Mehrere Todesopfer, zahlreiche Schwerverletzte
Terroranschlag in Wien: Sechs Tatorte, Täter noch immer auf der Flucht

Schüsse in Wiener Innenstadt: Polizist angeschossen, ein Täter festgenommen: Am Wiener Schwedenplatz sollen mehrere Schüsse gefallen sein, die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Vorfall hat sich ersten Informationen zufolge in der Nähe einer Synagoge im ersten Bezirk zugetragen. | Foto: Georgia_HGrabar @GHG19hr
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  • Schüsse in Wiener Innenstadt: Polizist angeschossen, ein Täter festgenommen: Am Wiener Schwedenplatz sollen mehrere Schüsse gefallen sein, die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Vorfall hat sich ersten Informationen zufolge in der Nähe einer Synagoge im ersten Bezirk zugetragen.
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Großeinsatz der Polizei in der Wiener Innenstadt bei einem Terrorangriff in der Nähe des Schwedenplatzes am Montagabend in Wien: Laut Einsatzkräften sind Tote zu beklagen, darunter ein Polizist, sowie zahlreiche Schwerverletzte. Bis dato ist mindestens ein Täter flüchtig. Die Polizei bittet die Innenstadt großräumig zu meiden und rät zur Vorsicht. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bestätigt: "Das war ein Terroranschlag."

Terror in Wien: Das Wichtigste in Kürze

1. In der Umgebung des Schwedenplatzes sind Montagabend Schüsse gefallen, das Innenministerium geht von einem Terroranschlag aus.

2. Die Polizei bestätigt bisher einen toten Passanten und mehrere Schwerverletzte, darunter einen Polizisten. Laut Presse soll es sieben Todesopfer geben

3. Es gibt mehrere Täter: Fünf Täter wurden festgenommen, einer wurde erschossen, nach weiteren drei Tätern wird bis dato noch gefahndet.

4. Die Täter verwendeten Gewehre (Langwaffen).

5. Laut Polizei gab es sechs Tatorte, an denen geschossen wurde.

6. Der Einsatz dauert noch an.

7. Alle Wiener sind aufgefordert, Zuhause zu bleiben und öffentliche Plätze zu meiden.

8. Die Täter sind noch flüchtig: Die Lage bleibt unübersichtlich.

9. Die Wiener Linien fahren keine Haltestellen im ersten Bezirk mehr an.

10. Das Militär unterstützt die Polizei und übernimmt Objektschutz. Weiters wurde das Jagdkommando des Bundesheers aktiviert.

11. Nehammer bestätigt: "Das war ein Terroranschlag."

12. Aktuell tagt der Krisenstab im Innenministerium.

13. Die Polizei appelliert an alle Wienerinnen und Wiener: "Wenn Sie zuhause sind, bleiben Sie zuhause!“

ÖSTERREICH. Großeinsatz rund um den Wiener Schwedenplatz: Kurz nach 20.00 Uhr waren laut Augenzeugen etliche Schüsse zu hören. Noch ist unklar: War es ein Angriff auf die jüdische Synagoge oder ein Attentat auf Gäste in benachbarten Bars? Erster Tatort war die Seitenstettengasse. Es folgten Schießereien an weiteren Tatorten.

Täter sind noch flüchtig

Die Polizei rät, das Gebiet großräumig zu meiden. Der Hotspot lag beim Hohen Markt, Ecke Lichtensteg. Das Gebiet wurde großräumig abgesperrt. Alle, die sich in der Wiener Innenstadt befanden, wurden aufgerufen, sich in die Häuser zu begeben, von den Fenstern weg zu gehen, sich auf den Boden zu legen und sich zu schützen. Die Lage ist noch immer unübersichtlich. Sicher ist, dass aktuell die Angreifer noch auf der Flucht sind.

Gäste sitzen in Lokalen fest

Die gesamte Wiener Innenstadt ist Sperrzone. Zahlreiche Gäste sitzen in den Lokalen fest, wo sie sich verbarrikadiert haben. Sie sind aufgerufen, sich dort ruhig zu verhalten und nicht die Straße zu betreten. 

