Hitzeindex zeigt
So erhöhen Hitzewellen das Sterberisiko in Österreich

- 2024 erreichten viele Regionen Österreichs neue Hitzerekorde, und auch für 2025 wird ein weiterer Anstieg der Temperaturen erwartet, der vor allem ältere Menschen stark belastet.
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2024 erreichten viele Regionen Österreichs neue Hitzerekorde, und auch für 2025 wird ein weiterer Anstieg der Temperaturen erwartet, der vor allem ältere Menschen stark belastet. Die aktualisierte Hitzekarte des Complexity Science Hub bietet wichtige Einblicke in die regionale Hitzeentwicklung und die damit verbundenen Risiken im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel.
ÖSTERREICH. Das Jahr 2024 brachte in vielen Regionen Österreichs neue Hitzerekorde, und die Prognosen für den Sommer 2025 deuten auf eine weitere Zunahme der Hitze hin. Besonders betroffen sind ältere Menschen, für die hohe Temperaturen eine erhebliche gesundheitliche Belastung darstellen. Die aktualisierte, interaktive Hitzekarte des Complexity Science Hub (CSH) liefert nun wichtige Daten zur regionalen Hitzeentwicklung und deren Auswirkungen im Kontext des demografischen Wandels.
Die Karte des CSH misst zum einen den Hitzeindex, also die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius auf Bezirks- und Gemeindeebene zwischen 2018 und 2024. Zum anderen berücksichtigt der Hitzebelastungsindex zusätzlich den Anteil der über 65-Jährigen in den Regionen und zeigt so auf, wo die gesundheitliche Belastung durch Hitze besonders hoch ist.

- Die Karte des CSH misst zum einen den Hitzeindex, also die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius auf Bezirks- und Gemeindeebene zwischen 2018 und 2024. Zum anderen berücksichtigt der Hitzebelastungsindex zusätzlich den Anteil der über 65-Jährigen in den Regionen und zeigt so auf, wo die gesundheitliche Belastung durch Hitze besonders hoch ist.
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Rekordwerte und regionale Unterschiede
Die Daten für 2024 offenbaren einen deutlichen Anstieg der Hitzetage: 49 Bezirke verzeichneten mindestens 34 Tage mit über 30 Grad, verglichen mit nur 15 Bezirken im bisherigen Spitzenjahr 2019. Besonders stark betroffen sind das Burgenland und Niederösterreich, wo in fast allen Bezirken hohe Hitzeindizes gemessen wurden. Kärnten weist in sieben von zehn Bezirken einen sehr hohen Hitzebelastungsindex auf – bedingt durch viele Hitzetage und einen überdurchschnittlich hohen Anteil älterer Menschen.
Ein deutliches Ost-West-Gefälle zeigt sich ebenfalls: Während in Bregenz (Vorarlberg) 2024 nur 12 Hitzetage registriert wurden, waren es in Rust im Burgenland 52 Tage. Auch der Anteil älterer Menschen variiert stark: In Rust sind es 27,7 Prozent, in Bregenz nur 19 Prozent. Wien ist mit durchschnittlich 49,4 Hitzetagen und bis zu 53 Tropennächten in einzelnen Bezirken von großer Hitze betroffen, hat jedoch eine vergleichsweise junge Bevölkerung (16,4 Prozent über 65 Jahre).

- Auch Tropennächte – Nächte mit Temperaturen über 20 Grad – traten 2024 vor allem im Osten und in Wien gehäuft auf.
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Auch Tropennächte – Nächte mit Temperaturen über 20 Grad – traten 2024 vor allem im Osten und in Wien gehäuft auf. In Tirol und Salzburg gab es dagegen fast keine Tropennächte. Im Burgenland lag die durchschnittliche Zahl bei fast 20 Nächten, in Wien sogar bei über 40.
Demografischer Wandel verschärft Risiko
Der demografische Wandel verstärkt die Bedeutung dieser Daten: Während 2024 nur rund zehn Prozent der Bezirke einen Seniorenanteil von über 25 Prozent hatten, werden es laut Prognosen bis 2050 nahezu 95 Prozent sein. Jeder zusätzliche Hitzetag erhöht die Sterblichkeit laut Forschungen des CSH und der Wirtschaftsuniversität Wien um 2,4 Prozent pro 1.000 Einwohner. Besonders gefährlich sind Hitzewellen, also Zeiträume von mindestens einer Woche mit mehr als drei Hitzetagen, die das Sterberisiko fast verdreifachen.
Die interaktive Karte findest du hier.
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