Hilfe zum Muttertag
Größere Armutsgefahr für alleinerziehende Mütter

Mehr als eine halbe Million Frauen in Österreich sind armutsgefährdet. | Foto: Unsplash
3Bilder
  • Mehr als eine halbe Million Frauen in Österreich sind armutsgefährdet.
  • Foto: Unsplash
  • hochgeladen von Lucia Königer

Alleinerziehende Mütter und ihre Kinder sind überdurchschnittlich oft armutsgefährdet. Darauf weist die Hilfsorganisation Caritas zum heurigen Muttertag hin und bittet um Spenden für Betroffene. 

ÖSTERREICH. "Mehr als eine halbe Million Frauen in Österreich sind armutsgefährdet, 36.000 Kinder sind erheblich materiell und sozial benachteiligt." Das beklagt die Caritas anlässlich des diesjährigen Muttertags. Für alleinerziehende Mütter sei die Lage oft besonders dramatisch: Laut EU-SILC (Statistik der Europäischen Union über Einkommen und Lebensbedingungen) waren 2022 mehr als die Hälfte aller Ein-Eltern-Haushalte in Österreich armutsgefährdet. Für betroffene Kinder bedeute Armut weniger Chancen, weniger Teilhabe und eine höhere Wahrscheinlichkeit, später im Erwachsenenalter selbst auch armutsbetroffen zu sein, erklärt die Hilfsorganisation in einer Aussendung.

Die Situation habe sich angesichts der hohen Preise alltäglicher Güter zuletzt weiter verschärft. "Für tausende Frauen in Österreich gibt es in diesem Jahr zum Muttertag nichts zu feiern: Rekordinflation und anhaltende Teuerungen von Lebensmitteln, Energie und Mieten machen vielen schwer zu schaffen. Die Situation dieser Frauen und ihrer Kinder erfüllt uns ehrlicherweise zunehmend mehr mit Sorge", so Doris Anzengruber, Leiterin der Caritas Sozialberatungsstelle in Wien.

Sozialberatung: Nachfrage deutlich höher als Angebot

Die herausfordernde Situation, vor der viele Mütter stehen, spiegelt sich in der hohen Nachfragen in Caritas-Einrichtungen, etwa Mutter-Kind-Häusern, Familienzentren oder Sozialberatungsstellen, wider. Laut der Organisation nehmen österreichweit jährlich mehr als 60.000 Menschen Beratungsgespräche bei der Caritas in Anspruch – ein Großteil davon sind Frauen. "Fast 70 Prozent der Menschen, die hilfesuchend zu uns kommen, sind weiblich", sagt Anzengruber.

Aufgrund der angespannten Situation kann derzeit aber nicht allen Frauen in dem Ausmaß geholfen werden, wie es vielleicht nötig wäre. "Der Druck, der auf den Schultern dieser Frauen und Kinder lastet, ist zu hoch. Und die Nachfrage nach Hilfe ist aktuell deutlich größer als das Angebot", betont die Sozialberaterin. 

Befragung zeichnet "besorgniserregendes Bild"

Auch eine Befragung vom Sozialforschungsinstitut SORA und der Caritas deutete auf eine besondere Betroffenheit von alleinerziehenden Müttern. Diese zeigt: Alleinerzieherinnen sind deutlich häufiger als andere nicht mehr in der Lage, ausreichend Lebensmittel einzukaufen. Drei Viertel der befragten alleinerziehenden Mütter können ihre Wohnung nicht ausreichend warmhalten. 60 Prozent gaben an, sich in einer dauerhaften Notsituation zu befinden. Und 86 Prozent der befragten Frauen müssen Abstriche bei der Förderung ihrer Kinder machen. "

Die Ergebnisse dieser Studie zeichnen ein zutiefst beunruhigendes Bild", betont Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, angesichts dieser Studienergebnisse.

"Hilfe war noch nie so wichtig"

Um armutsbetroffene Frauen und ihre Kinder zielgerichtet unterstützen zu können, bittet die Caritas zum Muttertag um Spenden. Armutsbetroffene Mütter und ihre Kinder können online über den wirhelfen.shop etwa mit einem Windelabo, einem Schlafplatz oder neuen Polster und Bettdecken unterstützt werden. Die Caritas sammelt auch Sachspenden für Bewohnerinnen der Mutter-Kind-Häuser, alle Informationen dazu findest du unter füreinand.at.

Das könnte dich auch interessieren:

Regierung plant Maßnahmen gegen Kinderarmut
Trotz Rekord-Erwerbsquote – Armut in Österreich steigt
Sozialstaat schützt 946.000 Menschen vor Armut
Mehr als eine halbe Million Frauen in Österreich sind armutsgefährdet. | Foto: Unsplash
353.000 österreichische Kinder und Jugendliche sind aktuell armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das ist bereits jedes fünfte Kind. Da die Zahl der Betroffenen aufgrund der hohen Inflation weiter anwächst, sagt die Bundesregierung der Kinderarmut nun den Kampf an. Erste Maßnahmen sollen bereits kommende Woche präsentiert werden. | Foto: Unsplash / Annie Spratt
Laut einer aktuellen Erhebung waren 2022 rund 331.000 Menschen in Österreich von Armut betroffen – gleichzeitig arbeiten so viele Menschen wie noch nie.

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

W S T St K V B

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.