Corona-Impfungen
Bisher 80 Erkrankungen trotz Vollimmunisierung
Die Impfungen haben in den vergangenen Wochen Fahrt aufgenommen haben. Täglich erhalten Tausende Österreicher und Österreicherinnen ihre herbeigesehnte Corona-Impfung- wohl auch wegen der weitreichenden Öffnungsschritte. Die in der Europäischen Union zugelassenen Coronavirus-Impfstoffe schützen allesamt gegen schwere Covid-19-Verläufe und vermindern stark das Risiko einer Virusübertragung. Wie bei anderen Vakzinen ist jedoch auch hier kein hundertprozentiger Schutz möglich.
ÖSTERREICH. Bislang sind in Österreich 80 Covid-Fälle bei Vollimmunisierten, also bei Menschen, die ihre zweite Teilimpfung oder den beim Impfstoff von Johnson&Johnson einzigen nötigen Impfstich verabreicht bekommen hatten, gemeldet, 20 davon schwer. Acht Betroffene starben, einer war in Lebensgefahr und elf in Spitalsbehandlung. Das geht aus einem aktuellen Nebenwirkungsbericht des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hervor.
Als ein Impfdurchbruch zählt eine Erkrankung trotz Vollimmunisierung, wenn nach der zweiten Dosis ein Zeitraum von sieben Tagen bzw. nach der Einzeldosis des Johnson&Johnson-Vakzins ein Zeitraum von 28 Tagen oder mehr verstrichen ist. Jedoch auch nur, wenn der Betroffene positiv getestet und Symptome einer Covid-19-Erkrankung zeigt.
79 der bisher 80 gemeldeten Erkrankungsfälle von Geimpften betrafen den Hersteller BioNTech/Pfizer, einer Moderna. Mit AstraZeneca sind durch das längere Intervall bis zur zweiten Dosis erst vergleichsweise wenig Menschen in Österreich voll immunisiert. Johnson&Johnson scheint zudem diese Woche erstmals im BASG-Bericht mit bis zum 14. Mai erst 9.916 verabreichten Dosen auf.
Guter Schutz gegen Infektionen und Erkrankungen
Alle in der EU zugelassenen Impfstoffe wirken je nach Studienlage mindestens bis zu 70 Prozent Infektionen verhindernd und zu etwa 90 Prozent krankheitsverhütend, in Bezug auf schwere Verläufe teils höher. Auch Impfungen, die keinen 90- oder hundertprozentigen Schutz bieten, haben gute Effekte auf Pandemien. Das ist beispielsweise bei der Influenza oder den Pneumokokken der Fall. Das Gesundheitsministerium will künftig Corona-Daten mit vielen anderen Personendaten verknüpfen und begründet das u.a. mit der Aufklärung von Impfdurchbrüchen. Kritik kommt von Datenschützern.
Knapp Vier Millionen Impfdosen verabreicht
Bis zum Stichtag 14. Mai wurden rund 3,97 Millionen Corona-Impfdosen in Österreich verabreicht. Zu den seit dem vorangegangenen Report erstmals verimpften 9.916 Johnson&Johnson-Dosen wurden bis dahin erst von 28 Personen Nebenwirkungen gemeldet. Diese Melderate von 0,28 Prozent gleicht der von BioNTech/Pfizer und Moderna, bei AstraZeneca sind es mit 2,1 Prozent deutlich mehr. Die mit dem als Einzeldosis verabreichten Johnson&Johnson-Vakzin geimpften Personen klagten vor allem über Fieber und/oder Kopfschmerzen (je 16 Betroffene) sowie Muskelschmerzen (13 Meldungen).
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