innere Hautschichten vorzudringen. Ursachen der Austrocknung der Haut können beispielsweise extreme Temperaturen, Sonne, Reizstoffe oder übertriebene Körperhygiene sein. Aber auch Flüssigkeitsmangel, einseitige Ernährung und Hormonschwankungen spielen hierbei eine Rolle. Zu den möglichen Folgen zählen unter anderem Neurodermitis, chronische Nesselsucht oder Nahrungsmittelallergien, weil durch die Funktionsstörung der Hautbarriere die Sensibilisierung gegen Allergene in der Umwelt begünstigt wird. Das wichtigste Ziel der Hautpflege besteht also darin, Feuchtigkeit in der Haut zu erhalten.

Die Qual der Produktwahl

Bewährt haben sich Pflegeprodukte mit Substanzen, die auch in den Hautbarriereschichten selbst enthalten sind (beispielsweise Triglyceride, Squalan, Phytosterine, Phosphatidylcholin und Ceramide). Vor allem für die Pflege sensibler oder gar erkrankter Haut sollten Cremes und Lotionen frei von Hilfsstoffen sein. Die Aufgabe von Emulgatoren besteht etwa darin, Mischungen aus Ölen und Wasser zu stabilisieren. Viele Emulgatoren verbleiben nach dem Verdunsten des im Pflegeprodukt enthaltenen Wassers in der Haut. Kommen diese bei der Körperhygiene wieder in Kontakt mit Wasser, werden sie reaktiviert und entziehen der Haut nicht nur Pflegemittel, sondern auch hauteigene Barrierestoffe. Kritisch zu sehen sind zudem Lipide in Form von wasserabweisenden Inhaltsstoffen (Okklusiva). Jene bilden einen dünnen Film, der von der Haut kaum aufgenommen wird und deshalb darauf verbleibt. Zwar senkt dieser Film den Feuchtigkeitsverlust deutlich, gleichzeitig drosselt er jedoch die Hautaktivität und somit die körpereigene Regenerationsfähigkeit. Solche Substanzen erkennt man häufig an Mineralöl-Bestandteilen von Lotionen und Cremes. In manchen pflanzlichen Ölen hingegen sind bestimmte hauteigene Substanzen wie Linol- und Stearinsäure oder Phytosterin enthalten. Sie sind somit besser für die Hautpflege geeignet.

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