Equal Pay Day 2021
Männer verdienen 14,3 Prozent mehr als Frauen

Der Equal Pay Day 2021 fällt österreichweit auf den 21. Februar, und er zeigt, dass die Unterschied der Gehälter noch immer ein Geschlecht maßgeblich benachteiligen: 14,3 Prozent verdienen Frauen derzeit immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen.
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  • Der Equal Pay Day 2021 fällt österreichweit auf den 21. Februar, und er zeigt, dass die Unterschied der Gehälter noch immer ein Geschlecht maßgeblich benachteiligen: 14,3 Prozent verdienen Frauen derzeit immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen.
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Der Equal Pay Day 2021 fällt österreichweit auf den 21. Februar, und er zeigt, dass die Unterschied der Gehälter noch immer ein Geschlecht maßgeblich benachteiligen: 14,3 Prozent verdienen Frauen derzeit immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen.

ÖSTERREICH. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Mercer  liegen Frauen 5,6 Prozent unter dem Zielgehalt für Männer bei gleicher Arbeit. Gemäß der unbereinigten Analyse fallen die Zielgehältervon Frauen um 13,4 Prozent niedriger als bei Männern aus. Die ausbezahlten Gehälter inklusive des variablen Anteils sind jedoch 15,5 Prozent niedriger. Während in vielen europäischen Ländern, wie zum Beispiel der Schweiz, eine detaillierte Gehaltsanalyse vom Gesetz vorgeschrieben wird, sieht das Bundesgesetz über die Gleichbehandlung in Österreich nur vor, dass Unternehmen, welche mehr als 150 Arbeitnehmende dauerhaft beschäftigen, alle zwei Jahre einen anonymisierten Bericht zur Entgeltanalyse erstellen müssen.  Die Arbeiterkammer fordert schon seit Jahren volle Lohntransparenz im Betrieb - vergeblich.

Frauen arbeiten jedes siebte Jahr gratis

Das internationale Frauennetzwerk BPW – Business and Professional Women – berechnet seit 2009 den Equal Pay Day für Österreich. Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 14,3 Prozent, umgerechnet sind das 52 Kalendertage, die Frauen unbezahlt arbeiten – oder anders ausgedrückt, jedes 7. Jahr. „In der Gesellschaft wird diese Ungerechtigkeit oft negiert oder fälschlicherweise auf die hohe Teilzeitquote von Frauen geschoben. Die Lohnschere resultiert jedoch aus dem Vergleich von ganzjährig vollbeschäftigten Frauen und Männern, Teilzeit ist demnach kein Argument“, so BPW in einer Aussendung.

Pay Gap in Vorarlberg am höchsten

In Österreich besteht im europäischen Vergleich ein hohes geschlechtsspezifisches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern, wir sind bei den Schlusslichtern zu finden. Die Einkommensdifferenz manifestiert sich vor allem in den Berufsgruppen der Angestellten mit 31,4 Prozent und Arbeiter mit 27,4 Prozent. Die Zahlen der Statistik Austria lassen auch regionale Vergleiche zu, denn entscheidend für die tatsächliche Höhe des Einkommensunterschieds ist das Bundesland. Während in Wien der Pay Gap mit 4,8 Prozent verhältnismäßig klein ist, klafft in Vorarlberg eine Lücke von 23,3 Prozent.

„Freiheit der Frau beginnt in Geldbörse“

„Laut europäischen Studien sagt über die Hälfte der Frauen in Österreich, dass das Familienleben leidet, wenn die Mutter Vollzeit arbeitet. In Schweden und Dänemark sind es jeweils nur unter 20 Prozent“, sagt sagt NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter, dun zeigt, wie tradiert Österreichs Rollen noch immer sind anhand der Corona-Krise: „Wie viele Studien zeigen, sind es vor allem die Frauen, die die zusätzliche unbezahlte Arbeit verrichten. Sie sind es vorwiegend, die kochen, putzen und die Kinder betreuen.“

Höchsten Einkommensunterschied in EU

Österreich hat einen der höchsten Einkommensunterschiede in der EU – erwerbstätige Frauen sind damit oft wirtschaftlich abhängig von einem Mann. Als Folge niedrigerer Einkommen haben sie auch schwerwiegende Nachteile bei der sozialen Absicherung, insbesondere im Alter und, wie jetzt in der Coronakrise zu sehen, bei Arbeitslosigkeit.

Väter müssen in Väterkarenz

AK-Präsidentin RenateAnderl: „Frauen sind stärker von der Corona-Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Die Frauen, die jetzt arbeitslos geworden sind, hatten im Durchschnitt sowieso schon um 35 Prozent weniger Einkommen als Männer und von diesem niedrigeren Einkommen fällt jetzt nochmal die Hälfte weg!“

Volle Lohntransparenz in den Betrieben

Die AK Präsidentin fordert drei Maßnahmen. „Erstens: Das Arbeitslosengeld muss angehoben werden, die Nettoersatzrate muss von 55 auf 70 Prozent steigen. Zweitens: Familienarbeit wird noch immer hauptsächlich als Aufgabe der Frauen verstanden. Dabei braucht es ein Dorf, um ein Kind zu erziehen, wie es so schön heißt. Hier muss die Politik deutlich mehr Verantwortung zu übernehmen. Darum fordern wir gemeinsam mit der Wirtschaft eine Milliarde Euro für den Ausbau von Kindergärten und Co. Und dazu mehr Beteiligung von Vätern und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Drittens: Volle Lohntransparenz in den Betrieben.“

Knapp zwei von zehn Frauen in Österreich habe kein eigenes Geld
Frauen verdienen 100 Prozent – Warum nicht hierzulande?

