Leitlinien
Bergsport in Zeiten von Corona

Wie ein gemeinschaftliches Bergsteigen, Wandern und Klettern in Zukunft aussehen kann, dazu gibt es jetzt ein Regelwerk.   | Foto: Martin Edlinger
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  • Wie ein gemeinschaftliches Bergsteigen, Wandern und Klettern in Zukunft aussehen kann, dazu gibt es jetzt ein Regelwerk.
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Österreichs alpine Vereine geben Empfehlungen ab, wie eine verantwortungsvolle Bergsportausübung in Zeiten von COVID-19 aussehen kann. 

ÖSTERREICH. Mit dem 30. April sind die bis dahin geltenden Ausgangsbeschränkungen in Österreich ausgelaufen. Bis zu zehn Personen dürfen jetzt wieder an einem Ort zusammenkommen. Der Österreichische Alpenverein und die Naturfreunde haben in Zusammenarbeit mit dem Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) Leitlinien erstellt, wie die Ausübung verschiedener Bergsport-Outdoor-Aktivitäten wieder statt finden kann. „Die alpinen Vereine Österreichs haben ein wirksames und zumutbares Regelsystem für den Bergsport erarbeitet. Es freut mich sehr, dass dies im Schulterschluss mit allen alpinen Vereinen umgesetzt wurde. Nun geht die Phase 2 los, in der gemeinsam an der Schutzhüttenöffnung gearbeitet wird“, erklärt Andreas Schieder, Vorsitzender der Naturfreunde Österreich. 

Ein Mix aus altbekannten Sicherheitsvorkehrungen, erweitert um neue Regeln soll das Infektionsrisiko minimieren. Im Mittelpunkt stehen sieben Grundregeln:

1. Risikobereitschaft zurücknehmen
Nach wie vor gilt es, bei alpinen Unternehmungen deutlich unterhalb der persönlichen Leistungsgrenze zu bleiben. Coronabedingt gibt es Risiken und Erschwernisse bei Rettungseinsätzen. Auch eine zusätzliche Belastung der Spitäler soll vermieden werden. "Mehr denn je gilt: Nur gesund in die Berge!", betont der Österreichische Alpenverein.

2. Mindestens zwei Meter Abstand halten
Zwei Meter sind etwas mehr als zwei Armlängen bei einem Erwachsenen. Auch am Berg gilt es, einen Mund-Nasen-Schutz zu verwenden, wenn in Ausnahmefällen ein Mindestabstand von zwei Metern unterschritten werden muss. Bestimmte Bergsportaktivitäten (z. B. Mountainbike) können auch größere Abstände erfordern. 

3. Bergsport nur in Kleingruppen ausüben
Obwohl die konkrete Personenzahl von der Bergsportart abhängt, ist mit zehn Personen eine Obergrenze vorgegeben. Jedenfalls ist zu bedenken, dass mit zunehmender Gruppengröße auch das Abstandhalten erschwert wird. Generell sollten stark frequentierte Touren und Plätze gemieden werden.

4. Gewohnte Rituale vermeiden
Darunter fällt u.a. Händeschütteln, Umarmungen, ein Gipfelbussi, oder seine Trinkflasche anderen anzubieten.

5. Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel mitnehmen
Neben der allgemeinen Notfallausrüstung gehören Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel in Zeiten von Corona mit in den Rucksack.

6. Mund-Nasen-Schutz bei Fahrgemeinschaften tragen
Bei der Anreise mit dem Auto dürfen in jeder Sitzreihe einschließlich dem Lenker nur zwei Personen befördert werden. Der Alpenverein rät daher zu einer Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

7. Im Notfall wie immer
Im Notfall sollen Ersthelfer nach den allgemein üblichen Erste-Hilfe-Richtlinien vorgehen und zusätzlich einen Mund-Nasen-Schutz verwenden.

Sportartspezifische Empfehlungen

Beim Sportklettern etwa in Klettergärten und dem Bouldern im Freien wird geraten, regelmäßig die Hände zu desinfizieren. Das Seil sollte beim Klippen nicht in den Mund genommen werden. Bevorzugt soll die eigene Ausrüstung verwendet werden. Der Partnercheck erfolgt auf Distanz: Partner sollen sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auffordern.

Am Klettersteig raten die alpinen Vereine zum Verzicht, wenn mehrere Menschen am Steig unterwegs und Staus absehbar sind. Die Geschwindigkeit sollte man so wählen, dass man nicht auf andere Personen aufläuft. Überholen sollte man am Klettersteig nur dort, wo die Abstandsregel eingehalten werden kann und kein Sicherungsbedarf besteht. Der Ausstiegsbereich soll nach der Beendigung des Klettersteigs rasch verlassen werden. Optional können auch Klettersteig-Handschuhe verwendet werden.

Bei mehrseillängem Alpinklettern und Hochtouren empfehlen die alpinen Vereine, dass sich maximal zwei Personen am Standplatz befinden. Auch hier soll der Partnercheck auf Distanz erfolgen: Die Partner fordern sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auf und beobachten sich dabei gegenseitig. Wichtig bleibt das Desinfizieren der Hände vor und nach einer Klettertour.

Vor und nach der Klettertour sollten Hände desinfiziert werden.  | Foto: ÖAV Reutte
  • Vor und nach der Klettertour sollten Hände desinfiziert werden.
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Beim Mountainbiken erfordern höhere Geschwindigkeiten größere Abstände beim Hintereinanderfahren. Es empfiehlt sich ein Abstand von fünf Metern bergauf und 20 Metern bergab und in der Ebene. Beim überholen sollte man rasch sein und nur, wenn der seitliche Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden kann.

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