Täter schossen wahllos auf Leute im Schanigarten

Laut Meldungen sollen die Täter wahllos auf Leute in Schanigärten geschossen haben. Laut einem Augenzeugen sollen sich die Täter dabei "in Richtung Hoher Markt und Ruprechtskirche bewegt" haben. Dabei haben sie auf die Leute, die im Schanigarten in der Judengasse und in der Seitenstettengasse gesessen sind, geschossen.  Eine Augenzeugin berichtet aus dem Schwarzem Kameel: "Alle sind rein und runter auf die Toilette gelaufen, im Lokal soll es Panik gegeben haben. Alle wurden in die Küche geschickt", berichtet sie auf oe24.tv. Einige Freunde sind in ein Wohhaus gelaufen und haben sie verbarrikadiert. Der Chef des Schwarzen Kameels hat dann Gäste in seine Wohnung gelassen. Es sind immer wieder Schreie zu hören.

Täter im Video

Von der Schiesserei in der Wiener Innenstadt kursierten mehrere Videos, die bewaffnete Männer in der Innenstadtstadt zeigt, die wild um sich schießen. Die Lage ist unübersichtlich, mehrere Helikopter sind im Einsatz. Auf Social Media kurieren Videos, die die angeblichen Täter zeigen. 

Nehammer bestätigt: "Das war ein Terroranschlag"

Gegenüber dem ORF bestätigt Innenminister Karl Nehammer, dass es sich um einen Terroranschlag handelt. Ausgangspunkt war die Seitenstettengasse. Der Angriff wurde von mehreren Täter unter anderem mit Langwaffen, also Gewehren, ausgeübt. Nehammers Appell an die Bevölkerung: "Bleiben Sie in den Häusern, in den Lokalen." Eine genaue Anzahl der Täter könne er nicht nennen, aber es sollen mehrere sein. Nehammer bittet um Verständnis, dass es noch nicht mehr Infos gibt. Laut jüngsten Meldungen geht man von zehn Attentätern aus.

Täter postet auf Twitter

Auf Twitter kursiert ein Post, das unter dem Social Media Eintrag der Landespolizeidirektion Wien getätigt wurde. Es sagt: "Ich schwöre zu Allah, ihr hat noch nicht alles von uns gesehen."

Video zeigt vier Täter am Graben, die von Polizei gefasst wurden

Video-Aufnahmen wurden aus dem Lokal Meinl am Graben gemacht. Zu sehen sind vier Männer, die am Graben stehen, die T-Shirts ausgezogen mit erhobenen Händen. Es handelt sich angeblich um vier Täter, die festgenommen wurden.

Laut IKG keine Menschen in der Synagoge

Zum Zeitpunkt des Anschlages dürften sich keine Menschen im Stadttempel in der Seitenstettengasse und in den Räumlichkeiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) befunden haben.

Anschlag in Wien: Keine Öffis in der Innenstadt

Wegen des Anschlags ist die Wiener Innenstadt abgeriegelt, auch die öffentlichen Verkehrsmittel halten dort nicht. Die U-Bahnlinien U1, U2, U3 und U4 halten an den innerstädtischen Stationen nicht an. Die Straßenbahnlinien werden umgeleitet oder kurzgeführt, teilten die Wiener Linien Montagabend mit.

Berufsrettung: 15 Verletzte

Bei der Terrorattacke in der Wiener Innenstadt hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Das bestätigte der Sprecher der Wiener Berufsrettung, Daniel Melcher. "Zahlenmäßig eingrenzen können wir das noch nicht, wir sind noch dabei, uns einen Überblick zu verschaffen." Laut Meldungen errichtete die Rettung im Bereich der Innenstadt einen Triage-Platz, um Verletzte nach Schwere ihrer Blessuren und Dringlichkeit einordnen zu können. Im Einsatz waren der Katastrophenzug und zahlreiche Einsatzkräfte der Partnerorganisationen der Rettung. Es trifft bereits Hilfe aus den Bundesländern ein: Das Rote Kreuz Niederösterreich habe zehn Rettungswagen und fünf Notarzteinsatzfahrzeuge entsandt. Landesrettungskommandant Werner Kraut sei ebenfalls ausgerückt.

Erschossener Attentäter hatte Sprengstoffgürtel

Wie der ORF berichtet, sei der Entminungsdienst zum Leichnam eines erschossenen Attentäters vorgerückt. Dieser habe einen Sprengstoffgürtel umgeschnallt gehabt. Laut Auskünften habe der Täter ebenso einen großen Beutel mit viel Munition bei sich gehabt.

