Menstruationsprodukte
Periode kostet Frauen bis zu 2.640 Euro

Bis zu 2.640 Euro müssen Frauen in ihrem Leben für Periodenprodukte ausgeben, wie eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer (AK) zeigt. Da Frauen zudem rund 16 Prozent weniger verdienen als Männer, fordert die Kammer eine Steuerfreiheit auf Wegwerfprodukte und eine kostenlose Abgabe von Mehrwegprodukten. | Foto: Pixabay
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  • Bis zu 2.640 Euro müssen Frauen in ihrem Leben für Periodenprodukte ausgeben, wie eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer (AK) zeigt. Da Frauen zudem rund 16 Prozent weniger verdienen als Männer, fordert die Kammer eine Steuerfreiheit auf Wegwerfprodukte und eine kostenlose Abgabe von Mehrwegprodukten.
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Bis zu 2.640 Euro müssen Frauen in ihrem Leben für Periodenprodukte ausgeben, wie eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer (AK) zeigt. Da Frauen zudem rund 17 Prozent weniger verdienen als Männer, fordert die Kammer eine Steuerfreiheit auf Wegwerfprodukte und eine kostenlose Abgabe von Mehrwegprodukten. Ziel müsse die gänzliche Kostenfreiheit von Menstruationsartikeln sein.

ÖSTERREICH. Im Zuge ihrer Erhebung nahm die Arbeiterkammer die Kosten von Menstruationsartikeln unter die Lupe, wobei im Konkreten Produkte aller Saugstärken der Eigenmarken von Bipa, DM und Müller sowie gängige Marken wie "Always" und "Selenacare" betrachtet wurden. Auf 40 Jahre gerechnet kosten Frauen die Tampons der Eigenmarken im Schnitt 840 Euro, für Markenprodukte muss man sogar das Doppelte ausgeben. Bei Binden sieht es ähnlich aus: 1.440 Euro werden durchschnittlich für die Eigenmarken verlangt; wer zu Markenprodukten greift, muss bis zu 2.640 Euro hinlegen. 

Tampons der Eigenmarken sind am günstigsten.  | Foto: Natracare/Unsplash

"Pink Tax" trotz weniger Einkommen

"Bis zu 2.640 Euro müssen Frauen auf 40 Jahre gesehen für Periodenprodukte ausgeben. Gleichzeitig haben Frauen hinsichtlich Einkommen und Pensionen einen Nachteil gegenüber Männern", erklärt Birgit Schön, Leiterin der AK Niederösterreich Abteilung Frauenpolitik. So verdienen Frauen im Schnitt knapp 17 Prozent weniger als Männer. Dazu komme noch, dass für viele Kosmetikprodukte wie Nassrasierer speziell für Frauen ebenfalls höhere Preise verlangt werden. Dabei handle es sich um die sogenannte "Pink Tax".

Kostenfreiheit von Menstruationsartikeln gefordert

Wie die AK anmerkt, wurde in Österreich zwar bereits im Jahr 2021 die Mehrwertsteuer auf Periodenprodukte gesenkt, dennoch müsse das Ziel die Kostenfreiheit von Menstruationsartikeln sein. Als Schritt dorthin fordert die Kammer Steuerfreiheit auf Wegwerfprodukte sowie die kostenlose Abgabe von Mehrwegprodukten. 

Sollten Menstruationsprodukte steuerfrei sein?

Als positive Beispiele hob die AK Schottland und Frankreich hervor. In Schottland werden Menstruationsartikel wie Tampons und Binden in städtischen Einrichtungen sowie Bildungseinrichtungen kostenfrei zur Verfügung gestellt. In Frankreich können sich junge Frauen unter 25 sämtliche Kosten für wiederverwendbare Artikel wie Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche erstatten lassen.

Finanzielle Belastung für armutsgefährdete Frauen

Wie wichtig eine solche finanzielle Entlastung auch in Österreich wäre, zeige das Wiener Pilotprojekt "Rote Box", das kostenlose Hygieneprodukte für armutsgefährdete Frauen zur Verfügung stellte. Die Nachfrage nach den kostenfreien Menstruationsartikeln sei höher als erwartet gewesen. Zudem habe eine Befragung unter rund 700 Geringverdienerinnen ergeben, dass der Großteil (90 Prozent) Periodenprodukte im Handel als zu teuer erachtet. Für über 60 Prozent der Befragten stellt der Kauf von Tampons und Binden eine finanzielle Belastung dar. 

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