Gehirnjogging führt zu mehr Leistung
Die COGITO-Studie erbrachte den Beweis für die Sinnhaftigkeit von gezieltem Gehirntraining.
Vielen Seniorinnen und Senioren wird immer wieder geraten, ihr Gehirn auf Trab zu halten, um die geistige Fitness nicht zu verlieren. Rätsel lösen, lesen oder spielen soll dabei helfen, die Leistung des Gehirns nicht absinken zu lassen. In der Fachwelt war dies allerdings jahrelang ziemlich umstritten. So heißt es etwa in einem im Vorjahr veröffentlichten Bericht der Akademikergruppe „Altern in Deutschland“: Gehirnjogging hat im Alltag keine Wirkung.
Aktuelle Studie
Die Forschungsgruppe rund um Prof. Dr. Ulman Lindenberger hat die bislang größte Studie zum Thema „Gehirntraining“ durchgeführt, deren Ergebnisse vor kurzem veröffentlicht wurden. An der COGITO-Studie nahmen 101 junge Erwachsene im Alter zwischen 20 und 31 Jahren sowie 103 Senioren im Alter zwischen 65 und 80 Jahren teil. Die Probanden absolvierten jeweils 100 Sitzungen im Ausmaß einer Stunde mit Gehirntraining am Computer. Pro Sitzung wurden zwölf Tests durchgeführt, sechs zu Auffassungsgabe und –geschwindigkeit, drei zum Arbeitsgedächtnis und drei zum Erinnerungsvermögen.
Mit der Studie sollte nachgewiesen werden, ob mit der Verbesserung der einzelnen trainierten Bereiche auch allgemein die geistigen Fähigkeiten insgesamt verbessert werden können und wie diese Verbesserungen mit dem Alter der Studienteilnehmer zusammen hängen. Die Tests wurden den individuellen Fähigkeiten der einzelnen Testpersonen angepasst.
Die Forschungsergebnisse
Das Ergebnis überraschte die Forschergruppe. Denn tatsächlich lieferte die Studie überzeugende Ergebnisse dafür, dass Gehirntraining die Gehirnleistung deutlich verbessert. Die Forscher stellten eine deutliche Steigerung der geistigen Fitness fest. Das galt übrigens für beide Studiengruppen, die jungen und die älteren Erwachsenen in einem deutlich messbaren Ausmaß. Besonders stark verbessert wurde das Arbeitsgedächtnis. Dieser Teil der geistigen Leistungsfähigkeit ist wichtig, wenn wir Pläne schmieden, komplexe Sachverhalte verstehen wollen und Neues lernen. Die Studienergebnisse werden von anderen Studien, etwa aus dem skandinavischen Raum, gestützt.
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