Im Online-Voting durchgesetzt
Feldhamster ist das Tier des Jahres 2024

Bei der erstmals öffentlich abgehaltenen Wahl zum Tier des Jahres 2024 konnte sich der Feldhamster zum Gewinner küren. | Foto: Martin Dürr
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  • Bei der erstmals öffentlich abgehaltenen Wahl zum Tier des Jahres 2024 konnte sich der Feldhamster zum Gewinner küren.
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Bei der erstmals öffentlich abgehaltenen Wahl zum Tier des Jahres 2024 konnte sich der Feldhamster zum Gewinner küren. Bei dem Tier, das sich gegen den Alpensteinbock und den Fischotter durchsetzen konnte, handelt es sich um den einzigen in unseren Breiten vorkommenden Hamster und eine der meistgefährdeten Tierarten des Landes. Bodenversiegelung, Naturraumverlust sowie die Modernisierung und Intensivierung der Landwirtschaft setzen dem Feldhamster zunehmend zu, erklärte der Naturschutzbund am Dienstag. 

ÖSTERREICH. So possierlich der Feldhamster mit seinen gut entwickelten Backentaschen, seinem gedrungenen Körper und seinem auffällig-bunten Fell auch aussieht, so hat er mit dem als Haustier gehaltenen Goldhamster wenig gemein. Die Körperlänge des Tiers des Jahres 2024 beträgt 20 bis 27 Zentimeter, ihre Schwänze können fünf bis sieben Zentimeter lang werden. Das Hauptverbreitungsgebiet der Feldhamster, die 200 bis 500 Gramm schwer werden, erstreckt sich von Zentralasien über Osteuropa bis Deutschland und Ostösterreich.

Der Feldhamster hat mit dem Goldhamster nur wenig gemein.  | Foto: Hans Glader
  • Der Feldhamster hat mit dem Goldhamster nur wenig gemein.
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Beeindruckendes Drohverhalten

Feldhamster leben, abgesehen von der Paarungszeit, weitgehend alleine, sind zumeist dämmerungs- und nachtaktiv und halten etwa für sechs Monate Winterschlaf. Imposant ist auch ihr Drohverhalten, wenn ihnen einmal nicht mehr die rechtzeitige Flucht in den Bau gelingt: Der Feldhamster stellt sich zunächst auf die Hinterbeine und bläst seine Backentaschen auf, um größer zu wirken. "Sehr hilfreich ist hierbei auch seine Fellfärbung: Die schwarze Bauchseite ähnelt einem Raubtiermaul und seine weißen Pfoten wirken wie 'Reißzähne'", so der Naturschutzbund. Zusätzlich versucht er, durch Zähnefletschen, lautes Fauchen und Knurren den potenziellen Feind zu erschrecken und mitunter springt er seinen Gegner sogar an. Dieser Überraschungsangriff rettet häufig sein Leben.

Ist der Feldhamster ein verdienter Sieger?

Gefährdete Tierart 

Trotz dieser Verteidigungstaktik ist der Feldhamster in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten. Während er als Kulturfolger anfangs von der landwirtschaftlichen Intensivierung profitierte – Trockenlegungen schützten die Bauten vor Überschwemmung, größere Felder erhöhten das Nahrungsangebot –, leiden die Tiere laut Naturschutzbund heute durch die hocheffiziente Art der Ernte unter Nahrungsknappheit. Zudem setzen Bewässerungen Hamsterbaue unter Wasser. Auch die Verfolgung als Ernteschädling sowie der Verlust von Lebensraum durch Bebauung bringen ihn in Bedrängnis.

Nachhaltige Landwirtschaft kann die Tiere retten

Wie der Naturschutzbund erklärte, sei es wichtig, Ausbreitungskorridore, Ackerraine, unbefestigte Feldwege und Brachen zu erhalten sowie zu schaffen, um die Bestände der Tiere wieder stabilisieren zu können. Zudem sollten Tiefpflüge in Hamstergebieten zum Schutz seiner Baue eingeschränkt werden; Ackerrandstreifen oder Brachstreifen sollten mit Getreide eingesät werden, das stehen bleiben kann.

Der Feldhamster gilt als eine der meistgefährdeten Tierarten Österreichs.  | Foto: Thomas Hüller
  • Der Feldhamster gilt als eine der meistgefährdeten Tierarten Österreichs.
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Der Naturschutzbund bittet darum, Sichtungen der Feldhamster auf der Plattform www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu teilen. Diese Art der Dokumentation liefere wichtige Erkenntnisse über den Istzustand der Feldhamsterpopulation und trage wesentlich zum Artenschutz bei. 

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