Bei 19 Mio. Corona-Impfungen
Sieben Fälle von Impfschaden-Entschädigungen

1.400 Anträgen auf Entschädigung wurden eingebracht – in sieben Fällen wird eine solche nun auch gewährt.  | Foto: Wolfgang Spitzbart
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In Österreich wurden bisher 19 Millionen Corona-Impfungen verabreicht – nicht alle sind ohne Nebenwirkungen verlaufen. Nun wurden erstmals Entschädigungen aufgrund gesundheitlicher Probleme nach der Impfung bezahlt.

ÖSTERREICH. Bei rund 19 Millionen verabreichten Impfungen hat es in Österreich bisher sieben bestätigte Fälle von Impfschäden gegeben, berichtet das Ö1-Morgenjournal. Insgesamt 1.400 Personen haben in den vergangenen zwei Jahren einen Antrag auf Entschädigung nach einer Corona-Impfung gestellt. In 0,5 Prozent der Fälle wurde belegt, dass die Betroffenen nach der Impfung deutliche gesundheitliche Probleme wie etwa eine Herzmuskelentzündung oder schwere Thrombosen erlitten haben. Fünf Betroffenen erhalten nun eine einmalige Zahlung von durchschnittlich knapp 1.600 Euro. Zwei Personen bekommen eine befristete monatliche Rente in der Höhe von rund 900 Euro.

Mögliche Nebenwirkungen

Vermutete Impfnebenwirkungen werden in Österreich vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen erfasst. Von Ende Dezember 2020 bis jetzt sind dort insgesamt knapp 50.000 Meldungen eingegangen, wie ein aktueller Bericht darlegt. Die Mehrzahl der Nebenwirkungen war dem Bericht zufolge mild bis moderat – nach wenigen Tagen waren die Beschwerden verschwunden. "In erster Linie beobachten wir hier Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber, Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Gelenks- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit und Schwindel", erklärt Barbara Tucek von der österreichischen Medizinmarktaufsicht bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gegenüber Ö1.

"Bei AstraZeneca ist bekannt, dass es in sehr sehr seltenen Fällen, nach der Impfung zu Blutgerinnsel im Gehirn-, im Bauchraum und in größeren Gefäßen kommen kann", so Tucek weiter. Hier seien 15 Fälle in zeitlicher Nähe zur Impfung gemeldet worden, bei denen vermutet wird, dass ein Zusammenhang besteht. 

"Nutzen überwiegt eindeutig"

Eine weitere seltene Nebenwirkung ist die Myokarditis, die Herzmuskelentzündung, von der bisher knapp 400 Verdachtsfälle gemeldet wurden. Darunter waren auch fünf Todesfälle, bei vier davon konnte ein kausaler Zusammenhang allerdings bereits ausgeschlossen werden. "Bei einem Fall ist die Kausalität noch nicht geklärt, bei den anderen Fällen gilt die Myokarditis definitiv nicht als Todesursache", erklärt Tucek. 

Grundsätzlich werde jeder einzelne Fall begutachtet und bewertet und das Nutzen- und Risikoverhältnis laufend überwacht, sagt die Medizinerin. "Da überwiegt eindeutig der Nutzen, das ist gar keine Frage", so Tucek abschließend. 

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