Gendermedizin
Diabetes betrifft alle, aber Frauen und Männer unterschiedlich

Der Lebensstil beeinflusst das Diabetesrisiko. | Foto: Proxima Studio/Shutterstock.com
  • Der Lebensstil beeinflusst das Diabetesrisiko.
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  • hochgeladen von Margit Koudelka

Neueste Erkenntnisse aus den Forschungen der Gendermedizin an der Medizinischen Universität Wien präsentierte die Leiterin der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Alexandra Kautzky-Willer, in ihrem MeinMed-Webinar über Diabetes Erkrankungen bei Mann und Frau.

ÖSTERREICH. Rund 800.000 Menschen leben in Österreich mit der Diagnose Diabetes. Wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und Stress zählen zu den Hauptursachen. Insgesamt erkranken mehr Männer, erst im höheren Alter sind beide Geschlechter gleich oft betroffen. Allerdings haben Frauen im hohen Alter eine höhere Diabetes-bedingte Sterblichkeit.
Bei der Frau ist der Einfluss der Sexualhormone sehr schwankend im Laufe des Lebens. Diese beeinflussen den Stoffwechsel. Außerdem sind Frauen sehr oft mit Beruf und Familie einer Doppelbelastung ausgesetzt, was zu regelmäßigen Stresssituationen führt, die wieder auch ein Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes Erkrankungen sind.

Diabetes und Schwangerschaft

Frauen, die an Diabetes erkrankt sind, müssen gut eingestellt sein, um in der Schwangerschaft Komplikationen zu vermeiden, so Kautzky-Willer. Auch wenn ein Kinderwunsch besteht, ist es wichtig, dass Diabetes-Patientinnen gut vorbereitet werden. Hungern in der Schwangerschaft führt wiederum zu einem höheren Diabetes Risiko bei den Nachkommen. 2 von 5 Frauen mit Diabetes sind im gebärfähigen Alter und jede 7. Geburt ist von Schwangerschaftsdiabetes betroffen. Frauen, die eine Schwangerschaftsdiabetes entwickeln, haben ein sehr hohes Risiko später an Diabetes Typ II zu erkranken.

Diabetes und Menopause

Mit der Menopause verschlechtern sich der Stoffwechsel und die Blutfettprofile, die Insulinempfindlichkeit nimmt ab und damit steigt das Risiko für Frauen, an Diabetes zu erkranken. „Besser als den Bodymaßindex zu bestimmen, ist es, den Bauchumfang zu messen“, so die Expertin. Dieser sollte bei Frau kleiner als 88cm sein. Frauen, die an Diabetes II erkranken, haben ein 10-fach höheres Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen, auch das Risiko für Osteoporose und Depressionen, Sehverlust und Nierenerkrankungen ist erhöht.

Diabetes-Remission durch Gewichtsabnahme

In der Therapie werden Medikamente heute immer besser auf Patienten und die genaue Form der Diabetes-Erkrankung abgestimmt. Ein gesunder Lebensstil und vor allen Dingen eine dauerhafte Gewichtsreduktion kann entscheidend zum positiven Krankheitsverlauf beitragen. Nicht selten wird dabei eine völlige Remission der Krankheit beobachtet.

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