Studie zeigt
Halb Österreich informiert sich nicht täglich über Corona

Die Berichterstattung zu Corona verfolgen immer weniger Menschen. | Foto: Panthermedia/gpointstudio
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  • Die Berichterstattung zu Corona verfolgen immer weniger Menschen.
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Die Dauer der Pandemie hinterlässt ihre Spuren. Fast die Hälfte der österreichischen Bevölkerung (45 Prozent) informierte sich im August laut einer Befragung nicht täglich über Covid-19. Viele nicht Impfbereite bewerten Nachrichten als einseitig und oberflächlich.

ÖSTERREICH. Damit ist der Anteil derjenigen, die vom Thema Coronavirus Abstand nehmen, im Vergleich zu April um das Doppelte gestiegen, wie eine Umfrage des Gallup-Instituts in Kooperation mit dem Medienhaus Wien zeigt.

74 Prozent der Bevölkerung fühlen sich sehr gut oder gut über die Corona-Pandemie informiert und damit rund fünf Prozent weniger als bei den beiden vorangegangenen Erhebungen. Nicht impfbereite Personen lehnen zu großen Teilen Regierungskampagnen zum Thema Corona ab. 60 Prozent in dieser Gruppe meinen, sie seien sehr gut oder gut im Bilde. Hinsichtlich Informationen zur Impfung fühlen sich Impfverweigerer zu 52 Prozent sehr gut oder gut informiert. 62 Prozent verzichten sehr häufig oder häufig bewusst auf diese. Bei bereits geimpften oder impfbereiten Personen sind es 31 Prozent.

Nicht impfbereite Menschen sind schlechter informiert. | Foto: VRD / fotolia
  • Nicht impfbereite Menschen sind schlechter informiert.
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Vertrauen als Knackpunkt

Andrea Fronaschütz, Leiterin des Gallup-Instituts, sieht den Faktor Vertrauen als Grund für diese Ergebnisse. Rund die Hälfte der Impfverweigerer und -verweigerinnen vertraut den Medien nicht und erachtet Nachrichten als einseitig und oberflächlich. „Verweigerer meinen, sie hätten keine vertrauenswürdige Quelle“, so Fronaschütz.

Die Informationskampagne der Bundesregierung zum Thema erreicht zwar auch nicht impfbereite Personen (62 Prozent), stößt aber auf wenig Gegenliebe. Nur 25 Prozent halten die Kampagne für sinnvoll, 15 Prozent für nützlich. "Bei Impfverweigerern kommt man auf diesem Weg praktisch nicht mehr an", konstatierte Medienhaus-Wien-Geschäftsführer Andy Kaltenbrunner. Teils seien die Inserate auch kontraproduktiv, da sie einen Abwehrreflex hervorrufen. Kaltenbrunner empfiehlt, bei den Kommunikationsmitteln auf neue Wege zu setzen. Jedoch seien Einschaltungen für Menschen, die nur verunsichert sind, weiterhin "sicher noch sinnvoll".

Das Institut erhebt seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 regelmäßig die Stimmungslage sowie die Mediennutzung in der Pandemie. Für die aktuelle Umfrage – mittlerweile die achte – wurden 1.000 Personen zwischen 11. und 13. August befragt. Sie ist repräsentativ für die webaktive Bevölkerung ab 16 Jahren. Im Zentrum standen diesmal Fragen zur Impfung.

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