Die größten Gefahren beim Grillen
Tipps für ein sicheres Grillvergnügen

Die Grillsaison ist am Höhepunkt, doch das beliebte Outdoor-Kochen birgt auch viele Gefahren, die es zu vermeiden gilt. | Foto: Vincent Keiman
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  • Die Grillsaison ist am Höhepunkt, doch das beliebte Outdoor-Kochen birgt auch viele Gefahren, die es zu vermeiden gilt.
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Ob im Garten, am Balkon, auf der Terrasse oder im öffentlichen Raum – die Grillsaison erreicht gerade einmal mehr ihren Höhepunkt. Von Wien bis Vorarlberg liegen an lauen Sommerabenden die für diese Jahreszeit typischen Aromen in der Luft. Viele Österreicher und Österreicherinnen machen sich gar eine Art Sport daraus, tüfteln an Zubereitungsformen, Techniken und Grillgut. Die allseits beliebte Sommerbeschäftigung birgt jedoch auch einige Gefahren und Fehlerquellen. Wie du diese minimieren kannst und was es zu beachten gilt, liest du hier.  

ÖSTERREICH. Das Grillen gehört zu den sommerlichen Lieblingsbeschäftigungen der Österreicherinnen und Österreicher. Aber so schön ein gemeinsamer Grillabend auch sein mag, so gefährlich kann er werden, wie ein Blick in die Unfalldatenbank des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt: Demnach verletzten sich jedes Jahr rund 700 Menschen beim Freiluftkochen derart schwer, dass sie ins Spital müssen. Dabei betreffen 13 Prozent aller Grillverletzungen Kinder unter 14 Jahren. Jeder zweite Betroffene erleidet Verbrennungen, aber auch Schnittverletzungen und Stürze zählen zu den häufigeren Unfallquellen. Das KFV hat die häufigsten Fehler- und Gefahrenquellen eruiert und zusammengefasst, was du bei der nächsten Grillfeier beachten solltest:

Kein Öl und keine Marinade ins Feuer 

Besonders schwere Unfälle beim Grillen können durch die Bildung von Stichflammen entstehen. Grundregel Nummer eins lautet daher: Niemals Zündhilfen wie Spiritus, Benzin oder Alkohol benutzen. "Durch die Verwendung von Brandbeschleunigern können sich explosionsartig meterhohe und weit über 1.000 Grad heiße Flammenwände entwickeln", erklärt KFV-Experte Armin Kaltenegger. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Marinade vom Grillgut nicht in die Glut tropft – auch dadurch könnten Stichflammen entstehen.

Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen

Vergleichsweise häufig sind kleinere Kinder von schweren Brandverletzungen betroffen, da sie oft auf Augenhöhe mit dem Grill sind und dadurch Verbrennungen im Gesicht sowie am Oberkörper erleiden können. Umso wichtiger ist es, Kinder keinesfalls im Umfeld der Griller unbeaufsichtigt zu lassen und auf einen entsprechenden Sicherheitsabstand zu achten. Dabei ist es ratsam, den Grillplatz zu einer Tabuzone fürs Spielen zu machen.

Die Wahl des Grillplatzes

Generell trägt auch eine kluge Wahl des Grillplatzes stark dazu bei, Grillunfälle zu verhindern: Der Griller sollte stets stabil auf einer ebenen Standfläche aufgestellt werden und am besten windgeschützt sein, da Wind aufkommenden Rauch sowie Funken verteilen und verstärken kann. Ist der Untergrund uneben, muss er vorher zumindest an den vier Aufstellflächen der Füße eben gemacht werden.

Weitere Tipps für ein sicheres Grillvergnügen

Worauf man beim Aufstellen des Grillers achten sollte:

  • Der Grillplatz sollte möglichst windgeschützt sein, um Funkenflug zu vermeiden.
  • Sobald der Griller mit glühender Kohle gefüllt ist, sollte er nicht mehr bewegt werden.
  • Den Griller nicht in der Nähe von leicht brennbaren Materialien wie Schilfmatten, Gartenmöbel mit Sitzpolstern, Zelten, Holzbauten etc. in Betrieb nehmen.
  • Holzkohle- und Gasgrillgeräte niemals in geschlossenen Räumen benutzen – es besteht die Gefahr der Bildung hochgiftiger Kohlenmonoxid-Gase.

Wie man Grillkohle richtig anzündet:

  • Grillanzünder aus festen Stoffen sind zu bevorzugen – dazu zählen Trockenspiritus, Anzündriegel oder Zündwürfel. Auch Anzünd-Öle in Spezialflaschen, Grillpasten oder elektrische Grillanzünder sind geeignet.
  • Niemals brennbare Flüssigkeiten wie Brennspiritus oder Benzin als Anzündhilfe benutzen – sie können gefährliche Stichflammen und Verpuffungen verursachen.

Was man mit der Restglut tun sollte:

  • Am sichersten ist das Löschen mit Wasser – die Restglut sollte dabei vollständig unter Wasser gesetzt bzw. geflutet werden! Die Entsorgung der Grillkohle auf dem Kompost vermeiden bzw. nur nach vollständiger Flutung durchführen.
  • Für die Entsorgung der Glut einen nicht brennbaren und verschließbaren Behälter benutzen – am besten einen Ascheeimer.

Sonstige Vorsichtsmaßnahmen beim Grillen:

  • Stets einen Kübel Wasser oder sonstige Löschmittel (Löschdecke, Feuerlöscher) bereithalten.
  • Tropfschalen verhindern Flammenbildung und Rauchentwicklung durch herabtropfendes Fett.
  • Den Grillvorgang ständig beaufsichtigen.
  • Kinder in der Nähe eines Grills niemals unbeaufsichtigt lassen.

Gefahrloses Grillen mit Gas:

  • Flüssiggas ist schwerer als Luft – Gasflaschen daher in gut belüfteten Räumen und niemals unter Erdniveau (z. B. im Keller) lagern.
  • Den Gasschlauch nach jeder Saison auf Risse und Sprödheit kontrollieren.
  • Die Dichtheit der Anschlüsse mit Hilfe eines Lecksuchsprays prüfen.
  • Gasflasche stets stehend verwenden und stabil mit dem Grill verbinden.
  • Den Gasgriller grundsätzlich bei geöffnetem Deckel anzünden.
  • Bei Gasgeruch das Grillgerät sofort abschalten und eine Dichtheitsprobe durchführen.

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