Eine gefährliche Kombination
Wie Diabetes auch Herz und Nieren beeinflusst

Menschen mit Diabetes müssen gut auf ihre Herz- und Nierengesundheit achten. Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei. | Foto: SewCreamStudio/Shutterstock
  • Menschen mit Diabetes müssen gut auf ihre Herz- und Nierengesundheit achten. Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei.
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  • hochgeladen von Margit Koudelka

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus Typ 2 wirkt sich auf alle Organe des menschlichen Körpers aus. In besonderem Ausmaß betroffen sind das Herz und die Nieren.

ÖSTERREICH. Diabetes ist eine chronische, sehr gefährliche Erkrankung. Erhöhte Blutzuckerspiegel verändern viele Strukturen im Körper, auch die des Herzens. Beinahe 80 Prozent aller Patienten mit Diabetes entwickeln im Lauf der Jahre strukturelle Veränderungen im Bereich des Herzens entwickeln, wobei sich die eingeschränkte Herzfunktion oft in Form einer diastolischen Dysfunktion äußert. Das heißt, dass trotz ausreichender Pumpkraft das Herz zu wenig Blut aufnimmt, da die linke Herzkammer ihre Elastizität verloren hat. Ebenso sind die großen Gefäße betroffen. Patienten mit Diabetes erleiden sehr viel häufiger Herzinfarkte.
"Circa ein Drittel bis die Hälfte aller Patienten, die sich einer chronischen Nierenersatztherapie, einer Dialyse, unterziehen, benötigen diese aufgrund eines Schadens durch zu hohen Blutzucker. Die erhöhte Glukose bewirkt direkte toxische Schädigungen der kleinen Gefäße, aber auch beispielsweise direkt an den Podozyten – Zellen der Nierenkörperchen, die für die Filterfunktion der Nieren wichtig sind – und anderen Organstrukturen in der Niere, welche schlussendlich zu einem Nierenschaden führen", erklärt Martin Clodi, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz und Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft. Diese drei Erkrankungen des Zuckerstoffwechsels, der Niere und des Herzens stellen sozusagen eine gefährliche Kombination dar. Diabetes verursacht Nierenschäden und Herzinsuffizienz, aber Nierenfunktionseinschränkungen führen durch viele andere nicht ausgeschiedene Substanzen ebenso zu toxischen Veränderungen im Körper und so zu einer Herzleistungsschwäche und zu einer Verengung und Versteifung der Herzkranzgefäße.

Rundumschutz beachten

Die Grundsäule jeder optimalen Therapie bei Diabetes mellitus ist die Optimierung der Glukosestoffwechsellage. Ist der Stoffwechsel nahezu normal eingestellt bzw. therapiert, treten die durch Diabetes verursachten Schäden nicht bis nur selten auf. Das heißt, eine ideale Diabetestherapie führt zu einem optimalen Schutz von Herz und Nieren. Nicht vergessen sollte man vor allem bei Patienten mit Typ-2-Diabetes auch die Therapie der erhöhten Blutfettwerte sowie des Bluthochdrucks. Eine zentrale Rolle in jeder Therapie spielt körperliche Aktivität. Hier gibt es sehr gute Daten, wonach Patienten, die sich ausreichend bewegen, deutliche Vorteile für das Herz-Kreislaufsystem sowie die Nieren erzielen. "Wichtig ist zudem, dass die Patienten ihre Befunde regelmäßig und rechtzeitig kontrollieren und bei Abweichungen von Normwerten mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen, um die optimale Therapie zu bekommen", so Clodi.

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