Bis 30.10. abstimmen
Naturschutzbund sucht Tier des Jahres
Feldhamster, Alpensteinbock oder Fischotter: Der Naturschutzbund Österreich sucht das Tier des Jahres 2024. Zum ersten Mal darf die Öffentlichkeit mit abstimmen. Bis zum 30. Oktober buhlen Feldhamster, Alpensteinbock und Fischotter um Stimmen.
ÖSTERREICH. Jedes der drei Tiere steht auch stellvertretend für einen Lebensraum und andere oftmals bedrohte Arten. 2022 galten laut Statistik Austria in Österreich drei Tierarten als ausgestorben oder verschollen, 27 Arten als vom Aussterben bedroht, 60 als stark und 52 als gefährdet.
Feldhamster leidet unter Landwirtschaft
Der Feldhamster, im lateinischen 'Cricetus cricetus', ist die einzige Hamsterart die in der freien Wildbahn in unseren Breitengraden vorkommt. Sie zählt zu den gefährdetsten Tierarten des Landes. Die Tiere sind, mit Ausnahme von der Paarungszeit, Einzelgänger und zur Dämmerung und nachts aktiv. Sechs Monate im Jahr halten sie Winterschlaf.
Als die Landwirtschaft intensiviert wurde und mehr angebaut wurde, profitierte der Feldhamster zunächst noch. Heute leidet er vielmehr darunter, denn die Effizienz bei der Ernte lässt nichts für die Tiere übrig und führt zu Nahrungsknappheit. Bewässerungsanlagen fluten zudem die Hamsterbauten und er wird oftmals als Ernteschädling verfolgt. Die zunehmende Bebauung von Feldern raubt ihm zusätzlich den Raum zum Leben.
Fischotter an Land und Wasser unterwegs
Der Fischotter, lat. 'Lutra lutra', ist ebenfalls nachtaktiv. Er streift als Räuber durch Gewässer aller Arten. Ist der Fischotter an Land unterwegs, bevorzugt er die Uferstreifen, denn dort kann er ober- und unterirdische Verstecke ausfindig machen. Zu seiner Ernährung zählen Fische, Krebse, Amphibien, Insekten und kleine Säugetiere. Früher wurde der Fischotter gejagt, um an sein wertvolles Fell zu kommen, ihn als Fastenspeise zuzubereiten und ihn als Fressfeind des Fisches loszuwerden. Die Verschmutzung, Verbauung und Trockenlegung von Gewässern lassen die Fischotterbestände in ganz Mitteleuropa immer weiter schrumpfen. In der EU setzt man sich nun stärker für seinen Schutz ein, wodurch sich die Populationen wieder etwas erholen. Seine Rückkehr freut aber nicht alle, denn durch seine Ernährung bringt er Verluste für die Fischerei.
Rückkehr des Alpensteinbock
Der 'Capra ibex', wie der Alpensteinbock im lateinischen heißt, gibt Grund zur Hoffnung. Im 18. Jahrhundert hatte die extensive Jagd ihn fast ausgerottet. 1893 konnten dann erste Alpensteinböcke wieder angesiedelt werden und das mit Erfolg. Der Alpensteinbock hat es auf der "Roten Liste gefährdeter Arten" in die Kategorie "nicht gefährdet" geschafft. Die Klimakrise setzt aber auch ihm zu. Die kletternde Wildziege mit nach hinten gebogenen Hörnern fühlt sich in den Alpen am wohlsten. Die gespaltenen Hufe mit harten Schalenkanten und weichen Sohlenballen helfen dabei, selbst auf steile Felswände hinaufzuklettern. Gerade hoch oben am Berg hat die Klimakrise fatale Folgen für den Lebensraum.
Für wen entscheidest du dich? Jetzt abstimmen auf naturschutzbund.at.
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