Salzburger Festspiele 2023
Der neue Jedermann hat eine neue Buhlschaft
Die Mozartstadt bekommt 2023 ein neues Traumpaar: Bei der Pressekonferenz in Wien wurde der 21. Jedermann und seine 36. Buhlschaft präsentiert. Im Sommer schlüpfen der Deutsche Michael Maertens und die Oberösterreicherin Valerie Pachner in die Kult-Rollen - sie folgen damit auf Lars Eidinger und Verena Altenberger. Sensation: Erstmals verkörpert die Buhlschaft auch die Rolle des Todes bei den Salzburger Festspielen.
ÖSTERREICH/SALZBURG. Was wären die Salzburger Festspiele ohne ihren "Jedermann"? Das Traditionstheaterstück von Hugo von Hofmannsthal erobert seit 1920 den Domplatz. Und 2023 ist wieder alles ein bisschen anders als zuvor: Der Deutsche Michael Maertens wird der neue Jedermann - der Strizzi, der "Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" auf sich nimmt und letztendlich scheitert. Doch auch an seiner Seite gibt's ein neues Gesicht: Die oberösterreichische Mimin Valerie Pachner gibt die neue Buhlschaft. Damit nicht genug: Die 35-Jährige werkt außerdem als Tod auf der Bühne - Premiere für diese Form der Doppelrolle! Bei der Pressekonferenz zeigte sich Salzburgs neues Schauspiel-Traumpaar harmonisch und gut gelaunt, Probenbeginn für das muntere Treiben ist am 5. Juni.
Die Buhlschaft ist Oberösterreicherin
Die 35-jährige Valerie Pachner aus Wels schlüpft ins wohl bekannteste Kleid der Theatergeschichte: Sie verkörpert ab 2023 die Buhlschaft. Pachner wurde 1987 geboren und wuchs in Bad Schallerbach auf. Sie absolvierte ihre Schauspielausbildung am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien und werkte unter anderem am Münchner Residenztheater. Große Erfolge feierte sie mit den Filmen "Bad Luck", "Jack", "Egon Schiele: Tod und Mädchen" oder "Der Boden unter den Füßen" - für die sie u.a. den Österreichischen Filmpreis und den Deutschen Schauspielpreis gewann. International sorgte sie mit ihrer Performance in "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" für Furore. Was sie an der (Doppel-)Rolle reizt? - "die Sehnsucht, mit deutscher Sprache zu arbeiten." Außerdem sei Pachner schon "ein bisschen aufgeregt", wenn es im Sommer am Domplatz rund geht. Bei der Rolle der Buhlschaft empfindet sie es als "besondere Herausforderung und Freude, mit Jedermann in Kontakt zu stehen. Die Buhlschaft steht für Liebe und Leben - und die in dem Moment, wo der Tod auftaucht, auch verschwindet. Love Interest und Antigonistin gleichzeitig zu sein, das ist sehr spannend."
Stürmischer Hamburger wird Jedermann
Diese Form der Aufregung wird auch Michael Maertens spüren. Der Deutsche wurde 1963 in Hamburg geboren. Nach einer Schauspielausbildung in München wurde er in der Spielzeit 2009/10 Teil des hochkarätigen Wiener Burgtheater-Ensembles, schon ab 2002 werkte er auf der Bühne der Kultstätte. 2005 wurde ihm der Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Bester Schauspieler“ verliehen. Aktuell werkt Maertens am Burgtheater u.a. in "Der Sturm" (Vorstellungen etwa am 2. Dezember) oder am Akademietheater in "Das weite Land" (9. und 14. Dezember). Seine drei "Jedermann"-Vorbilder, die er "ohne Neid" bewundert: "Nicholas Ofczarek, Tobias Moretti und Lars Eidinger."
Rollentausch
Der Jedermann und die Buhlschaft sind ein Fixstern am heimischen Theaterhimmel. 2021 und 2022 werkte der Deutsche Lars Eidinger als Jedermann, seine "Buhle" war die Salzburgerin Verena Altenberger. Von 2017 bis 2020 spielte sich der Tiroler Tobias Moretti die Seele aus dem Leib, an seiner Seite: Die Niederösterreicherin Stefanie Reinsperger (2017 und 2018), Valery Tscheplanowa und Caroline Peters.
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