Kokain, Cannabis und Co.
Das sind die Drogenhochburgen Österreichs

Österreich liegt beim Drogenkonsum weiterhin im europäischen Mittelfeld, wie die jährliche Abwasseranalyse des Instituts für Gerichtliche Medizin (GMI) der Medizinischen Universität Innsbruck zeigt. Unter den verbotenen Substanzen wird Cannabis am häufigsten konsumiert, der Konsum von Kokain steigt weiter an. | Foto: InsideCreativeHouse/PantherMedia
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  • Österreich liegt beim Drogenkonsum weiterhin im europäischen Mittelfeld, wie die jährliche Abwasseranalyse des Instituts für Gerichtliche Medizin (GMI) der Medizinischen Universität Innsbruck zeigt. Unter den verbotenen Substanzen wird Cannabis am häufigsten konsumiert, der Konsum von Kokain steigt weiter an.
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Österreich liegt beim Drogenkonsum weiterhin im europäischen Mittelfeld, wie die jährliche Abwasseranalyse des Instituts für Gerichtliche Medizin (GMI) der Medizinischen Universität Innsbruck zeigt. Unter den verbotenen Substanzen wird Cannabis am häufigsten konsumiert, der Konsum von Kokain steigt weiter an.

ÖSTERREICH. "Eine Einwohnerin bzw. ein Einwohner aus einer der 16 untersuchten Regionen in Österreich trinkt im Schnitt täglich etwas mehr als ein Glas Wein, raucht drei bis vier Zigaretten und konsumiert 0,07 Joints sowie rund 1,5 Milligramm an aufputschenden Drogen", fasst Studienleiter Herbert Oberacher, Leiter des forensisch-toxikologischen Labors des GMI, die Ergebnisse zusammen. Im europäischen Vergleich zeigte sich, dass keine einzige der in Österreich überwachten Regionen zu den zehn umsatzstärksten in Europa zählte. "Damit bleibt Österreich beim Drogenkonsum im europäischen Mittelfeld", heißt es dazu. 

Wie die Auswertung der Abwässer aus 16 Kläranlagen in Österreich – womit sich Rückschlüsse auf den Drogenkonsum von drei Millionen Menschen in Österreich und Südtirol schließen lassen – weiters zeigt, werden Alkohol und Nikotin in allen Regionen in etwa gleich häufig konsumiert. Ein weniger homogenes Bild biete sich hingegen bei den verbotenen Drogen: Cannabis (THC) war in allen Regionen die dominierende Droge, wobei der Konsum im städtischen Raum höher ist als in ländlichen Gegenden. Im Durchschnitt wurden im vergangenen Jahr täglich 11 Gramm THC pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern geraucht. 

Wird genug für die Drogenprävention getan?

Kokainkonsum nimmt seit Jahren zu

Unter den Stimulanzien war Kokain mit 1,3 Gramm pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die umsatzstärkste Droge. Wie Oberbacher festhält, sei die Zunahme der Menge an Kokainrückständen "eine Entwicklung, die wir seit Jahren in Österreichs Abwässern beobachten". Wie die Analyse aufzeigt, wird im Westen des Landes größere Mengen der Droge konsumiert als in Ostösterreich. Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Kokain verzeichnete im Jahr 2023 erneut Kufstein, wo auch am meisten Cannabis konsumiert wurde. 

Die größten Pro-Kopf-Konsummengen des Wirkstoffs Amphetamin (Speed) ließen sich in Graz nachweisen, beim Konsum von Methamphetamin (Crystal Meth) führten Wiener Neustadt und Steyr. MDMA (Ecstasy) wurde in städtischen Regionen häufiger konsumiert als in ländlichen, wobei der Spitzenwert abermals in der steirischen Landeshauptstadt beobachtet wurde. Wie das GMI zudem bekannt gab, wurden in vielen Regionen am Wochenende höhere Alkohol-, Kokain-, Amphetamin-, Methamphetamin- und MDMA-Umsätze als an Wochentagen festgestellt, was für deren Verwendung als "Partydrogen" spricht.

In vielen Regionen zeigte sich, dass viele Substanzen vor allem am Wochenende als sogenannte "Partydrogen" verwendet werden. | Foto: pixabay/BrutallyHonestFree
  • In vielen Regionen zeigte sich, dass viele Substanzen vor allem am Wochenende als sogenannte "Partydrogen" verwendet werden.
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Maßnahmen in Kufstein und Wien

Die erhobenen Daten seien auch für Behörden und die Politik entscheidend, um geeignete Maßnahmen ausarbeiten und umsetzen zu können. "Für die Stadt Wien stellt dieses Instrument ein weiteres wichtiges Tool für die Einschätzung zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und dazu passende Ableitungen rund um den Substanzkonsum in der Bundeshauptstadt dar. Aber auch die Maßnahmen der Polizei in Kufstein können als Best-Practice-Beispiel gewertet werden", erklärt Oberacher.

So habe das Kufsteiner Bezirkspolizeikommando bereits aufgrund der Abwasserstudie aus dem Jahr 2022 "sowohl präventive als auch operative Maßnahmen" gesetzt. Darunter fielen etwa eine Offensive im schulischen Bereich sowie eine spezielle Schulung für Beamte des Landeskriminalamts (LKA), die nun fast ausschließlich im Suchtmittelbereich arbeiten. 

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