5-stöckiger Bunker
Nehammer besuchte künftiges Sky Shield-Kontrollzentrum
Am Montag haben Bundeskanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP) den "Regierungsbunker" bei St. Johann im Pongau besucht. Dieser Bunker wird voraussichtlich als Österreichs Zentrale für die neue Raketenabwehr im Rahmen der Teilnahme an der "European Sky Shield Initiative" dienen.
ÖSTERREICH. Künftig sollen Österreich und sämtliche andere europäischen Staaten vor Luftangriffen geschützt werden. Die veränderte Sicherheitslage in Europa lässt auch Österreich seine Verteidigungspolitik neu justieren. Österreich hat am Freitag daher seinen Beitritt zu dem von Deutschland initiierten europäischen Schutzschirm zur Luftraumverteidigung »European Sky Shield« besiegelt. „Das Projekt ist die notwendige europäische Antwort, um den Luftraum zu schützen“, betonte Tanner.
Aus diesem Anlass besuchten Bundeskanzler Nehammer und Verteidigungsministerin Tanner das eingebunkerte Einsatz- und Kontrollzentrum in St. Johann im Pongau. Begleitet wurden sie dabei von Luftwaffenkommandeur Brigadier Gerfried Promberger, der die Hauptverantwortung für die Umsetzung der "Sky Shield"-Initiative trägt. "Den Veränderungen der Sicherheitslage müssen auch wir als neutrales Land Rechnung tragen. Eine Zeitenwende ist auch, dass wir als EU-Staaten noch enger zusammenarbeiten, um die Sicherheit unserer Länder und unserer Bevölkerung besser und effizienter schützen“, so der Bundeskanzler in einer Mitteilung.
Bis zu 40 mal im Jahr Alarm für Eurofighter
Vor den anwesenden Journalisten wurde erneut betont, dass die Hoheit über die eigene Waffengewalt und die Neutralität Österreichs bei der Teilnahme an der "Sky Shield"-Initiative gewährleistet seien. „Der Beitritt zu „Sky Shield“ schützt uns als neutrales Land, denn nur eine wehrhafte Demokratie kann sich vor Gefahren schützen. „Sky Shield wird dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Die Entscheidung darüber welche Abwehrwaffen über österreichischem Staatsgebiet eingesetzt werden, trifft weiterhin und ausschließlich Österreich alleine“, betont Nehammer.
In der Überwachungszentrale des Regierungsbunkers wurde mitgeteilt, dass im Jahr 2022 insgesamt 1,93 Millionen Überflüge über österreichisches Staatsgebiet registriert wurden. Es wurde auch erwähnt, dass durchschnittlich 30 bis 40 Mal im Jahr in Zeltweg, wo die Eurofighter stationiert sind, aufgrund von Flugsicherheitsvorfällen die Sirenen ertönen. Es wurde betont, dass die Zeit von 20 Minuten, die vom Alarmstart bis zur Wirksamkeit im Westen Österreichs benötigt wird, ausreichend sei.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.