Männer verdienen 14,3 Prozent mehr als FrauenDer Equal Pay Day 2021 ist österreichweit im Vergleich zum Vorjahr um vier Tage nach vorne gerückt und fällt auf den 21. Februar, und er zeigt, dass die Unterschied der Gehälter noch immer ein Geschlecht maßgeblich benachteiligen: 14,3 Prozent verdienen Frauen derzeit immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen.Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Mercer  liegen Frauen 5,6 Prozent unter dem Zielgehalt für Männer bei gleicher Arbeit. Gemäß der unbereinigten Analyse fallen die Zielgehältervon Frauen um 13,4 Prozent niedriger als bei Männern aus. Die ausbezahlten Gehälter inklusive des variablen Anteils sind jedoch 15,5 Prozent niedriger.Während in vielen europäischen Ländern, wie zum Beispiel der Schweiz, eine detaillierte Gehaltsanalyse vom Gesetz vorgeschrieben wird, sieht dasBundesgesetz über die Gleichbehandlung in Österreich nur vor, dass Unternehmen, welche mehr als 150 Arbeitnehmende dauerhaft beschäftigen, alle zwei Jahre einen anonymisierten Bericht zur Entgeltanalyse erstellen müssen.  Die Arbeiterkammer fordert schon seit Jahren volle Lohntransparenz im Betrieb - vergeblich.Frauen arbeiten jedes siebte Jahr gratisDas internationale Frauennetzwerk BPW – Business and Professional Women – berechnet seit 2009 den Equal Pay Day für Österreich. Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 14,3 Prozent, umgerechnet sind das 52 Kalendertage, die Frauen unbezahlt arbeiten – oder anders ausgedrückt, jedes 7. Jahr. „In der Gesellschaft wird diese Ungerechtigkeit oft negiert oder fälschlicherweise auf die hohe Teilzeitquote von Frauen geschoben. Die Lohnschere resultiert jedoch aus dem Vergleich von ganzjährig vollbeschäftigten Frauen und Männern, Teilzeit ist demnach kein Argument“, so  BPW in einer Aussendung.Pay Gap in Vorarlberg am höchstenIn Österreich besteht im europäischen Vergleich ein hohes geschlechtsspezifisches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern, wir sind bei den Schlusslichtern zu finden. Die Einkommensdifferenz manifestiert sich vor allem in den Berufsgruppen der Angestellten mit 31,4 Prozent und Arbeiter mit 27,4 Prozent. Die Zahlen der Statistik Austria lassen auch regionale Vergleiche zu, denn entscheidend für die tatsächliche Höhe des Einkommensunterschieds ist das Bundesland. Während in Wien der Pay Gap mit 4,8 Prozent verhältnismäßig klein ist, klafft in Vorarlberg eine Lücke von 23,3 Prozent.„Freiheit der Frau beginnt in Geldbörse“„Laut europäischen Studien sagt über die Hälfte der Frauen in Österreich, dass das Familienleben leidet, wenn die Mutter Vollzeit arbeitet. In Schweden und Dänemark sind es jeweils nur unter 20 Prozent“, sagt sagt NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter, dun zeigt, wie tradiert Österreichs Rollen noch immer sind anhand der Corona-Krise: „Wie viele Studien zeigen, sind es vor allem die Frauen, die die zusätzliche unbezahlte Arbeit verrichten. Sie sind es vorwiegend, die kochen, putzen und die Kinder betreuen.“Höchsten Einkommensunterschied in EU
Österreich hat einen der höchsten Einkommensunterschiede in der EU – erwerbstätige Frauen sind damit oft wirtschaftlich abhängig von einem Mann. Als Folge niedrigerer Einkommen haben sie auch schwerwiegende Nachteile bei der sozialen Absicherung, insbesondere im Alter und, wie jetzt in der Coronakrise zu sehen, bei Arbeitslosigkeit.Väter müssen in VäterkarenzAK-Präsidentin RenateAnderl: „Frauen sind stärker von der Corona-Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Die Frauen, die jetzt arbeitslos geworden sind, hatten im Durchschnitt sowieso schon um 35 Prozent weniger Einkommen als Männer und von diesem niedrigeren Einkommen fällt jetzt nochmal die Hälfte weg!“ Volle Lohntransparenz in den BetriebenDie AK Präsidentin fordert drei Maßnahmen. „Erstens: Das Arbeitslosengeld muss angehoben werden, die Nettoersatzrate muss von 55 auf 70 Prozent steigen. Zweitens: Familienarbeit wird noch immer hauptsächlich als Aufgabe der Frauen verstanden. Dabei braucht es ein Dorf, um ein Kind zu erziehen, wie es so schön heißt. Hier muss die Politik deutlich mehr Verantwortung zu übernehmen. Darum fordern wir gemeinsam mit der Wirtschaft eine Milliarde Euro für den Ausbau von Kindergärten und Co. Und dazu mehr Beteiligung von Vätern und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Drittens: Volle Lohntransparenz in den Betrieben.“

Der Equal Pay Day 2021 fällt österreichweit auf den 21. Februar, und er zeigt, dass die Unterschied der Gehälter noch immer ein Geschlecht maßgeblich benachteiligen: 14,3 Prozent verdienen Frauen derzeit immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen.
Der Equal Pay Day 2021 fällt österreichweit auf den 21. Februar, und er zeigt, dass die Unterschied der Gehälter noch immer ein Geschlecht maßgeblich benachteiligen: 14,3 Prozent verdienen Frauen derzeit immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen. | Foto: sm

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