Husten ist Alarmzeichen für COPD

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Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD – chronic obstructive lung disease) entwickelt sich schleichend über viele Jahre. Der Erkrankung liegt eine genetische Veranlagung zugrunde, die zur Zerstörung der Bronchien, der Lungenbläschen und der Lungengefäße führt. Ausgelöst und verstärkt wird die Erkrankung durch Feinstaub, Abgase und Rauchinhaltsstoffe aber auch Viren und Bakterien.

„Die Erkrankung ist deshalb so gefährlich, weil die Alarmsymptome wie chronischer Husten von den Patienten nicht bewusst wahr genommen werden“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Meinhard Kneussl, Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung mit Pneumologie am Wiener Wilhelminenspital. „Husten der länger als acht Wochen andauert, muss unbedingt dem Arzt mitgeteilt werden“, hält der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) fest.

COPD noch nicht heilbar

COPD ist eine chronische, derzeit noch nicht heilbare Erkrankung, die – wenn nicht medizinisch eingegriffen wird – immer mehr Lungengewebe zerstört. Dies führt zu Kurzatmigkeit, Atemnot und starken Leistungsabfällen. Besonders jetzt, in der kalten Jahreszeit, tritt bei Menschen, die schon längere Zeit unter Husten leiden, häufig eine akute Verschlechterung ihres Gesundheitszustands auf. In dieser Zeit gehört allerdings das Symptom „Husten“ zu den häufigsten berichteten Symptomen in der Hausarztpraxis. Wenn der Patient nicht angibt, schon seit langer Zeit zu husten, wird der Hausarzt das Symptom wohl auf die grassierende Erkältungs- und Grippewelle zurückführen.

Das Fatale an der Situation: Durch die Grunderkrankung COPD liegt bereits eine chronische Entzündung der Atemwege vor. Erkältungsviren finden dann ein Milieu vor, das ihnen die Zerstörung von weiterem Lungengewebe erleichtert.

Aus diesem Grund wird die COPD in 90 Prozent aller Fälle erst diagnostiziert, wenn bereits Atemnot vorliegt, auch bei geringer Anstrengung. „In der Regel ist zu diesem Zeitpunkt aber bereits 50 Prozent der Lungenstruktur unwiederbringlich zerstört“, warnt Prim. Dr. Sylvia Hartl, Vorstand der 2. Internen Lungenabteilung am Otto Wagner-Spital in Wien.

„Pusten statt Husten“

COPD ist zwar nicht heil-, aber behandelbar. Und dabei gilt: Je früher die Diagnose gestellt und mit einer Therapie sowie einer Lebensstiländerung begonnen wird, desto geringer bleibt der Schaden an der Lunge.

Deswegen startet die ÖGP im Dezember eine Aufklärungskampagne, die im Radiosender Ö3 zu hören sein wird. Unter dem Motto Pusten statt Husten“ wird dazu angehalten, Husten ernst zu nehmen, wenn er länger als acht Wochen andauert. In einer zweiten Welle der Kampagne für mehr Bewusstsein zum Thema COPD „wollen wir dann jene erreichen, die über die Erkältungszeit hinaus husten“, so Kneussl abschließend.

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