Zutritt nur für Geimpfte, die getestet sind
Experte: So streng könnte die 1G-Regel werden

Hans-Peter Hutter, Facharzt Hygiene und Mikrobiologie mit Schwerpunkt Umweltmedizin bei einer Pressekonferenz in Wien: „Die ‚1G-Regelung hoch zwei‘ ist sinnvoll, denn wenn nur geimpfte und getestete Personen Zutritt zu gewissen Innenräumen haben, dann ist das Infektionsrisiko ein viel geringeres.“ | Foto: Steinriegler
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  • Hans-Peter Hutter, Facharzt Hygiene und Mikrobiologie mit Schwerpunkt Umweltmedizin bei einer Pressekonferenz in Wien: „Die ‚1G-Regelung hoch zwei‘ ist sinnvoll, denn wenn nur geimpfte und getestete Personen Zutritt zu gewissen Innenräumen haben, dann ist das Infektionsrisiko ein viel geringeres.“
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Die 1G-Regelung spaltet bereits jetzt die Gesellschaft, im Herbst könnte sie dennoch Wirklichkeit werden, schon ab Oktober, wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Die Grünen) jüngst kundtat, meinbezirk.at berichtete. Doch dass ein Impfzertifikat alleine nicht ausreicht, um gewissen Zutritt zu genießen, das verriet ein Experte am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz in Wien: Er sprach von „1G hoch zwei“, also Zutritt nur für Geimpfte, die sich zusätzlich testen lassen. Das sei sinnvoll, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

ÖSTERREICH. Zutritt nur für Geimpfte? Nein, das alleine sei zu wenig. Zutritt nur für Geimpfte und Getestete, „1G hoch zwei“ ist die neue „Waffe“, die Experten gegen die Ausbreitung des Coronavirus für sinnvoll halten. Hans-Peter Hutter, Facharzt Hygiene und Mikrobiologie mit Schwerpunkt Umweltmedizin bei einer Pressekonferenz in Wien: „Die ‚1G-Regelung hoch zwei‘ ist sinnvoll, denn wenn nur geimpfte und gleichzeitig auch getestete Personen Zutritt zu gewissen Innenräumen haben, dann ist das Infektionsrisiko ein viel geringeres.“ Bei der1G-Regel alleine, also Zutritt nur mit Impfpass, wäre das Problem, dass geimpfte Personen ebenso eine Virusinfektion mit dem Coronavirus weitergeben können: Die 1G-Regel könne damit alleine nicht ausreichen, um die Zirkulation des Virus und die weitere Ausbreitung in der Bevölkerung gezielt einzudämmen.

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Verdoppelung der Covid-Patienten auf Intensivstationen

Könnte die „1G-Regel hoch zwei“also bald Realität werden? Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)  hatte eben erst die zwei Voraussetzungen für den Schritt hin zu der "1G-Regel" in Österreich definiert: Zum einen müsse jeder die Möglichkeit zur Vollimmunisierung gehabt haben, zum anderen dürfe die Eindämmung der "prekären epidemiologischen Situation" nicht mit gelinderen Mitteln möglich sein. Doch angesichts der Zunahme an Neuinfektionen, am Mittwoch meldete man 1.226, ist eine „1G-Regel hoch zwei“ nicht unwahrscheinlich. Denn auch die Lage auf den Intensivstationen könnte rasch kippen: Viele Experten sind der Meinung, dass es in den nächsten Wochen und Monaten wieder zu einer stärkeren Belastung auf den Intensivstationen kommen könne. Auch das Covid-Prognosekonsortium geht von einer Verdoppelung  der Covid-Patienten auf Intensivstationen innerhalb der nächsten 14 Tage aus.

"Ich glaube, dass – vor einer zunehmend prekärer werdenden Lage im Herbst – über 1G reden müssen", so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Die Grünen) in der ZIB1. Zutritt nur für Geimpfte könnte also bald Realität werden. | Foto: BKA/Dragan Tatic
  • "Ich glaube, dass – vor einer zunehmend prekärer werdenden Lage im Herbst – über 1G reden müssen", so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Die Grünen) in der ZIB1. Zutritt nur für Geimpfte könnte also bald Realität werden.
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41 Prozent für Impfpflicht

Die Österreichre sind dennoch Mehrheitlich nicht für eine generelle Impfpflicht: Laut einer aktuellen Gallup-Umfrage sind 41 Prozent für eine Impfpflicht zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Konkret sollte diese für die Gastronomie, Reisen, Hotels, Sportstätten, Kulturbetriebe und Freizeiteinrichtungen gelten. Fast zwei Drittel (64 Prozent) lehnen aber eine generelle Corona-Impfpflicht ab. Ein gutes Drittel der befragten Impfgegner (19 Prozent der Befragten) gab laut Gallup an, sich mit finanziellen Anreizen, kostenpflichtigen Corona-Tests, Einschränkungen bei Reisen und im öffentlichen Leben zu einer Impfung umstimmen zu lassen beziehungsweise auf neue Impfstoffe zu warten. Eine Mehrheit der Österreicher ist allerdings für kostenpflichtige Tests: Ganze 58 Prozent sprachen sich für kostenpflichtige Corona-Tests für Ungeimpfte aus, wie meinbezirk.at berichtete.

Loacker zu 1-G-Plan: "Regierung schießt übers Ziel"

Gerald Loacker, Gesundheitssprecher der NEOS, ist der Meinung, neben den Geimpften müsste auch immer an die Genesenen gedacht werden. Er ist gegen eine 1-G-Regel. Es nützen die ganzen Regeln nichts, so Loacker, wenn sie keiner kontrolliert. Er geht davon aus, dass zwei Millionen Menschen genesen seien, weil die Dunkelziffer viel höher sei als die aktuellen Zahlen angeben.

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