Wieder auf Vor-Corona-Niveau
Jede fünfte Familie war 2023 Single-Elternteil

Der Anteil der Alleinerziehenden nach Rückgang ist während Pandemie wieder gestiegen. Die Hauptlast trugen erneut alleinerziehende Mütter. | Foto: mev.de
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Nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie steigt wieder Anteil der Alleinerziehenden in Österreich. Im Jahr 2023 lebten in Österreich 2.510 000 Familien, darunter 1.417 000 mit Kindern (56,4 Prozent).

ÖSTERREICH. Im Jahr 2023 war rund jede fünfte Familie mit Nachwuchs eine Ein-Eltern-Familie (21,3 Prozent), wobei wie in der Vergangenheit alleinerziehende Mütter die Hauptlast trugen. Das familiäre Zusammenleben habe sich seit Mitte der 1980er-Jahre ohnehin geändert, gibt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag zu bedenken. Im Vorjahr waren rund zwei Drittel der 1,4 Millionen Familien mit einem oder mehreren Kindern in einem gemeinsamen Haushalt Ehepaare. 1985 lag der Anteil noch bei 78,8 Prozent. "Deutlich erhöht hat sich gleichzeitig der Anteil der unverheirateten Paare mit einem oder mehreren Kindern im gemeinsamen Haushalt, von 1,9 Prozent Mitte der 1980er-Jahre auf aktuell 13,2 Prozent. Der Anteil der Ein-Eltern-Familien an allen Familien mit Kindern im gemeinsamen Haushalt stieg im gleichen Zeitraum von 19,2 Prozent auf 21,3 Prozent", so Thomas.

Alleinerziehende Väter gab es deutlich seltener. | Foto: Shutterstock
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Alleinerziehende Väter bei 2 Prozent

Im Jahr 2023 gab es in Österreich insgesamt 2.510.000 Familien. Davon waren 2.208.000 oder 88,0 Prozent Paarfamilien. Unter diesen Paarfamilien gab es 1.766.000 Ehepaare (70,4 Prozent) und 441.000 Lebensgemeinschaften (17,6 Prozent). In 302.000 Familien (12,0 Prozent) gab es einen alleinerziehenden Elternteil. Dabei handelte es sich zum überwiegenden Teil um alleinerziehende Mütter (10,0 Prozent), während alleinerziehende Väter deutlich seltener vertreten waren (2,0 Prozent aller Familien).

Während der COVID-19-Pandemie kam es zu einem Rückgang der Ein-Eltern-Familien von 299.000 im Jahr 2019 auf 270.000 im Jahr 2021 (−29.000). Die Zahl der Paarfamilien mit Kindern stieg im gleichen Zeitraum von 1.092.000 im Jahr 2019 auf 1.119.000 im Jahr 2021. Dadurch sank der Anteil der Ein-Eltern-Familien an allen Familien mit Kindern zwischen 2019 und 2021 von 21,5 Prozent auf 19,4 Prozent. In den Jahren 2022 und 2023 nahm die Zahl der Alleinerziehenden wieder zu, sodass der Anteil der Ein-Eltern-Familien an allen Familien mit Kindern im Jahr 2023 bei 21,3 Prozent lag und somit nahe am Vor-Pandemie-Niveau (2019: 21,5 Prozent).

Der Begriff Familie erweckt bei vielen Personen das Bild von einem Paar mit einem oder mehreren Kindern. Die Formen des Familienlebens aber ändern sich. | Foto: panthermedia.net/kzenon
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Immer mehr kinderlose Paare

Auch generell gibt es immer weniger Paare mit Kindern: Im Vorjahr machten Ehepaare und Lebensgemeinschaften mit zumindest einem Kind im gemeinsamen Haushalt 44,4 Prozent aus, was rund 1.115.000 der 2.510.000 Familien entsprach. Im Jahr 1985 lag dieser Anteil noch bei 55,1 Prozent, während es im Jahr 2000 noch 50 Prozent waren.

Ein gegenläufiger Trend ist bei Paaren zu erkennen, die ohne - oder wieder ohne - Kinder gemeinsam in einem Haushalt leben. Während 1985 nur 31,7 Prozent aller Familien so gelebt haben, stieg dieser Anteil im Jahr 2000 bereits auf 37,2 Prozent und im Vorjahr auf 43,6 Prozent. So gab es 2023 nur geringfügig mehr Paare mit mindestens einem Kind im Haushalt.

Insgesamt ist laut Statistik Austria zu beobachten, dass Lebensgemeinschaften im Zeitverlauf deutlich an Bedeutung gewonnen haben: Betrug ihr Anteil an allen Paarfamilien im Jahr 1985 noch 4,1 Prozent, lag er im Jahr 2000 bei 10,8 Prozent und im Jahr 2023 bei 20,0 Prozent.


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