Tief Rudolf
Starke Regenfälle in Ostösterreich, Schnee in Niederungen
Die Trockenheit im April machte in den vergangenen Tagen vorläufig Pause: In Ostösterreich sind in den letzten drei Tagen mehr Regenfälle niedergegangen als gewöhnlich um diese Jahreszeit. Dabei gab es in einigen Regionen auch neue Höchstwerte für den April. Vor allem in Ober- und Niederösterreich waren die Feuerwehren im Dauereinsatz.
ÖSTERREICH. Das Tief "Rudolf" brachte in den letzten drei Tagen landesweit große Niederschlagsmengen, auch starker Schneefall ist im Westen niedergegangen. Regional fielen binnen 48 Stunden für diese Jahreszeit rekordverdächtige Mengen.
Schönen #Samstag! Der große #Regen ist auch im Norden des Landes fast vorbei, regional fielen binnen 48 Stunden für diese Jahreszeit rekordverdächtige Mengen. Hier eine beeindruckende Animation des kräftigen Tiefs #RUDOLF von Donnerstag bis heute um 9 Uhr MESZ (EUMETSAT). https://t.co/jeAeXgwVrupic.twitter.com/0aSavFBhX7
— uwz.at (@uwz_at) April 15, 2023
In Wien, vor allem in den westlichen Bezirken, fiel mit 58 Litern pro Quadratmeter mehr Regen als am bisher regenreichsten April-Tag im Jahr 1965. Damit hat es in Wien innerhalb von zwei Tagen mehr geregnet als normalerweise im gesamten Monat April. In Wien stieg der Wasserstand des Wienflusses auf 116 Zentimeter. Das war zuletzt im Juli 2021 der Fall.
In Gumpoldskirchen – der niederösterreichische Ort war Spitzenreiter bei den Regenmengen – war es mit 109 Liter pro Quadratmeter (Stand Samstagmittag), die seit Donnerstag gefallen sind, das sechststärkste 48-Stunden-Ereignis seit Messbeginn 1948, in Eisenstadt das zehntstärkste seit 1936.
Dutzende Feuerwehren im Einsatz
In der Osthälfte Österreichs gab es durch den Regen und Neuschnee zahlreiche Feuerwehreinsätze, bei denen überflutete Keller ausgepumpt, oder umgestürzte Bäume beseitigt werden mussten. Auch Oberösterreich war von den starken Regenfällen betroffen - in Pergkirchen kam es zu einem Hangrutsch - mehr dazu hier.
In Niederösterreich traf es vor allem die Bezirke Amstetten, Melk und Baden. In dem Bundesland rückte die Feuerwehr über 200 Mal aus. Auch in einigen Gebieten Oberösterreichs war die Feuerwehr im Dauereinsatz. In beiden Bundesländer stiegen zahlreiche Bäche und Flüsse über die Ufer. Die Melk erreichte Samstagfrüh in Matzleinsdorf in Niederösterreich einen Wasserstand von 458 Zentimetern. Ein Ereignis, das alle fünf bis zehn Jahre vorkommt. Der Neusiedler See stieg durch die Regenmengen um rund sechs Zentimeter.
Das Niederschlagsereignis war gut und wichtig, kann aber eine monatelange Trockenheit nicht kompensieren.
— wetterblog.at (@wetterblogAT) April 15, 2023
Immerhin ist der Wasserstand um gut 8 cm angestiegen (Grafik), um auf den mittleren Wasserstand zu kommen, bräuchte es allerdings noch mal 4-5 derartige Ereignisse. pic.twitter.com/zq91UJB94J
Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee in Niederungen
Die Schneefallgrenze lag in den vergangenen Tagen teilweise in den Niederungen. Im Klagenfurter Becken schneite es schon am Donnerstag. In Dellach im Drautal lagen vorübergehend neun Zentimeter Schnee, in Kornat im Lesachtal sogar 30 Zentimeter. Am Freitag waren dann vor allem das südliche Mostviertel und der Wienerwald betroffen.
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