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Obst und Gemüse mit Ewigkeitschemikalien belastet

Obst und Gemüse ist immer stärker durch sogenannte Ewigkeitschemikalien belastet. | Foto: Thomas Santrucek
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Obst und Gemüse sind immer stärker durch Ewigkeitschemikalien belastet, warnt Umweltorganisation Global 2000. Das sind Stoffe, die besonders lange in der Umwelt oder im Menschen bleiben. In der Landwirtschaft sind sie oft Pflanzenmitteln beigemischt. Wie problematisch ist das für unsere Gesundheit?

ÖSTERREICH. Die Umweltorganisation Global 2000 schlägt Alarm, da in Obst und Gemüse innerhalb der Europäischen Union vermehrt Rückstände von bedenklichen sogenannten Ewigkeitschemikalien nachgewiesen werden. Besonders häufig tritt dieses Problem in Österreich auf. Sieben von zehn österreichischen Erdbeeren und fast jeder vierte heimische Apfel weisen mittlerweile Rückstände von Ewigkeitschemikalien auf, wie der aktuelle Bericht von Global 2000 zeigt.

Einmal in der Umwelt wird man sie wegen ihrer Langlebigkeit aber fast nicht mehr los, erklärt der Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000 im Mittagsjournal. "Deswegen reichern sich diese Stoffe in der Natur an und werden zunehmend so ein Problem für die Umwelt und auch für die menschliche Gesundheit."

Global 2000 warnt zudem in ihrem Bericht vor einem Anstieg der PFAS-Rückstände auf europäischem Obst und Gemüse. Die Analyse basiert auf über 270.000 Datensätzen aus einem Zeitraum von zehn Jahren. Burtscher-Schaden spricht von einer knappen Verdreifachung. 

Die Zahl der nachgewiesenen Pestizidrückstände habe laut der NGO in einer Dekade liegt in Österreich bei plus 698 Prozent bei Obst, plus 3.277 Prozent bei Gemüse. | Foto: Daniel Fazio/Unsplash
  • Die Zahl der nachgewiesenen Pestizidrückstände habe laut der NGO in einer Dekade liegt in Österreich bei plus 698 Prozent bei Obst, plus 3.277 Prozent bei Gemüse.
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Stärkster Anstieg in Österreich

Seit 2011 verzeichnet Österreich den stärksten Anstieg bei mit PFAS belasteten Anbauprodukten. Laut Burtscher-Schaden ist dies teilweise darauf zurückzuführen, dass die frühere Belastung heimischer Lebensmittel sehr gering war. Dennoch hat Österreich mittlerweile in absoluten Zahlen einen Platz im negativen Spitzenfeld der EU erreicht. 25 Prozent von Obst und Gemüse waren mit PFAS-Pestiziden belastet. Nur noch zwei Länder, Holland und Belgien, hatten mit 27 Prozent höhere Belastungen.

Ruf nach Verbot von PFAS-Pestiziden

Der Bericht gibt laut Ö1 keine genauen Informationen über die Menge einzelner PFAS-Chemikalien auf heimischen Obst- und Gemüsesorten preis, jedoch wird der signifikante Anstieg als besorgniserregend betrachtet. Studien haben bereits gezeigt, dass Ewigkeitschemikalien negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können, darunter Risiken für ungeborene Kinder, hormonelle Störungen und ein erhöhtes Krebsrisiko. Angesichts dieser Erkenntnisse betont Burtscher-Schaden die Notwendigkeit strengerer Vorschriften und eines Verbots von PFAS-Pestiziden in der Landwirtschaft.

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