Verkehr
Feinstaub-Richtwerte im Vorjahr deutlich überschritten

2022 sind bei allen Feinstaub-Messstellen in Österreich die Richtwerte der WHO überschritten worden sowie bei 75 Prozent der Stickstoffdioxid-Messstellen.  | Foto: Oliver Wolf
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  • 2022 sind bei allen Feinstaub-Messstellen in Österreich die Richtwerte der WHO überschritten worden sowie bei 75 Prozent der Stickstoffdioxid-Messstellen.
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Im Vorjahr wurden bei allen Feinstaub-Messstellen die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO überschritten, teilte die Mobilitätsorganisation VCÖ am Dienstag mit. Laut Europäischer Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung zuletzt 4.500 vorzeitige Todesfälle in Österreich. Das Beibehalten beziehungsweise Einführen von niedrigeren Tempolimits sei umso wichtiger, heißt es.

ÖSTERREICH. Die Luft habe sich in den vergangenen 15 Jahren zwar verbessert, aber gesund ist die Luft vielerorts leider noch immer nicht, betonte der VCÖ. Demnach sind 2022 bei allen Feinstaub-Messstellen in Österreich die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO überschritten worden sowie bei 75 Prozent der Stickstoffdioxid-Messstellen. Bei den zwei Messstellen mit der höchsten PM2,5 Feinstaub-Belastung - Graz Don Bosco und Graz Süd - war der Jahresmittelwert sogar dreimal so hoch wie von der WHO empfohlen.

Werden nur die EU-Grenzwerte betrachtet, könnte man meinen, in Österreich wäre überall die Luft sauber. Doch aus Gesundheitssicht sind die Grenzwerte viel zu hoch. Die für die Gesundheit der Bevölkerung relevanten Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation werden leider vielerorts deutlich überschritten. Es braucht verstärkte Maßnahmen gegen Luftverschmutzung und zwar rasch", wird VCÖ-Expertin Lina Mosshammer in einer Aussendung zitiert.

Laut Europäischer Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung zuletzt 4.500 vorzeitige Todesfälle in Österreich. | Foto: Anilga/Pixabay
  • Laut Europäischer Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung zuletzt 4.500 vorzeitige Todesfälle in Österreich.
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Risiko für Herzinfarkt und Lungenkrebs 

Der Verkehrsbereich könne einen sehr großen Beitrag zur Reduktion der Luftverschmutzung leisten, betont der VCÖ. Zum einen durch niedrigere Tempolimits. Das Land Salzburg hat festgestellt, dass allein das flexible Tempolimit 100 auf der Tauernautobahn (IG-L Tempolimit) den Stickoxidausstoß beim Pkw-Verkehr um 19 Prozent reduzierte, inklusive dem nicht betroffenen Lkw-Verkehr brachte das flexible Tempolimit eine Reduktion um acht Prozent, was der Wirkung einer Gesamtsperre der Autobahn von knapp einem Monat entspricht. 

Es ist wichtig zu beachten, dass kleinere Feinstaubpartikel umso gefährlicher sind. Langfristige Belastungen können das Risiko für Herzinfarkt und Lungenkrebs erhöhen. Besonders für Kinder sind Feinstaubpartikel schädlich, da sich ihre Lunge im Wachstum befindet und sie im Verhältnis zur Körpergröße mehr Luft einatmen.

Beibehalten von niedrigeren Tempolimits wichtig 

Im vergangenen Jahr wurde auch an 75 Prozent der 143 Messstellen der WHO-Richtwert von 10 Mikrogramm NO2 (Stickstoffdioxid) im Jahresmittel überschritten, wie vom VCÖ verdeutlicht wurde. An jeder vierten Messstelle war die Belastung sogar mehr als doppelt so hoch wie der WHO-Richtwert.

"Die Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut. Deshalb ist ein Beibehalten beziehungsweise Einführen von niedrigeren Tempolimits wichtig, solange die Schadstoffbelastung über den Richtwerten der WHO liegt", betont VCÖ-Expertin Mosshammer. Höheres Tempo erhöht nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch Reifen- und Bremsabrieb, den auch Elektroautos verursachen.

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2022 sind bei allen Feinstaub-Messstellen in Österreich die Richtwerte der WHO überschritten worden sowie bei 75 Prozent der Stickstoffdioxid-Messstellen.  | Foto: Oliver Wolf
Laut Europäischer Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung zuletzt 4.500 vorzeitige Todesfälle in Österreich. | Foto: Anilga/Pixabay

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