Insgesamt sechs Tatorte in Wiener City

Aktuell meldet die Polizei, dass es insgesamt sechs Tatorte in Wien gegeben hat: Mehrere Täter mit Langwaffen, ein Todesopfer, mehrere Schwerverletzte, ein Täter soll von der Polizei erschossen worden sein.

Insgesamt gab es sechs Tatorte in der Wiener City, wie die Polizei meldete. | Foto: ORF

Augenzeuge berichtet, auf ihn wurde geschossen

In der ZIB 2 berichtet ein Augenzeuge. Er war Richtung Morzinplatz in der Wiener Innenstadt unterwegs. "Die Täter haben mich ins Visier genommen und auf mich geschossen. Ich konnte auf den Franz Josefs-Kai flüchten, ich hörte, wie die Kugeln hinter mir in die Mauer einschlugen." Mehr dazu hier.

Macron: "Teilen Schock und Trauer"

Der französische Präsident Emmanuel Macron spricht Solidarität aus, und das sogar auf deutsch.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bittet

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig meldet sich via Twitter zu Wort. Er bittet die Bevölkerung, zuhause zu bleiben und Ruhe zu bewahren. In einer ersten Stellungnahme gegenüber dem ORF zeigt er sich schockiert und traurig über die aktuellen Vorfälle in der Wiener Innenstadt: "Es gibt einen toten Attentäter, der jetzt überprüft wird. Es ist ein Entminungsdienst aktuell vor Ort, denn es gibt die Vermutung, dass er unter Umständen einen Sprengstoffgürtel angelegt hat." Die gesamte Rede findet ihr hier.

Schönborn zum Anschlag: Beten für die Opfer und die Einsatzkräfte

Kardinal Christoph Schönborn hat zum Gebet für die Opfer des Anschlags in der Wiener Innenstadt und für die Einsatzkräfte aufgerufen. "In diesen dramatischen Stunden bete ich mit vielen anderen, die über die Medien die tragischen Ereignisse im Herzen unserer Stadt mitverfolgen, für die Opfer, die Einsatzkräfte und dass es zu keinem weiteren Blutvergießen kommt." Der Wiener Erzbischof zeigte sich am Montagabend im Interview mit Kathpress "tief betroffen" von den Ereignissen, die er in diesen Stunden in seiner Nähe erleben konnte und sagte: "Dass jetzt wieder Schüsse unmittelbar vor dem Stadttempel der Israelitischen Glaubensgemeinschaft gefallen sind, erinnert mich an das blutige Attentat auf die Synagoge im Jahr 1981. Was auch immer die Hintergründe für den Anschlag heute sein mögen, klar muss sein, dass blinde Gewalt durch nichts zu rechtfertigen ist."

Kurz: "Werden entschlossen gegen Täter vorgehen"

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz meldet sich via Twitter zur Wort: "Wir erleben gerade schwere Stunden in unserer Republik. Ich möchte allen Einsatzkräften danken, die insbesondere heute für unsere Sicherheit ihr Leben riskieren. Unsere Polizei wird entschlossen gegen die Täter dieses widerwärtigen Terroranschlags vorgehen."

Bundespräsident : "Werden unsere Freiheit verteidigen"

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen meldet sich zu Wort und verurteilt die Terrorangriffe in der Wiener Innenstadt:

"Wir alle sind tief betroffen über den mutmaßlichen Terroranschlag in der Wiener Innenstadt. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl ist bei den Opfern, Verletzten und deren Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften von Polizei, Rettung und Bundesheer, die unter Einsatz ihres Lebens unsere Demokratie und Freiheit schützen. Den Bürgerinnen und Bürgern, die noch in der unsicheren Lage in der Innenstadt ausharren müssen, gilt unser Beistand.Wir werden unsere Freiheit und Demokratie gemeinsam und entschlossen mit allen gebotenen Mitteln verteidigen. Ich stehe mit der Bundesregierung im Austausch und bedanke mich im Namen der Republik für die Beistandbekundungen internationaler Staats- und Regierungschefs."

Bundeskanzler beruft Krisenstab ein

Innenminister Nehammer und Bundeskanzler Kurz treffen sich Montagabend kurz vor Mitternacht zum akuten Krisenstab. Wann dieser zu Ende ist, ist nicht abzusehen.

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