Covid-19
Lockdowns verhinderten Überlastung der Krankenhäuser

- Wie eine aktuelle Analyse der Spitalsauslastung in den vergangenen drei Jahren zeigt, wurden bis Ende Februar 2023 135.718 Covid‐19‐Patientinnen und ‐Patienten in Österreichs Spitälern behandelt.
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Wie eine aktuelle Analyse der Spitalsauslastung in den vergangenen drei Jahren zeigt, wurden bis Ende Februar 2023 135.718 Covid‐19‐Patientinnen und ‐Patienten in Österreichs Spitälern behandelt, bei dem Großteil war die Corona-Erkrankung hauptverantwortlich für die stationäre Behandlung. Insgesamt sind etwa 13 Prozent der hospitalisierten Covid‐19‐Patientinnen und ‐patienten bzw. 30,9 Prozent der Intensivpatientinnen und ‐patienten verstorben. Die Lockdowns verhinderten eine Überlastung des Gesundheitssystems.
ÖSTERREICH. Im Schnitt verbrachten Covid-19-Erkrankte 11,7 Tagen auf der Intensivstation (ICU), die durchschnittliche Verweildauer auf den Normalstationen betrug 11,5 Tage. Wie die aktuelle Analyse der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), das nationale Forschungs- und Planungsinstitut für das Gesundheitswesen, zeigt, verringerte sich die Aufenthaltsdauer in den Spitälern im Verlauf der Zeit: In der BA.4/5-Phase (Juli 2022 bis Februar 2023) sank die Verweildauer in den Intensivstationen auf 6,8 Tage, was sich einerseits auf eine geringere Pathogenität der Corona-Variante sowie einen größeren Schutz in der Bevölkerung zurückführen lässt.

- Im Schnitt verbrachten Covid-19-Erkrankte 11,7 Tagen auf der Intensivstation.
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Die Analyse bestätigt zudem, dass Corona vor allem die ältere Bevölkerung gefährdet. So lag der Altersschnitt des ICU-Belags bei 65,7 Jahren. Die hochansteckende Delta-Variante verringerte den Altersschnitt auf 62 Jahre, dies war der bisher niedrigste Wert. In der BA.4/5-Phase erhöhte er sich hingegen wieder auf 67,7 Jahre. Auf den Normalstationen lag der Altersschnitt im Beobachtungszeitraum (Februar 2020 bis Februar 2023) bei 66, 1 Jahren. In der BA.4/5-Phase erhöhte er sich auf 68,8 Jahre.
Männer landen häufiger auf Intensivstationen
Wie die Analyse weiters zeigt, war das Geschlechterverhältnis aller COVID‐19‐Patientinnen und ‐patienten über den gesamten Pandemieverlauf relativ ausgeglichen (50,9 Prozent männlich), wobei erkrankte Männer häufiger auf den Intensivstationen landeten: Der männliche Anteil der Behandelten lag hier bei 62,5 Prozent. In der BA.4/5‐Phase reduzierte sich dieser Anteil auf 58,5 Prozent.
Lockdown verhinderte Überlastung
Florian Bachner, Leiter der Abteilung Gesundheitsökonomie und -systemanalyse bei der GÖG, erklärte bei einem Pressetermin am Donnerstag, dass sich anhand der Entwicklung der Spitalsauslastung auch die Wirksamkeit der Lockdowns ablesen lasse. So sei es im Winter 2021 nicht mehr wie im Jahr zuvor zu einer systemkritischen Überschreitung der Auslastungsgrenzen der Normalstationen und Intensivstationen gekommen. "Damals war es so, dass schon vorab Lockdowns verhängt wurden, die verhindert haben, dass diese Werte des Herbstes 2020 erreicht werden konnten", erklärte Bachner.
Im Bereich der Intensivstationen wurde die systemkritische Auslastungsgrenze (33 Prozent Covid-19-Erkrankte) von 17. November bis 2. Dezember 2020 überschritten. Mit 35,5 Prozent verzeichnete man am 26. November 2020 die bislang stärkste Auslastung der Intensivstationen. Auf den Normalstationen wurde die systemkritische Auslastungsgrenze von zehn Prozent im Zeitraum von 12. November bis 8. Dezember 2020 überschritten und erreichte das Maximum am 20. November 2020 mit einer Auslastung von 12,2 Prozent.
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